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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber da war nichts.
    Nur noch zwei Leben! Wie schnell konnten sie vorüber gehen! Das fünfte hatte es ihm bewiesen! Und er, der einst geglaubt hatte, eine Ewigkeit geschenkt bekommen zu haben, fürchtete sich jetzt vor seinen beiden letzten Toden. Denn der siebte würde endgültig sein…
    »Ich muß von Luzifer ein weiteres Leben verlangen«, murmelte er. »Das fünfte darf nicht zählen! Es war zu kurz!«
    Aber da waren die Zweifel. Der Höllenkaiser mochte ihm vorhalten, daß er es seiner eige nen Dummheit zuzuschreiben hatte, getötet worden zu sein. Ganz abgesehen davon, ob Luzifer sich noch einmal rufen ließ, wenn es nicht um den siebten Tod ging.
    Krakow verließ den sechsten Sarg und setzte sich auf die Kante des fünften. »Ich muß so vorsichtig sein wie nie zuvor! Ich muß mit Bedacht vorgehen, darf mich nicht wieder übertölpeln lassen. Alles bedarf einer gründlichen Überprüfung.«
    Da waren zwei Gegner, die er bestrafen mußte. Gryf, der Druide, und dieser neue Vampirjäger, von dem er nur das Aussehen kannte, nicht aber seinen Namen. Nicht einmal ihn zu erfahren war ihm vergönnt geblieben!
    Krakow ballte die Fäuste und spie aus.
    »Nein«, knurrte er. »Diesmal werde ich nicht das Revier wechseln. Denn es war kein Leben. Ich werde dort bleiben und Rache üben. Aber wie locke ich diesen Vampirjäger in eine Falle? Wie kann ich ihn angreifen, was ist sein schwacher Punkt? Ich muß vorsichtig sein. Er ist ein Profi wie dieser Gryf!«
    Dumpf und drohend starrte er vor sich hin.
    »Nur das Mädchen«, murmelte er und erinnerte sich, daß er ein Mädchen im Zimmer gesehen hatte, das nicht zu den beiden Bewohnerinnen gehören konnte. Folglich mußte es die Gefährtin des Blonden sein.
    »Durch das Mädchen komme ich an ihn heran. Das ist es. Ich werde die Lage prüfen und mich informieren.«.
    Er erhob sich wieder, verwandelte sich in die große schwarze Fledermaus und verließ die Grotte.
    Der weiße Mond spie ihn in den frühen Morgenstunden aus.
    ***
    Zamorra hatte wie üblich die späten Abendstunden genutzt, um seine schriftlichen Arbeiten weiter voran zu treiben. Theaterund Konzertbesuche standen derzeit nicht auf dem Programm, dem TV hielt er sich ohnehin so fern wie möglich, und so hatte er Muße, sich um seine Arbeit zu kümmern.
    Es war schon spät in der Nacht, als er sich endlich von seinem Schreibtisch löste und dem Schlafzimmer entgegen schritt.
    Nicole hatte sich schon einige Zeit vorher verabschiedet. Vor wie langer Zeit, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen. Es gab Tage, an denen er so in seiner Arbeit versank, daß er Zeit und Raum vergaß. Zugegebenermaßen waren diese Tage recht selten, denn selten hatte er Gelegenheit dazu. Meist war er unterwegs, entweder um Vorträge zu halten oder um die Höllenmächte und die Dämonen der Schwarzen Familie zu bekämpfen.
    Leise öffnete er die Tür und stellte fest, daß Nicole bereits schlief. Sie besaß zwar ihre eigenen Räumlichkeiten im Château, die sie aber nur dann und wann besuchte.
    »Schön«, murmelte er leise. »Was heute abend nichts mehr wird, kann morgen früh nur um so besser werden.«
    Der abnehmende Mond leuchtete durch das offene Fenster.
    Zamorra lächelte still. Das Verlangen überkam ihn, einen nächtlichen Spaziergang zu unternehmen, aber allein hatte er dazu auch wieder keine Lust, und Nicole wollte er nicht aus dem Schlaf reißen. Also verzichtete er auf die Nachtwanderung, kleidete sich aus und ließ sich ins Bett sinken.
    Ein gellender Schrei weckte ihn.
    ***
    Krakow erreichte die Stelle, von der aus er als Gepfählter aufgebrochen war. Dort kauerte er sich nieder. Das Pfahlkreuz, das zwischen seinen fleischlos gewordenen Rippen hindurchgeglitten war, lag nicht mehr dort.
    Krakow stieß einen Wutschrei im Ultraschallbereich aus. Die Flughäute der Fledermaus spreizten sich zitternd. Das Fehlen des Kreuzes konnte nur bedeuten, daß jene, die ihn getötet hatten, noch einmal zurückgekehrt waren, um es mit sich zu nehmen.
    Und da sie ihn selbst nicht mehr vorgefunden hatten, bedeutete das, daß sie Verdacht geschöpft haben mußten.
    Sie mußten jetzt wissen, daß er nicht wirklich tot war.
    Krakow wünschte ihnen alle Teufel sämtlicher Höllen auf den Hals und die Pest dazu. Er mußte noch viel vorsichtiger sein, denn sie würden jetzt vorbereitet sein.
    Aber sie mußten dennoch sterben. Zuerst dieser blonde Hüne mit seiner braunhaarigen Gefährtin, denn durch ihr Wissen waren die beiden am gefährlichsten. Die

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