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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit Dracula zu tun.«
    Forman schüttelte seinen Bullenschädel. »Okay, du hast uns genügend Schrecken eingejagt, mein lieber Easton. Jetzt nimm deine komischen Zähne aus dem Mund.«
    Da grinste der Arzt breit. »Ich kann meine komischen Zähne nicht aus dem Mund nehmen.«
    »Und warum nicht?« schrillte die Stimme von Formans Gattin, einer unechten Rothaarigen. »Sind die etwa echt?«
    »Genau, meine Liebe. Die Zähne sind echt. Ich bin auch kein nachgemachter Vampir, sondern ein richtiger Blutsauger.«
    Lachen. Zuerst zaghaft, ein wenig hilflos klingend. Dann die Blicke.
    Unsicher, spöttisch, auch nachdenklich.
    »Mach doch keinen Unsinn!« sagte Gibbons. »Du kannst zugeben, daß du dir einen Scherz mit uns erlaubt hast.«
    »Das war kein Scherz.«
    »Wie?«
    »Ihr habt doch alle die Pille genommen. Sie löst sich in eurem Magen auf, ihr Wirkstoff wird in den Blutkreislauf geraten und seine, sagen wir ruhig Macht, entfalten. Ihr, meine Lieben, werdet auch zu Vampiren.«
    Es lachte niemand. Dr. Easton hatte mit ernster Stimme gesprochen.
    Man schaute sich gegenseitig an, suchte in den Gesichtern der gegenüberstehenden Personen nach irgendwelchen Anzeichen, aber da war noch nichts.
    Auch Mabel Jenkins bemerkte die Blicke. Und sie hatte die Worte ihres Chefs wohl verstanden. Nein, diese Zähne, die Easton da präsentiert hatte, waren echt. Er hatte sich wirklich kein zweites Gebiß in den Mund gesteckt.
    Mabel wollte nicht mehr länger bleiben. Dieses Haus war ihr unangenehm geworden. Sie war zudem nur auf großes Drängen hergekommen. Nun wollte sie nicht mehr. Jeder Spaß hörte irgendwann einmal auf. Obwohl die Sache mit dem Vampirismus wirklich nicht als Spaß zu bezeichnen war.
    Sie stand nicht weit von der Tür weg und bewegte sich auf sie zu. Die anderen achteten nicht auf sie, jeder war mit sich selbst beschäftigt, und Dr. Easton wandte ihr den Rücken zu.
    Das wollte sie ausnützen.
    Sie kam ungesehen bis zur Tür, drückte die Klinke nach unten und erstarrte regelrecht.
    Die Tür war verschlossen!
    Jemand, wahrscheinlich Easton, hatte sie unbemerkt abgeschlossen. Er wollte seine Schäfchen nicht entkommen lassen.
    Mabels Herz klopfte plötzlich schneller. Sie sah sich in Gefahr. Dazu hörte sie noch die Stimme ihres Chefs. »Wo wolltest du denn hin, Mabel?« Easton drehte sich und schaute sie breit grinsend an, wobei seine beiden spitzen Vampirzähne wirklich nicht zu übersehen waren.
    »Ich…ich…ich müßte mal zur Toilette.« Im letzten Augenblick fiel ihr die Ausrede ein.
    »Das hat Zeit, kleine Mabel. Erst einmal siehst du dir unser Spielchen mit an.«
    Ein Schrei!
    Hoch und schrill, der in einem Schluchzen endete. Mrs. Forman stand gebückt da. Sie hatte den Mund geöffnet und fühlte mit den Fingern über ihre obere Zahnreihe.
    »Was ist los?«, rief ihr Mann. »Du stehst da, als hättest du in die Hose gemacht.«
    »Ich…ich spüre es. Sie sind da…«
    »Wer ist da?«
    »Die Zähne!« schrie sie, sprang in die Höhe, schlug die Hände auf die Schultern ihres Mannes und riß ihn zu sich heran, wobei sie weit den Mund öffnete und ihre Zähne präsentierte.
    Ihr Gatte fuhr zurück und hörte wieder das Lachen seiner Frau. Diesmal nicht entsetzt, sondern kalt, hart und triumphierend. »Ich bin ein Vampir!« keuchte sie. »Ein verdammter Blutsauger, und ich werde auch dir das Blut aussaugen.«
    Dr. Easton stand dabei und lächelte. Er hielt ein Glas Sekt in der rechten Hand. Ihn schien das köstlich zu amüsieren, im Gegensatz zu Mabel Jenkins, deren Angst immer größer wurde.
    »Siehst du mich nicht!« schrie Mrs. Forman. »Ein Vampir! Und ich werde dich anbeißen, Frank. Du siehst wirklich zum Anbeißen aus.« Sie sprang ihn an und wollte ihre Zähne in seinen Hals hacken, als Forman mit dem Handrücken zuschlug und dabei das Gesicht seiner Frau traf.
    Die Zähne verfehlten ihn.
    Sie berührten zwar die Haut, drangen jedoch nicht ein, sondern rutschten am Hals entlang.
    Forman stieß seine Frau weg. »Hau ab, Mensch! Such dir für deine Spiele einen anderen…«
    Seine Gattin lachte. »Du… du bist doch auch ein Vampir. Fühl mal selbst. Deine Eckzähne, sie… sie stehen schon ziemlich weit vor. Du bist ein Blutsauger, mein Lieber.« Die Frau drehte sich im Kreis, schaute auch die anderen an und deutete auf jeden von ihnen mit einem Finger.
    »Ihr seid alle Blutsauger, alle! Jeder von euch ist ein Vampir, und ihr werdet Blut brauchen. Immer und immer wieder!« Sie schrie und

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