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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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einzusteigen, als zwei Männer in Rollkragenpullovern und Schiebermützen, Gestalten, wie man sie in dieser Gegend öfter sieht, daherkamen. Der eine stieß im Vorbeigehen Alinda so heftig an, daß sie ins Schwanken geriet. Ihr Kavalier drehte sich um und machte eine vorwurfsvolle Bemerkung. Im nächsten Augenblick lag er im Rinnstein, und dem zweiten erging es genauso.
    Der Fahrer tat das, was New Yorker Chauffeure in solchen Fällen gewöhnlich tun. Er gab Gas und haute ab. Wir sahen sofort, daß das keine zufällige Anrempelei, sondern Absicht war. Die zwei Rabauken hatten Krach gesucht. Natürlich wären wir leicht mit ihnen fertiggeworden, aber da machten uns die zwei Mädels einen Strich durch die Rechnung.
    Sie schrien und rannten davon wie die Hasen. Sie rannten genau in die Hände von zwei anderen Rowdies, die ohne Grund und ohne ein Wort über sie herfielen, sie mit ein paar Faustschlägen zu Boden warfen und Miene machten, sie als Fußmatten zu benutzen. Jetzt waren wir endlich heran und aktionsfähig.
    Ich nahm mir den einen vor, aber der Kerl hatte mich kommen sehen und wich so geschickt aus, daß der Schwinger nur sein Ohr streifte. Dann ging er sofort zum Angriff über und versuchte, mir das Knie in den Bauch zu rennen. Das mißglückte, und er fing einen Hieb genau zwischen die Augen ein, der eigentlich einen Ochsen hätte fällen müssen, aber ihm machte es nichts aus. Er zog das Genick ein und wollte mir den Schädel ins Gesicht rennen. Als ich zur Seite trat, verlor er die Balance und sein ohnehin schon lädiertes Gesicht machte Bekanntschaft mit meiner rechten Faust.
    Meinen Knöcheln tat das weh, aber für ihn war es noch viel unangenehmer. Er lag auf dem Bauch, jaulte und hatte gewaltiges Nasenbluten.
    Phil hatte inzwischen seinen Mann ausgeknockt.
    Damit war auch der vorläufig außer Betrieb. Da wir daran interessiert waren, zu erfahren, wer den Mädels die Kerle auf den Hals gehetzt hatte, bekamen sie Armbänder um, und zwar fesselten wir ihre beiden rechten und ihre beiden linken Hände aneinander, so daß sie nicht aufstehen, geschweige denn weglaufen konnten.
    Die ersten, die die zwei unternehmungslustigen Provinzler angerempelt hatten, waren spurlos verschwunden, ebenso wie diese selbst. Dann sahen wir uns nach den Mädels um. Die machten zwar einen erbärmlichen Eindruck, aber etwas Ernsthaftes war ihnen nicht passiert. Sie würden innerhalb von ein paar Stunden ein paar ausgewachsene »Veilchen« haben.
    Inzwischen hatten Nachbarn einen Streifenwagen gerufen, dem wir die zwei Lumpen zur weiteren Behandlung übergaben.
    Wir ersuchten darum, die Kerle mit einem schönen Gruß von uns im Polizeihauptquartier abzuliefern und anzukündigen, wir würden dort erscheinen.
    Danach fuhren wir die Mädels vorsichtshalber zur Erste-Hilfe-Station im Manhattan General Hospital, wo man ihnen eine große Flasche mit einer wasserhellen Flüssigkeit aushändigte und sie anwies, sich damit Umschläge zu machen. Dann, so meinte der Arzt, wären sie innerhalb einiger Tage wieder , präsentabel.
    Wir brachten sie nach Hause und konnten nun endlich unsere Warnung anbringen, die leider zu spät kam. Wir schärften ihnen aber ein, während der nächsten Woche zu Hause zu bleiben und keinen Fremden in die Wohnung zu lassen.
    Um drei Uhr kamen wir im Polizeihauptquartier an. Wir erkundigten uns zuerst im danebenliegenden Polizeigefängnis und erfuhren, daß die beiden Vögel dort nicht eingeliefert worden waren. Wir gingen also zurück nach der Center Street 240 und fragten bei allen möglichen Abteilungen. Niemand wußte etwas. Zuletzt kamen wir an den Wachsergeanten des Raumes, den man sinnigerweise »Aufnahme« nennt.
    »Wir haben Ihnen vorhin mit dem Streifenwagen 141 zwei Gangster zur vorläufigen Aufbewahrung geschickt. Wo sind diese?« fragte ich.
    Der Sergeant grinste.
    »Ach so, Sie meinen die zwei mit den polierten Gesichtern! Denen habe ich einen Tritt in den Hintern gegeben und gesagt, sie sollten sich zum Teufel scheren. Wenn wir alle Leute, die sich im Laufe einer Nacht geprügelt haben, hier aufbewahren wollten, so müßten wir anbauen.«
    »Aber wurde Ihnen denn nicht ausgerichtet, daß zwei G-men vom FBI die Kerle verhören wollten?«
    »Der Patrouillenführer faselte etwas von zwei Leuten, die nachkommen wollten, um ein Protokoll zu diktieren, aber von G-men und Verhör war keine Rede. Außerdem«, er zuckte die Achseln, »zu was wollen Sie die Burschen noch verhören? Die haben ihre Tracht

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