Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
Vom Netzwerk:
beschäftigen.«
    »Sie wissen wohl, Louis, daß ich nicht befugt bin, Ihnen Eröffnungen zu machen, die im Interesse der Untersuchungen geheim bleiben müssen«, versuchte ich mich herauszureden und erhielt ein Hohngelächter als Quittung.
    »Ich will keine Eröffnungen, wie Sie so schön sagen, Jerry. Ich will nichts anderes als ein paar Tips, und ich werde mich hüten, auszuposaunen, woher diese kommen. Es kann nur in eurem Interesse liegen, wenn wir die öffentliche Meinung dahingehend beeinflussen, daß es eine Schweinerei sei, zu verhindern, daß ein Schmierfink hinter Gitter kommt, nur weil er zufällig Mitglied des Kongresses ist. Auch ich habe meine geheimen Quellen, und abgesehen davon könnte ich Ihnen Berge von Leserbriefen vorlegen, die sich darüber beklagen, daß bei uns mit zweierlei Maß gemessen wird. Ein Privatmann säße auf Grund der vorliegenden Tatsachen bestimmt schon im Kasten. Mr. Clyde wird gedeckt, und das paßt uns nicht. Aber sowohl er als auch seine Freunde irren sich. Die MORNING NEWS haben immerhin eine Millionenauflage. Ich weiß, daß Sie und Ihr Freund Phil ein besonderes Interesse für diesen Mord an den Tag legen. Ich weiß sogar alles, was Sie unternommen haben. Und jetzt habe ich eine konkrete Frage: Wer ist Louis?« '
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte ich dagegen.
    »Auf demselben Wege wie Sie. Auch ich habe einen gewissen Drugstore besucht und mich dort mit einem jungen Mann unterhalten, der mir von Alinda aus dem LUCKY DOG CLUB erzählte. Sie haben dem Mädchen zwar eingeschärft, es solle den Mund halten, aber haben Sie schon einmal jemanden erlebt, der schweigen konnte, wenn ich ihm den Daumen aufs Auge setzte?«
    »Sie sind ein Gauner, Louis«, lachte ich. »Aber Sie wissen genausoviel wie ich. Louis ist ein weitverbreiteter Name, ebenso wie es Millionen Männer gibt, auf die seine Beschreibung, die Sie bestimmt auch schon haben, paßt.«
    »Nehmen wir an, es wäre so, aber ich denke doch, daß wir uns darüber einig sind, daß besagter Louis das ist, was man ein faules Ei nennt. Was halten Sie davon, wenn die MORNING NEWS den Burschen hochnehmen? Sie wissen ja, was ich meine. Ich möchte irgendwie durchblicken lassen, ich wisse wer ›Mr. Louis‹ ist, und ich sollte mich sehr wundern, wenn er nicht darauf hineinfällt.«
    »Ich kann dagegen nichts tun, aber ich würde Ihnen dringend raten, sich nach dem Erscheinen des entsprechenden Artikels nicht in den Springville Park locken zu lassen.«
    »Nicht einmal von der Venus von Milo. Im übrigen kann ich Ihnen, mein lieber Jerry, diesen Rat nur zurückgeben. Ich bin davon überzeugt, Louis weiß bereits, daß Sie hinter ihm her sind.«
    »Das haben schon viel größere und gefährlichere Gangster gewußt, und ich bin immer noch am Leben«, konterte ich.
    »Hoffen wir, daß es so bleibt«, feixte er und warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Flasche mit Scotch, worauf mir nichts übrigblieb, als ihm einen zweiten einzugießen.
    »Ich habe also vor, in ganz kurzen Worten und sehr deutlich zu sagen, Mister Clyde habe durch seine Beziehungen zum Ku Klux Klan erreicht, daß man Theys beseitigte, wie er hoffte, bevor dieser die belastenden Dokumente veröffentlichen konnte. Die Geschichte ist nur zur Hälfte gelungen. Der Mord wurde programmäßig verübt, aber zu dieser Zeit war die HERALD TRIBÜNE bereits im Besitz der Papiere. Das ist natürlich peinlich. Ich fürchte, Clyde wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die Originale in die Finger zu bekommen. Die Staatsanwaltschaft wollte sie beschlagnahmen, aber der Herausgeber der Zeitung weigert sich. Er fürchtet, nicht ganz zu Unrecht, sie würden in der Versenkung verschwinden.«
    »Das ist doch wohl Unsinn«, warf ich ein.
    »Nicht so sehr, wie Sie denken, Jerry. In all unseren Ämtern einschließlich der Staatsanwaltschaft sitzen Südstaatler oder sonstige Negerfresser aus Prinzip. Die würden sich ein Vergnügen daraus machen.«
    »Dann hat sie der Herausgeber doch hoffentlich in sein Banksafe gelegt.«
    »Ich weiß es nicht, und ich fürchte sogar, nein. In dieser Hinsicht, so erklärte er mir selbst, traue er nicht einmal der Bundesbank, wobei Mister Graser, der Editor der HERALD TRIBÜNE nicht so ganz unrecht hatte.«
    »Und was noch?« fragte ich.
    »Ich wollte mich noch erkundigen, ob ich Ihnen einen Gefallen tun kann, ob es irgend etwas gibt, von dem Sie möchten, daß es gedruckt wird. Wir verstehen uns doch.«
    Natürlich verstand ich ihn. Louis

Weitere Kostenlose Bücher