Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
Vom Netzwerk:
sollten. Dann fuhr plötzlich ein Chevrolet vor, unser Begleiter und ein zweiter Mann saßen darin und als wir uns nach dem Verwundeten erkundigten, wurde uns versichert, es sei alles in bester Ordnung. Seinen Wagen hätten sie im Hospital gelassen, damit er am nächsten Tag nach Hause gefahren werden könne. Dann versprachen sie uns, sie würden uns auf dem schnellsten Weg zurück nach Manhattan bringen. Unterwegs bat uns der Mann, der den Unglücksschuß abgegeben hatte, wir möchten den Mund halten. Er habe keinen Waffenschein, und wenn die Sache herauskomme, könne er mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Jedenfalls waren wir glücklich, als wir durch den Hollandtunnel fuhren und wir an der Seventh Avenue aussteigen konnten, um an der Canalstreet die Subway zu erwischen, mit der wir schleunigst nach Hause fuhren. Ich hatte gleich ein ungutes Gefühl und wäre am liebsten sofort zur Polizeistation gelaufen, aber Cyntia, die noch mehr Angst hatte, als ich, bettelte darum, ich solle es lieber lassen.
    »Und wo wohnt Ihre Freundin Cyntia?« erkundigte ich mich.
    »In der 12. Straße West 152, im zweiten Stock, bei Missis Mills:«
    »Sie werden selbstverständlich das, was Sie uns soeben erzählt haben, zu Protokoll geben müssen«, sagte ich. »Sprechen Sie bitte mit keinem Menschen darüber, auch nicht mit Ihrer Wirtin oder gar mit dem Mann, der den Schuß abgab.«
    »Ich werde mich hüten«, meinte sie. »Wie geht es eigentlich John?«
    »Wenn Sie den Mann meinen, der angeschossen wurde… Der ist tot. Es war kein Streifschuß, und der Schütze muß das gewußt haben.«
    Unter ihrem Make up wurde sie weiß wie ein Leinentuch und schloß für einen Moment die Augen. Dann sprang sie plötzlich auf, rannte zum Kleiderschrank und griff in ihre Manteltasche.
    »Hier. Da haben Sie die Pistole«, sagte sie. »Ich habe sie in dem allgemeinen Durcheinander nach dem Schuß vom Boden aufgerafft. Ich fürchtete mich und fühlte mich im Besitz der Waffe sicher.«
    »Ja, hat denn das der Mann nicht gemerkt?«
    »Nein. Ich sagte ja schon, daß er sich sofort nach vorn beugte, und dann hatte er es sehr eilig, sich ans Steuer zu setzen, was ich auch verstand, weil er ja gesagt hatte, er wolle John ins Krankenhaus bringen. Später hat er wohl nicht mehr daran gedacht.«
    Die Sache kam mir verdächtig vor, aber es würde sich ja schnell heraussteilen, ob Alinda die Wahrheit gesagt hatte oder nicht. Ich wickelte die Waffe in ein Taschentuch und steckte sie ein.
    »So, und jetzt verziehen wir uns für weitere zehn Minuten nach draußen, und dann begleiten Sie uns zu Ihrer Freundin und mit dieser zum Polizeihauptquartier, um Ihre Aussagen zu machen.«
    »Wird man uns da nicht einsperren?« fragte sie flehend.
    »Wenn Sie gelogen haben, auf alle Fälle, aber nur dann.«
    Wir ersuchten sie, sich zu beeilen und warteten vor der Tür. Die Schlummermutter strich dauernd um uns herum, bis sie endlich mit der Frage herausrückte, ob ihre Mieterin etwas ausgefressen habe.
    »Hoffentlich nicht«, sagte ich und überhörte die weiteren Anzapfungen.
    Als Alinda in überraschend kurzer Zeit erschien, war sie wirklich, und zwar sehr solide, angezogen. Mein Jaguar imponierte ihr augenscheinlich.
    Auch Cyntia schlief noch. Ihre Freundin erbot sich, sie zu wecken, das aber paßte mir absolut nicht in den Kram. Ich wollte nicht, daß die beiden Mädchen sich vorher verständigten, und so mußte Mrs. Mills dieses Amt übernehmen.
    Wir hörten, wie das Mädchen lautstark protestierte und sich erst zum Aufstehen entschloß, als Alinda ihr von draußen zurief, sie sei da und müsse sie ganz dringend sprechen. Offenbar hatte die Wirtin vergessen, auch von unserer Anwesenheit zu berichten, denn hinter der Tür stand eine Gestalt im Schlafanzug und vollkommen zerzaustem, blonden Haar. Sie stieß einen Schrei aus und retirierte.
    »Stell dich nicht so an!« sagte ihre Freundin, und dann ging mit kleinen Abweichungen ‘derselbe Akt über die Bühne, wie vorher.
    Alinda war klug genug, trotz der flehenden Blicke der anderen den Mund zu halten. Cyntia versuchte zuerst, die Unwissende und Harmlose zu spielen. Dann gab sie alles zu, und ihre Erzählung deckte sich vollkommen mit der, die wir vor kurzem vernommen hatten. Der einzige Unterschied war, daß Cyntia dabei, entweder um Eindruck zu machen, Mitleid zu erregen oder einfach aus Angst, dicke Tränen vergoß.
    Dann nahmen wir alle beide mit zu Leutnant Crosswing.
    Die Protokolle wurden aufgenommen und die

Weitere Kostenlose Bücher