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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht voll in den Gegenverkehr hineinrasen.
    Rot!
    Noch fünfzig Yards betrug die Entfernung zur Ampel. Suko klammerte sich noch härter an den Dachreiter.
    Der Gegenverkehr fuhr bereits an. Warum bremste der Mann denn nicht? Er tat es.
    Sein. Fuß nagelte das Bremspedal fest. Die Straße war nicht völlig trocken, vielleicht waren die Reifen auch nicht mehr die besten, auf jeden Fall geriet der Volvo leicht ins Schleudern, und Suko mit ihm.
    Das Fahrzeug schlingerte. Rechts, links. Die Reifen jaulten.
    Beängstigend schnell wurde es auf die rechte Seite gedrückt. Jetzt mußte der Fahrer gegenlenken, wenn er noch etwas retten wollte.
    Suko sah ihn nicht, er konnte sich aber vorstellen, wie der Kerl am Lenkrad kurbelte und verhindern wollte, daß der schwere Wagen ausbrach.
    Er schaffte es.
    Zwar rutschte der Volvo noch weiter, geriet auch ein wenig aus der Spur, holperte über den Bordstein und prallte mit dem breiten Stoßfänger gegen den Ampelmast.
    Der Aufprall übertrug sich, und auch Suko mußte ihn voll einstecken. Er wurde nach hinten gerissen, sofort wieder vorgeschleudert und tickte gegen das Heck, wobei er sich mit aller Kraft weiterhin am Dachgepäckträger festklammerte. Wenn er jetzt schon losließ, würde er zu Boden geschleudert.
    Dann stand der Wagen.
    Hinter Suko jaulten Reifen. Sie protestierten, als sie über den Asphalt gerissen wurden. Für einen Moment hatte der Chinese Angst, der andere würde auffahren und ihn zerquetschen.
    Das geschah zum Glück nicht, der Fahrer hatte früh genug gebremst.
    Suko ließ los. Seine Beine zitterten so sehr, daß er fast umgekippt wäre, als er auf der Straße stand.
    Aus dem Verfolgerwagen, es war ein Rover, kletterte der Fahrer. »Sind Sie denn verrückt geworden?« brüllte er. »Das ist ja der reine Wahnsinn, was Sie da veranstalten. Sie können sich doch nicht einfach an einen Wagen hängen und…«
    Suko hörte ihn zwar, doch er kümmerte sich nicht um das Geschrei. Für ihn zählte nur der Fahrer des Volvo. Ihn wollte der Chinese schnappen.
    Der Mann hatte den Wagenschlag bereits aufgestoßen und verließ den Volvo. Geduckt sprang er auf den Gehsteig und rannte in der gleichen Haltung auf ein Haus zu, in dem ein Eisenwarengeschäft untergebracht worden war.
    Sein Ziel war jedoch nicht das Geschäft mit dem großen Schaufenster, sondern die schmale Tür daneben, die nicht in den Laden, dafür ins Wohnhaus führte.
    Den Weg hatte der andere sich ausgesucht.
    Und das aus gutem Grund. Denn die Haustür wurde aufgestoßen und ein Mann erschien. Er mußte wohl das Quietschen der Reifen gehört haben. Als er auf die Straße schaute, tauchte der Volvo-Fahrer wie ein Geist vor ihm auf.
    Der Hausbewohner bekam vor Schreck große Augen, wollte noch zurück, als ihn die Faust voll erwischte.
    Es war ein aus der Schulter geholter Schlag, der an seinem Kinn detonierte und ihn in den Flur zurückschleuderte, wo er zum Glück gegen die Wand fiel, an ihr entlang taumelte und erst dann zusammenbrach, so daß er nicht mit dem Hinterkopf aufschlug.
    Trotzdem blieb der Mann stöhnend liegen.
    Der Fahrer aber verschwand im Flur. Er sprang über den Liegenden hinweg und visierte die am Ende des Flurs liegende Hintertür an, die deutlich im Licht zu erkennen war.
    Suko hatte natürlich gesehen, wohin der Kerl verschwunden war. Der Chinese schüttelte seine Schwäche ab wie ein nasser Hund die Wassertropfen und nahm die Verfolgung auf. Fit war er zwar noch nicht, er hatte das Gefühl, an seinen Armen würden Bleigewichte hängen, aber er wollte den Mann nicht entwischen lassen.
    Die Schritte des anderen hallten an den Wänden des Treppenhauses wider. Irgendwo oben wurde eine Tür aufgerissen. Eine grelle Stimme schrie nach Ruhe.
    Als der Fahrer des Volvo einen Blick über die Schulter warf, da entdeckte er Suko. Der Chinese hatte aufgeholt, er war dem Kerl ziemlich dicht auf den Fersen.
    Suko sah den plötzlichen Ausdruck der Panik im Gesicht des anderen und ahnte, daß es zu einer nicht gesteuerten Reaktion kommen würde.
    »Bleiben Sie stehen!« schrie der Inspektor. Er fingerte nach seiner Beretta.
    Der andere dachte nicht daran. Innerhalb einer halben Sekunde änderte er seinen Entschluß.
    Blitzschnell machte er kehrt und hetzte nach links, wo eine Tür offenstand, durch die er in eine Wohnung gelangen konnte. Das Gesicht einer neugierigen Frau war im Türspalt erschienen. Die Bewohnerin wollte nachsehen, was es gegeben hatte. Daß sie damit das Unheil heraufbeschwor,

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