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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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der Unterwelt. Ihm war der Ruf vorausgegangen, er sei einer der fähigsten Mordspezialisten des FBI.
    »Tag,’ Cotton«, brummte er. »Tag Decker. Elende Sauerei, verdammte. Aber ich kriech auf allen vieren über diesen Hof, das könnt ihr mir glauben. Wir finden die paar Spuren, die wir brauchen, das könnt ihr mir glauben.«
    »Mit was für Spuren rechnen Sie?«, fragte ich.
    »Wir haben schon einige. Rund zwei Dutzend Geschosshülsen. Und dann an der Stelle, wo der Truck gestanden hat, einen kleinen, halb zermahlenen Kieselstein. Kaum so groß wie der Nagel auf dem kleinen Finger. Entweder sind sie mit dem Lastwagen kurz vorher über eine Strecke gefahren, die mit Kieseln ausgelegt war, oder jemand ist mit seinen Schuhen über so einen Weg gegangen. Aber wenn wir sie haben, werden wir dieselben Kieselreste- und wenn es mikroskopische kleine Reste wären. In den Profilen des Lastwagens oder an den Schuhen des Gangsters finden. Und das wäre ein Beweis. Vielleicht kann ich mit meinen Jungs noch mehr herbeizaubern. Der Hof ist günstig für uns. Die Platten sind sehr glatt. Ich werde sie mit bestimmten Spezialscheinwerfern aus verschiedenen Winkeln ausstrahlen lassen, bis es uns gelingt, die Profilspuren im Widerschein zu fotografieren. Dann muss ich noch…«
    Er ratterte eine Reihe von technischen Dingen herunter, die sich samt und sonders auf die Sicherung winzigster Spuren bezogen. Technik und Wissenschaft haben auf dem Gebiete der Polizei Möglichkeiten in die Hand gegeben, die sich ein Gangstergehim noch nicht einmal vorstellen kann. Wir hörten selbst ein wenig verwirrt zu, bis Holleris sich selbst mit den Worten unterbrach:
    »Aber wozu erzähle ich euch das eigentlich? Ihr versteht von dieser Seite der Sache ja doch nicht viel. Kann ich euch sonst noch was erzählen, damit ihr schneller an den Mann kommt?«
    »Was für ein Lastwagen war es?«, fragte Phil.
    »Höchstwahrscheinlich ein Drei-Tonner. Ford, älteres Modell, mindestens vier oder fünf Jahre alt. Grau, verdreckt. Linker Kotflügel mit kleiner Delle. Nummer unbekannt. Graue, geflickte Plane. Auf der rechte Seite eine Aufschrift, die unleserlich gemacht wurde. Beide Begrenzungsstäbe angeblich verbogen.«
    Phil wollte sich umdrehen:
    »Dann werde ich gleich eine Fahndung…«
    »Nicht nötig«, sagte Holleris. »Sämtliche Cops im Umkreis von fünfzig Meilen wissen bereits Bescheid und halten die Augen auf. Ich rechne innerhalb der nächsten halben Stunde schon mit dem Eingang der Meldung, wo der Wagen gefunden wurde. Denn, dass sie ihn stehenlassen werden, steht für mich fest. Mit einem so auffälligen Fahrzeug kommen sie nicht weit.«
    »Können Sie Einzelheiten des Überfalles rekonstruieren?«, fragte ich.
    Holleris wiegte bedächtig den Kopf hin und her.
    »Wie man’s nimmt. Fest steht, dass sie mit dem Lastwagen ungefähr fünf Minuten vor Ankunft unserer Jungs hier auf dem Hofe standen. Wie sie hereingekommen sind, habe ich noch nicht festgestellt. Vielleicht haben sie dem Pförtner vom am Tor ein Märchen aufgebunden, vielleicht war er auch grade nicht da.«
    »Aber die Burschen haben mit dem Lastwagen hier gewartet?«, wiederholte Phil überrascht. »Das muss ja eine unglaublich schnell arbeitende Gang sein. Wie lange mag sich Verdo bei uns aufgehalten haben?«
    »Vielleicht eine Stunde, alles in allem«, erwiderte ich. »Wenn die ihn beobachten ließen, hatten sie rund sechzig Minuten Zeit, den Überfall vorzubereiten. In sechzig Minuten lässt sich allerhand auf die Beine stellen, wenn man die richtigen Jungens hat.«
    »Die scheinen sie ja zu haben«, brummte Phil bitter. »Okay. Sie standen also mit dem Lastwagen hier auf dem Hof. Und? Wie ging es weiter?«
    »Verdo fuhr mit seinem sandfarbenen Cadillac zum Tor herein und in einer Schleife nach da drüben.«
    Holleris zeigte auf den Seiteneingang des Hauptgebäudes der Papierfabrik. Ein paar Stufen führten zu einer Tür hinauf, die ganz aus Glas und einem Stahlrahmen bestand. Dieselbe Linienführung herrschte auch vom an der Straße am Hauptportal, das natürlich breiter und höher war.
    »Verdo stieg auf der linken Seite aus denn er saß ja am Steuer«, fuhr Holleris fort. »Latter kam ebenfalls links aus dem Wagen, aus der hinteren Tür. Snack dagegen schien rechts neben Verdo gesessen zu haben.«
    »Wo ist eigentlich der Cadillac?«
    »Den haben wir schon abschleppen lassen. Wir werden ihn auseinander nehmen. Es müssten ein paar Geschosse in dem Wagen zu finden sein. Verdos

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