Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
schien Sir Henry etwas aufzufallen.
    »Licht!« schrie er entsetzt und schlug die Hände vor die Augen. »Licht! Nein! Weg! Die Tür zu! Ich zerfalle zu Staub!«
    »Mitnichten«, brummte Erlik. »Ihr wäret längst zerfallen, Sir Henry. Wie man sieht, vertragt Ihr das Tageslicht. Es könnte ruhig noch heller werden, ohne daß Ihr Schaden nehmt. Überhaupt könnte man ruhig mal Licht und frische Luft in diese Höhle lassen. Hier riecht es muffig.«
    »Ich bin entsetzt«, murmelte Sir Henry.
    Nicoles Zeigefinder berührte Erliks Brust. »Warum hat er mich denn angefallen, wenn er so zahm und friedlich ist?«
    »Er muß euch mit jemanden verwechselt haben«, sagte Erlik. »Vielleicht mit Rain.«
    »Rain heißt der Knilch?« zischte der Vampir. »Oh ja. Wenn er der ist, von dem diese bösartige Strahlung ausgeht, dann meinen wir denselben. Ich erwachte davon und machte mich auf, ihn zu befehden. Aber ich konnte nicht spüren, wo er sich befand. Da hörte ich Euch die Treppe hinaufkommen, und weil Eure Stimmen mir so fremd waren wie die Aura des Bösen, da dachte ich… also, es tut mir wirklich aufrichtig leid, Lady. Ich wollte euch nichts Böses! Niemals könnte ich eine so aufregend schöne junge Dame, wie Ihr es seid, verletzen, und selbst bei dem Gedanken, es hätte geschehen können, verkrampft sich mein unendlich großes Vampirherz in noch unendlicherer Seelenqual…«
    Erlik grinste.
    »Ihr raspelt Euer Süßholz vergebens, Sir Henry. Die Dame ist bereits vergeben.«
    »Oh!« machte der Vampir enttäuscht. »Etwa an Euch?«
    »An mich«, machte Zamorra sich bemerkbar.
    »Aber dafür, daß er ein Vampir ist, plaudert er ganz nett«, sagte Nicole.
    »Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun«, unterbrach Zamorra. »Wir sollten versuchen, diesen Rain aufzuspüren und zu überwältigen.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Sir Henry. Er schob sich an Nicole heran und sah sie bewundernd an. »Verzeiht, edle Dame…! Lange Jahrhunderte war ich bei Tageslicht nicht mehr unterwegs… sagt, lauft Ihr hübschen Frauen heutzutage alle so herrlich unzüchtig gekleidet herum?«
    »Jetzt reicht’s!« knurrte Erlik, faßte den Vampir an den Schultern und schob ihn zur Tür. »Wir müssen Rain finden!«
    Im gleichen Moment schob sich eine ungeheuerliche Gestalt herein.
    Rain hatte sie gefunden…
    ***
    Wilhelm von Helleb hatte eine Reihe seiner Getreuen um sich versammelt. Ragnar, Gunnar, Erik und Thali hatten sich nacheinander bei Baron Gregor eingefunden. Das Erschrecken darüber, daß auch der Fürst zu einem Kleinen Riesen geworden war, hielt sich in Grenzen, weil Wilhelm ihnen erst gar keine Zeit gab, lange nachzudenken.
    »Der Zauberer ist nicht mehr im Turm«, erkärte er. »Er schleicht irgendwo in der Stadt herum und versucht, weitere Menschen umzuwandeln. Wir werden ihn gemeinsam angreifen.«
    »Nicht ohne die Hilfe Zamorras«, wandte Gregor ein. »Auch wenn wir jetzt schon mindestens sieben Dämonentöter sind - ich glaube kaum, daß wir leichtes Spiel haben werden. Wie ich mich entsinne, hattet Ihr bereits damals Schwierigkeiten, mit den Zwölflingen fertig zu werden. Und Rain ist weitaus mächtiger.«
    Wilhelm nickte.
    »Deshalb kamen wir zu Euch, Baron«, sagte er. »Könnt Ihr versuchen, geistigen Kontakt zu Zamorra zu finden und ihn hierher zu bitten? Während Ihr das tut, versuchen wir eine Falle zu erdenken, in der sich Rain fängt.«
    »Ich will’s versuchen«, murmelte der Baron und zog sich zurück.
    »Es ist schwierig, eine Falle für ein Wild aufzustellen, dessen Gewohnheiten man nicht kennt«, murmelte Ragnar, der einzige Nicht-Riese unter ihnen. »Wir wissen nicht, wie er vorgeht, wen er als nächsten greift. Er war bei Euch, Fürst. Er kann als nächstes im Nebenhaus zuschlagen oder am anderen Ende der Stadt.«
    »Das ist richtig. Wir brauchen einen Köder.«
    »Wir haben zu viele Köder in Helleb«, sagte Erik von Chasalla. »Jeder, der noch normal ist, ist Opfer und Köder zugleich.«
    Gunnar vom Heldenfels hob die breite Pranke.
    »Vielleicht sollte man versuchen, Rain mit meinem Transmitter…«
    »Asmodis soll Euren Transmitter holen«, knurrte Ragnar. »Wenn Ihr ihn nur schon hättet!«
    »Es ist nur noch eine Frage der Konstruktion«, wehrte sich Gunnar. »Ich habe alles wiederholt berechnet; er funktioniert…«
    Wilhelm gebot ihm, zu schweigen. »Ich habe eine Idee…«
    Da sprang Gregor auf. In seinem Gesicht zuckte es.
    »Spart Eure Idee auf, Fürst. Ich konnte einen Gedanken erhaschen. Rain muß

Weitere Kostenlose Bücher