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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Sofort winkte ich den anderen.
    Suko hatte ihn an der gegenüberliegenden Seite des Beckens auch nicht entdecken können, lief um das Schwimmbad herum, und wir trafen an der Schmalseite zusammen.
    »Der hat uns reingelegt!« schimpfte der Chinese.
    Ich wartete erst nicht auf die anderen, sondern lief den Weg zurück. Wenn sich der Wertiger mit seiner Geisel tatsächlich abgesetzt hatte, dann konnte das nur an der jenseitigen Front des Schwimmbades geschehen.
    Ich blieb stehen, schaute nach rechts und links, sah unsere Wagen, aber nichts von der Bestie.
    Ihr war die Flucht gelungen.
    Über mir hörte ich plötzlich ein schreckliches Stöhnen, und dann verkrampfte sich mein Magen, als etwas auf meine rechte Schulter fiel. Es war ein roter Tropfen.
    Blut…
    Ich ging zur Seite, riß die Beretta hoch – die Waffe hatte ich inzwischen wieder an mich genommen – und schaute nach oben.
    Dort lag der Polizist. Sein Oberkörper hing zur Hälfte über der Kante des Dachs, die Arme pendelten nach unten. Über seine Hände lief das Blut, sammelte sich an den Fingerspitzen und tropfte nach unten.
    Es war ein schreckliches Bild. Aber der Mann lebte noch, sonst hätte er nicht gestöhnt.
    »Suko, Will!« Mein Ruf scheuchte die beiden Männer hoch. »Los, helft mir!«
    Beide zögerten nicht eine Sekunde. Sie wußten genau, was sie zu tun hatten. Aber auch Kommissar Kölzer. Wie ein Irrwisch jagte er los. Er brauchte nicht zu sagen, was er vorhatte. Kölzer würde eine Großfahndung anlaufen lassen. Wir konnten nur hoffen, daß er damit auch Erfolg hatte.
    Stefan Franke hatte noch einen zweiten Hieb abbekommen. Der Wertiger drehte wirklich durch. Hätte er mehr Zeit gehabt, würde der Polizist sicherlich nicht mehr leben.
    Sein Kollege sprach beruhigend auf ihn ein. Stefan Franke war nicht bewußtlos. Die Augen hatte er offen, das Gesicht war verzerrt, er atmete keuchend und stoßweise, die Uniform bestand nur noch aus Fetzen. Trotz der weit aufgerissenen Augen schien er uns nicht wahrzunehmen, denn wir entdeckten kein Anzeichen eines Erkennens.
    Vorsichtig trugen Suko, der Polizist, Will und ich den Verletzten zu unseren Wagen. Erste-Hilfe-Kästen waren vorhanden. Bis der Arzt eintraf, mußten wir ihm einen Notverband anlegen.
    Kölzer trat zu uns. »Ich habe das Gelände abriegeln lassen«, erklärte er. »Wir wollen hoffen, daß der Wertiger in die Falle läuft. Zudem haben die Kollegen Schießbefehl bekommen.«
    Ich war dabei, eine Rolle Verbandsmull auszubreiten. Von unten her schaute ich den Kommissar an. »Ich glaube nicht, daß Ihre Leute bei dieser Bestie etwas erreichen.«
    »Wieso? Das sind ausgebildete Scharfschützen. Sie können…«
    »… wohl in der Terroristenfahndung mitmischen«, vollendete ich den Satz allerdings nicht in Kölzers Sinne. »Diesen Wertiger zu stoppen, dazu bedarf es anderer Waffen.«
    »Wieso? Sie haben doch auch nur normale Pistolen.«
    »Äußerlich ja, aber diese Waffen sind mit geweihten Silberkugeln geladen. Wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob die überhaupt gegen diesen Wertiger etwas nutzen.«
    Kölzer bekam vor Staunen seinen Mund nicht mehr zu. Er wollte lächeln, es gelang ihm nicht. »Geweihte Kugeln? Also ich…«
    »Wir können später darüber reden. Jetzt kümmern Sie sich um die Fahndung. Und geben Sie uns sofort Bescheid, wenn die Bestie entdeckt wurde.«
    Kommissar Kölzer wollte erst aufbrausen, schluckte jedoch seinen Ärger hinunter und tauchte in seinen Wagen.
    Wir kümmerten uns um den Verletzten. Er würde die Prankenhiebe überstehen, dessen war ich mir sicher. Ich aber dachte mit Schrecken an die Zukunft. Wenn es uns nicht schnellstens gelang, den Wertiger einzukreisen, dann würde die Millionenstadt Hamburg den Schrecken erleben.
    Davor hatten wir Angst…
    ***
    Um es vorwegzunehmen, Freunde. Die Fahndung hatte nichts ergeben. Der Wertiger blieb verschwunden, als hätte ihn der Erdboden verschluckt. Da war nichts zu machen.
    Nach drei Stunden blies der Kommissar die Fahndung ab. Wir allerdings waren nicht so lange bei ihm geblieben, sondern hatten Babs Päuse, die Freundin Königs, im Krankenhaus besucht.
    Sie hielt sich tapfer, lag in ihrem Bett und begrüßte uns mit einem Lächeln. Ihre Beine waren mit Verbänden umwickelt. Einen zweiten Hieb mit der Kralle hatte sie nicht nehmen müssen.
    Ich stellte die Blumen, die ich noch gekauft hatte, ab und fragte Babs Päuse, ob sie in der Lage wäre, uns zu antworten. Uns, weil Suko und Will mitgekommen

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