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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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kassierte dankend zwanzig Dollar.
    Der Clubvorstand, wenn es einen solchen gab, wußte jedenfalls, auf welcher Seite sein Brot gebuttert war. Wir gaben die Garderobe ab, was wiederum pro Nase einen Dollar kostete und betraten die heiligen Hallen. Das Clublokal war verhältnismäßig klein. Es enthielt nicht mehr als dreißig Tische, die voneinander durch mit Schlingpflanzen bewachsene Bambusstäbe getrennt waren. In der Mitte lag wie gewöhnlich das Tanzparkett, rund um einen in bunten Farben angestrahlten Springbrunnen.
    Der grinsende Hund beherrschte die Atmosphäre. Er schmückte in mannigfachen Ausführungen und Stellungen die Wände. Er stand auf den Tischen und sogar die Kellner trugen ihn im Knopfloch.
    Noch war der Laden erst zur Hälfte besetzt. Gerade lief eine Nummer des Programms ab. Zwei Tänzerinnen, die die Andeutung von Hundekostümen trugen, umsprangen sich schweifwedelnd und versuchten, im Rhythmus der Musik zu bellen. Die Geschichte war weder künstlerisch noch musikalisch gut, aber wenigstens originell und komisch..
    Als dann die Beleuchtung des Saales wieder voll eingeschaltet wurde, blickten wir uns nach Alinda und Cyntia um. Wir brauchten nicht lange zu suchen, bis wir den roten und den blonden, jetzt tadellos frisierten Köpfe erkannten. Sie saßen bei zwei Herren mittleren Alters, die so aussahen, als ob sie aus der Provinz gekommen seien. Tagsüber hatten sie wohl ihre Geschäfte erledigt und wollten nun das genießen, was sie unter Nachtleben verstanden.
    Alinda bemerkte uns zuerst. Si,e sah mir direkt in die Augen, aber tat, als kenne sie mich nicht. Dann flüsterte sie mit der blonden Cyntia, und die äugte ebenfalls herüber. Entweder die Mädchen hatten Angst, zu zeigen, daß wir ihnen nicht fremd waren, oder sie wollten mit der peinlichen Geschichte nichts mehr zu tun haben. Trotzdem hielten wir es für gut, unseren Vorsatz auszuführen. Wir mußten nur warten, bis die Wogen höher gingen, der Alkoholkonsum stieg und die Hunde und Hündinnen vergnügter und lustiger wurden.
    Inzwischen vernichteten wir einige der sündhaft teuren Drinks und amüsierten uns auf Kosten anderer Leute. Der Hundeclub, wie wir ihn bereits nannten, war immerhin in gewissem Sinne eine Attraktion. Es gab sogar ein paar altmodische Straßenlaternen, an deren Pfählen jeder wirkliche Hund seine Freude gehabt hätte.
    Es wurde Mitternacht, und wir erwogen, ob wir die beiden Mädels nicht einfach zum Tanz auffordern und ihnen dabei sagen sollten, was wir vorhatten. Aber wir waren sicher, die zwei Kavaliere würden das sehr übelnehmen, und das wollten wir nicht riskieren.
    Um ein Uhr kam uns ein Glücksfall zu Hife. Die Herren hatten offenbar genug von dem Betrieb und steuerten dem Ziel zu, das sie im Auge hatten. Sie redeten auf die beiden Mädels ein, ein paar Scheine wechselten ihren Besitzer, und dann erhob sich die kleine Gesellschaft und steuerte dem Ausgang zu.
    Wir zahlten und folgten. Dabei paßten wir auf, außer Sichtweite zu bleiben. Vor der Tür gab es noch eine kleine Diskussion, und dann schlenderten sie zu Fuß Greenwichstreet hinunter und bogen in Mortonstreet ein. Dort gab es eine Unmenge kleiner Cafés im Stil von Montmatre und eine Anzahl von Artistenkneipen. Vor verschiedenen blieben sie stehen, bis sie sich endlich entschlossen und im Café FLORA verschwenden.
    Ich zog den Hut in die Stirn und schlug den Mantelkragen hoch, um nicht sofort erkannt zu werden. Dann öffnete ich vorsichtig die Tür. Ich hätte mir die Mühe sparen können. Das Café FLORA bestand aus einer ganzen Anzahl kleiner, in verschiedenen Farben matt beleuchteter Räume, in denen sich je ein oder höchstens zwei Pärchen niedergelassen hatten. Die Beleuchtung war so matt, daß man bereits auf ein paar Meter Abstand kein Gesicht erkennen konnte. Trotzdem fanden wir Alinda und Cyntia mit den beiden Kavalieren im hintersten Raum und in der hintersten Ecke, wo ein diskreter Kellner gerade Champagner einschenkte.
    ***
    Wir verzogen uns nebenan und hofften auf eine günstige Gelegenheit. Wieder verging fast eine Stunde, und dann war man sich scheinbar endgültig einig geworden. Der eine der Herren zahlte, und wir machten es ihm nach. Dann hörten wir, wie er ein Taxi bestellte.
    Jetzt hatten wir wenig Hoffnung mehr, eines der Mädchen zu erwischen, und es würde uns nichts anderes übrigbleiben, als sie am Morgen aufzusuchen.
    Gerade als wir auf die Straße kamen, fuhr auch das Taxi vor. Die Pärchen waren im Begriff,

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