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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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bekannt. Aber Bill Morris hatte von ihm gewusst, dass er oft in einem bestimmten Lokal verkehrte. Hammers ging mit uns zusammen in die Zelle, wo Bill Morris festgehalten wurde, nachdem wir aus Hammers Aufzeichnungen diese wenigen Angaben herausgepickt hatten.
    »Sie können verdammt von Glück sagen, dass Sie in dieser Zelle sitzen, Morris«, fing Phil an.
    »Was ist denn los?«, stotterte Bill Morris verwirrt.
    »Der Teufel ist los«, sagte ich hart. »Zwei G-men wurden vor einer knappen Stunde mit Maschinenpistolen umgelegt. Vielleicht können Sie sich vorstellen, was jetzt in Manhattan gespielt wird. Zweiundzwanzigtausend Polizisten stehen in Alarmstufe eins, falls Ihnen das was sagt.«
    Morris fuhr sich mit dem Handrücken über die Bartstoppeln an seinem Kinn.
    »In dem Fall bin ich tatsächlich froh, dass ich hier drinsitze« murmelte er.
    »Sie erzählten, dass Ihr Bruder Mitglied einer Bande werden wollte«, sagte Phil.
    »Und Sie nannten den Namen eines Mannes, von dem Sie annehmen, dass er zu dieser Bande gehört oder gehörte. Wie war dieser Name?«
    »George Cracks oder Clacks oder so.«
    »George stimmt?«
    »Ja der Vorname ist bestimmt richtig. Bloß mit dem Familiennamen bin ich nicht ganz sicher.«
    »Und wo wohnt er?«
    »Das weiß ich nicht, bestimmt, Sir. Wenn ich’s wüsste, würde ich es Ihnen sagen. Ich habe kein Interesse an Cracks. Nicht das leiseste. Das können Sie mir glauben. Aber früher verkehrte er täglich in Ruckedays Inn…«
    Wir ließen uns die Lage dieser Kneipe beschreiben. Phils Gesicht war hart wie Stein, als wir uns dann umdrehten und die Zelle wieder verließen.
    »Merkst du was?«, fragte Phil, als wir schon im Jaguar saßen und unterwegs waren.
    »Was soll ich merken?«
    »Alles, was in diesen Fall hineinspielt, liegt in der Nähe des St.-Clemens-Friedhofs. Recconi wohnte nicht weit entfernt. Verdos Fabrik liegt in der Nähe, der Hof, wo Lemmy Morris starb, liegt nahe am Friedhof, und die Kneipe jetzt liegt auch wieder in diesem Viertel.«
    »Es könnte Zufall sein«, murmelte ich. »Aber das glaube ich nicht einmal. Je länger wir mit der Sache zu tun haben, umso mehr neige ich dazu, die Geschichte von Bill Morris zu glauben. Wenigstens, was die Bande angeht. Ob er nun selber mit drinsteckt oder nicht, das will ich noch nicht entscheiden. Aber dass eine Bande am Werke ist, kann jetzt gar nicht mehr bezweifelt werden. Snack, Latter und-Verdo wurden von einer Band ermordet.«
    »Richtig«, sagte Phil hart. »Und ich will dir sagen, was für ein Gedanke mir noch gekommen ist. In der Leichenhalle auf dem Friedhof stehen zwei überzählige Särge mit zwei überzähligen Leichen. Aus der Fabrik neben dem Friedhof wurden an Stelle leerer Särge solche verschickt, in denen wieder Leichen lagen, die nirgendwo ordnungsgemäß registriert sind. Warum sollte nicht auch dies das Werk derselben Bande sein, die hinter den Erpressungen steht?«
    »Theoretisch kann das natürlich so sein«, sagte ich unentschieden. »Aber warum zum Teufel spielen sie das Theater mit den Särgen? Was haben Sie davon? Die beiden Leichen in Frisco, dieser Brickford und der Steven, das waren vorbestrafte Gangster, keine wohlhabenden Geschäftsleute.«
    »Du willst sagen, dass Brickford und Steven nicht zu den Erpressten gehört haben können. Sie können nicht aus demselben Grunde ermordet worden sein wie Verdo und Recconi.«
    »Genau.«
    »Aber sie können von der Bande aus anderen Gründen ermordet worden sein. Vielleicht wollten sie Gelder für sich behalten. Oder sie wurden aus irgendeinem andere Grunde lästig und mussten verschwinden.«
    »Es hat keinen Zweck, dass wir uns darüber den Kopf zerbrechen«, sagte ich. »Vorläufig wissen wir darüber zu wenig. Wir können hundert Theorien aufstellen, und es braucht keine einzige zu stimmen. In der Friedhofsgeschichte können wir vor morgen früh nichts unternehmen, denn wir brauchen Daddy Brettman dazu. Er muss am besten wissen, welche beiden die überzähligen Leichen sind. Bis dahin haben wir auch genug mit dem anderen Kram zu tun. Jetzt wollen wir erst einmal sehen, dass wir diesen Cracks finden. Danach sollten wir uns mal um Floyd Patters kümmern, um den Mann, der oft mit Brickford und Steven zusammen war. Vielleicht kann der uns sagen, warum man die beiden umgebracht haben könnte. Dass wir heute Nacht auf dem Hof warten, halte ich für völlig sinnlos. Die Bande weiß, dass Verdo zum FBI gegangen ist, also wird sie nicht auf dem Hof sitzen und

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