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0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

Titel: 0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Normalerweise ist es in so einem großen Keller sehr still. Manchmal nur tropft Wasser oder knarrt Holz, doch das Geräusch, das wir hörten, war zumindest außergewöhnlich.
    Wir identifizierten es als ein Summen. Dazwischen ertönte ein Piepen, allerdings in unregelmäßigen Intervallen.
    Mitten auf der Treppe stoppte Suko und drehte mir sein Gesicht zu. »Verstehst du das?« fragte er.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht irgendeine Anlage.«
    Suko verzog die Lippen. »Die noch piept, wie.«
    »Sei ruhig und geh weiter.«
    Das tat Suko auch. Stufe für Stufe ließen wir hinter uns. Unsere Sinne waren gespannt, wir lauerten auf irgendwelche Gefahren, wurden jedoch nicht behelligt.
    Schließlich standen wir im Kellergang. Nein, das war kein Keller mehr, sondern schon ein Gewölbe mit einer halbrunden Decke und Stützpfeilern, die sie hielten.
    An einer Seite sahen wir große Fässer. Sie bestanden aus Holz und konnten sowohl Wein als auch Whisky enthalten. Dicht an den Fässern entlang schlichen wir weiter. Jetzt ohne eingeschaltete Lampe, denn vor uns hatten wir einen hellen Schimmer entdeckt.
    Noch war er weit entfernt, und da die seltsamen Geräusche lauter geworden waren, ging ich davon aus, daß Licht und Geräusche zusammenlagen.
    Wir hatten die vier Fässer passiert und hielten uns noch immer in Nähe der Wand. In unregelmäßigen Abständen erschienen kleine Nischen. Zu vergleichen mit denen in manchen Kirchen, wo Figuren oder brennende Kerzen hineingestellt werden.
    Zwei Nischen hatten wir bereits passiert, als Suko stolperte.
    Manch einer hätte geflucht, der Chinese hielt sich zurück. Er bückte sich nur, um zu sehen, über was er gestolpert war.
    »Das sind Beine, John!« wisperte er.
    Auch ich ging in die Hocke, warf einen Blick nach vorn, sah dort alles ruhig und riskierte es, meine Bleistiftleuchte einzuschalten.
    Der schmale Lichtfinger wanderte nicht nur über die Beine, sondern erfaßte auch die übrige Gestalt.
    Es war ein Mann. An der gestreiften Weste und der schwarzen Hose erkannten wir den Diener.
    Nur sein Gesicht lag noch im Dunkeln. Als der untere Teil von dem schmalen Lichtfinger erfaßt wurde, zuckten Suko und ich zusammen. Man hatte diesen Mann auf grausame Art und Weise umgebracht. Seine Kehle war durchgeschnitten worden.
    »O verflucht!« hauchte Suko und schaute mich an. Im Dunkeln glänzten seine Augen. »Wer kann so etwas getan haben?«
    »Vielleicht Rankin?«
    »Möglich.«
    Ich erhob mich und schaltete die Lampe aus. »Komm, wir müssen weiter!«
    Die Zeit drängte wirklich. Ich wollte hier unten keine Stunden verbringen. Wir mußten das Kellergewölbe ganz durchqueren, um die Treppe zu erreichen, die zu unserem Ziel führte.
    Einige Yards später sahen wir vor uns eine Wand. Der Gang bildete dort einen rechten Winkel, und wir mußten uns nach links wenden. Der etwas hellere Schein lag über der Wand wie ein dünner Schleier. Deshalb war er uns auch aufgefallen.
    Dann hörten wir die Stimmen. Zwei Männer unterhielten sich.
    Allerdings nicht in Englisch, sondern auf Russisch. Suko und ich hatten vor einigen Monaten einen Fall in Sibirien erlebt, deshalb kannten wir die Sprache.
    »Rankin hat Verstärkung mitgebracht,« hauchte der Chinese.
    Ich nickte. Der Gang führte nicht sehr weit. Er endete vielleicht zehn Yards entfernt vor einer Mauer. Rechts davon führte eine Treppe nach oben, das erkannten wir im letzten Streulicht.
    Wir allerdings wurden durch eine nachträglich errichtete Wand gedeckt, die sich bis in die Hälfte des Ganges hineinschob. Hinter der Wand mußten die Männer hocken.
    Wir zogen unsere Waffen.
    Welche Kerle das waren, wußten wir nicht. Uns war auch nicht bekannt, ob sie eventuell die gleichen Fähigkeiten besaßen wie Rankin, wir hofften es beide nicht.
    Die Wand war schnell erreicht. Parallel zu ihr schlichen wir vor, bis wir das Ende erreicht hatten und um sie herumpeilen konnten.
    Das war natürlich mit dem Risiko einer vorzeitigen Entdeckung verbunden, doch wir hatten Glück.
    Die beiden Männer wandten uns ihre Rücken zu und sahen uns nicht. Sie befanden sich in gebückter Haltung und was vor ihnen stand, konnten wir unzweifelhaft als eine moderne Funkstation identifizieren. Eine Station, wie sie Spione benutzten.
    Mein Gedankenkreislauf schloß sich. Rankin kam aus Rußland.
    Er besaß besondere Fähigkeiten und war seinem Heimatland sicherlich treu ergeben. Also setzte er die Fähigkeiten auch für die andere Seite ein. Das lag auf der

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