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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgewuchtet, und über die Schwelle sprang ein rothaariger Mann.
    »Helen!« brüllte er.
    Sukos Warnschrei kam zu spät. Der Mann war nicht zu halten. Er sah seine Frau als Geisel des Gangsters und stürzte auf sie zu.
    Der Killer reagierte sofort. Er drehte den Revolver, so daß die Mündung am Kopf der Geisel vorbeiwies.
    Dann schoß er!
    ***
    Aus kalten Augen blickte Dr. Easton, der Vampir, auf die Versammelten.
    Sechs Menschen standen vor ihm. Jeder Anwesende hielt ein Glas in der Hand.
    Bis zur Hälfte waren die Gläser mit Wasser gefüllt. Auf dem Boden der Gläser lag ein kleines, ovales Ding. Die gefährliche Pille.
    Nur Mabel hatte kein Glas genommen. Sie stand im Hintergrund, nahe dem Buffet und beobachtete die Gesellschaft, die sie irgendwie anekelte.
    Diese Menschen waren satt, sogar übersatt. Sie suchten nur nach neuen Möglichkeiten, um sich zu amüsieren. Zahlreiche Spielarten hatten sie schon ausprobiert, eine fehlte ihnen noch. Eben diese Pille. Mabel Jenkins wußte nicht, wie Dr. Easton seinen Gästen die Pille schmackhaft gemacht und angepriesen hatte, auf jeden Fall hatte niemand von ihnen, außer ihr, es abgelehnt, die Pille einzunehmen.
    Auch Dr. Easton hielt ein Glas in der Hand. Auf dem Grund lag ebenfalls eine kleine, rote Tablette. Er hatte sich entschlossen, noch eine zu nehmen.
    »So, Freunde«, sagte er. »Ihr seid alle bedient. Habt ihr noch Fragen?«
    »Ja.« Gibbons war es, der sprach. »Wie enthemmt werden wir denn sein?«
    »Hemmungslos«, erwiderte Easton. »Ihr werdet euch nach dem Blut anderer sehnen.«
    »Ha, ha«, lachte Gibbons. »Das habe ich mir schon immer gewünscht. Toll ist das. Sie sind ein Wunderdoktor, Herr Doktor.« Er lachte über seinen angeblichen Witz.
    »Na denn«, sagte der Vampir und hob das Glas. Kalt beobachtete er seine Gäste. Sie würden sich wundern, sie sollten trinken und danach…
    Blut gab es ja. Er war gar nicht so traurig gewesen, daß Mabel nichts genommen hatte.
    »Cheerio!« rief er.
    Die drei Paare blickten sich gegenseitig an, schauten zu Easton und hoben die Gläser.
    Sie tranken.
    Nicht hastig oder in einem Zug, sondern langsam, genußvoll und bedächtig. Mit dem fließenden Wasser rutschten auch die Pillen über den Glasrand und berührten ihre Lippen, wo sie vorbeiglitten und zwischen den Zähnen verschwanden.
    Sie schluckten.
    Easton hatte als erster sein Glas geleert. Er stellte es ab, ein Lächeln kräuselte seine Lippen, und er vernahm das Kichern einer Frau, die noch einmal nachtrinken mußte, weil sie beim ersten Schluck die Pille nicht herunterbekommen hatte.
    Schließlich waren sämtliche Gläser leer.
    »Nun«, fragte der Arzt, »wie haben sie euch gemundet?«
    »Komisch, die schmeckten nach nichts«, erwiderte Mrs. Gibbons und stieß auf, wobei sie rot wurde und verlegen ihre Hand vor den Mund preßte.
    »Sind das Antörner?« rief Frank Forman.
    »Ja.«
    »Ich merke noch nichts.«
    Da lächelte der Arzt. »Warte ab, bis sie sich im Magen aufgelöst haben.«
    Er war jetzt dazu übergegangen, alle zu duzen.
    Mabel Jenkins hatte sich bewußt zurückgehalten. Sie war auch froh darüber, daß niemand an sie dachte, aber die Sprechstundenhilfe hatte die Anwesenden keine Sekunde aus den Augen gelassen. Und sie fragte sich, was Easton ihnen für ein Teufelszeug verabreicht hatte?
    War es tatsächlich eine Enthemmungspille.
    Leicht möglich, denn zahlreiche Menschen wurden erst dann richtig lustig, wenn sie solche Aufputscher zu sich genommen hatten.
    »Nun haben wir die Pillen genommen«, rief die Frau des Frank Forman.
    »Was tun wir jetzt?«
    »Abwarten.«
    »Worauf?«
    »Auf die Wirkung!«
    Und eine andere Frau fragte verschüchtert: »Sollen wir schon beginnen, uns zu entkleiden?«
    Sie erntete Gelächter und von Easton einen spöttischen Blick. »Nein, das braucht ihr nicht. Dafür war die Pille auch gar nicht gedacht. Sie erfüllt einen ganz anderen Zweck.«
    »Und welchen?« schrie Gibbons.
    »Das will ich euch zeigen. Schaut mich mal genau an, ihr netten Gäste!«
    Sein Spott war nicht zu überhören, und der Arzt lehnte sich zurück, wobei er den Mund öffnete.
    Weit riß er beide Kieferhälften auseinander, so daß jeder seine Zähne sehen könnte.
    Nur Mabel nicht. Sie brauchte es auch nicht. Dafür hörte sie die Kommentare.
    »Ein Vampir!« Dumpf sprach jemand die beiden Worte.
    Sie waren noch nicht richtig ausgesprochen, als auch eine Frau anfing zu kreischen. »Ein Vampir! Ja, er ist ein Vampir. Herrlich, wir haben es

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