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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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Abhang auf mich zu. Meine Beine fanden an dem steilen Hang keinen Halt, wurden mir weggerissen, und ich drehte mich mehrere Male um die eigene Achse, bis ich mich wieder gefangen hatte.
    Dabei entglitt mir allerdings die Stablampe und kollerte den Abhang hinunter.
    Etwas weiter vor mir knirschte der Kies, aber in der Dunkelheit konnte noch nichts sehen. Dann wurde das Geräusch durch das Erscheinen Phils übertönt, der wie eine Dampflokomotive ankam und mir beinahe auf die Schulter sprang.
    Ich bekam die Stablampe zu fassen, ließ sie aufblitzen und ließ den Kegel am Bahndamm entlangwandem. Dort, wo er aufhörte, sah ich gerade noch die schemenhafte Figur eines laufenden Mannes.
    »Da ist er«, sagte auch Phil und jagte hinter mir her.
    Wir rannten über den unebenen Bahndamm, stolperten über Stollen und Schottersteine und kamen dem Fliehenden keinen Schritt näher.
    Plötzlich hatte ich einen besseren Einfall. Mit ein paar Sätzen fegte ich vom Bahndamm hinunter, kletterte die steile Böschung hinauf und lief an ihrem Rand entlang.
    Wenn Ray Martinez nicht an die gleiche Möglichkeit gedacht hatte, konnte ich ihn dadurch einholen.
    Es wäre mir vielleicht auch gelungen, wenn in diesem Augenblick nicht das Vibrieren der Erde die Ankunft eines Zuges angedeutet hätte. Sekunden später erschienen hinter uns die hellen Augen eines Güterzugs, der langsam auf uns zuprustete und uns zu überholen begann.
    Wegen der Steigung musste der lange Zug so langsam fahren, dass ich mich leicht auf das Trittbrett eines Plattformwagens schwingen konnte. Auch Phil war meinem Beispiel gefolgt. Ich spähte nach vorn in die Dunkelheit hinein, aber von Ray Martinez war keine Spur mehr zu sehen. Er musste sich also auf dem Zug befinden. Der hatte jetzt die Steigung überwunden und beschleunigte die Fahrt, als ich den helleren Streifen einer Nebenstraße auf mich zukommen sah. Meine Gedanken arbeiteten instinktiv.
    Ray Martinez konnte wohl kaum gewusst haben, dass der Güterzug genau in dem Augehblick erscheinen würde, in dem Carpenter das Geld abgeliefert hatte.
    Aber er hatte sich bestimmt einen Fluchtweg gesichert, und der musste anderswo liegen als auf dieser Eisenbahnstrecke.
    Ich wartete nur so lange, bis der Zug die Straße überquert hatte. Dann sprang ich ab. Wieder strauchelte ich, aber diesmal behielt ich mein Gleichgewicht.
    Noch während ich durch den dunklen Brückenbogen auf meiner linken Seite huschte, sah ich auch Phil abspringen. Das war vielleicht ein Fehler, wenn Ray Martinez seine Pläne im letzten Augenblick geändert hatte, aber dagegen konnten wir nichts mehr unternehmen, denn eine Sekunde später tauchten die roten Rücklichter des letzten Waggons auf, und der Zug verschwand in der Dunkelheit.
    Wir brauchten nicht lange nach Ray Martinez zu suchen, denn eine Sekunde später heulte der Motor eines Wagens auf, zwei Scheinwerfer erhellten die Dunkelheit, und dann schoss ich auch schon auf die Reifen, als der Wagen nach Westen abbrauste und uns hilflos zurückließ.
    Diesmal blieb mir nicht einmal mehr Zeit zum Fluchen, als ich wieder auf die Böschung zusteuerte und den Jaguar 42 erreichen wollte. Aber so weit kam ich nicht, denn schon nach einigen Metern stolperte ich über etwas am Boden.
    Es war eine Aktentasche, und sie fühlte sich prall und schwer an.
    ***
    Ray Martinez zitterte am ganzen Leib, als er den Buick erreichte. Seine Beine fühlten sich bleischwer an. Nur mit letzter Kraft hatte er sich nach vorne gerissen, nachdem er von dem Güterzug abgesprungen war.
    Dabei war ihm nicht einmal mehr Zeit geblieben, die Aktentasche in der Dunkelheit zu finden, nachdem sie ihm bei dem Aufprall entglitten war.
    Die Cops saßen ihm im Nacken.
    Erst als der Motor ansprang und der schwere Buick mit einem Satz auf die Landstraße gerissen wurde, wusste er, dass er in Sicherheit war.
    Er schaltete die Scheinwerfer ein, sah im gleichen Moment das Mündungsfeuer der Revolver im Rückspiegel und gab Vollgas.
    Er musste den Vorsprung nützen, um die Cops abzuschütteln, dachte er, während seine Augen auf das graudunkle Band der Straße starrten, das sich vor ihm aufrollte. Bis die Cops wieder ihren Wagen erreichten, musste er schon längst von hier verschwunden sein. Aber dennoch musste er sich in Acht nehmen.
    Die Cops würden Verstärkung angefordert haben und jede Ausfahrtsstraße in kürzester Zeit absperren.
    Als er wenige Minuten später den Highway 9 erreichte, bog er wieder nach Süden ab, blieb aber nur drei

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