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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zelte auch so fest wie möglich in hart verkrusteten Boden. Der Wind heulte und pfiff. Aus den Tiefen der Wüste brachte er die Sand-und Staubmassen mit, schleuderte sie in einem wahnsinnigen Wirbel über den Lagerplatz, drehte ihn zu Spiralen und Windhosen, die wie Derwische rasten und Einlaß in die Zelte suchten, wobei sie jede Spalte ausnutzten.
    Nicht fest genug verschnürte Eingangsklappen wurden aufgerissen, als hätten riesige Hände an ihnen gerissen, um sie zu zerstören. Die Menschen waren erwacht, verließen die Zelte und stemmten sich gegen den Sturm an, während sich die Tiere eng an den Boden drückten und so wenig Widerstand wie möglich boten.
    Ein infernalisches Heulen und Pfeifen durchschnitt die Luft, machte jede Verständigung unmöglich. Zu sehen war ebenfalls nichts. Alles ging unter in einem gewaltigen Wirbel aus Sand und Staub.
    Hoch flogen die letzten Aschereste des Feuers und vermischten sich mit dem rasenden Staub.
    Im Schutz dieses gewaltigen Naturereignisses öffnete sich die Erde. Das Böse kroch hervor…
    Schwarz wie die Nacht waren die unheimlichen Gestalten, die ihr Massengrab verließen. Ihre Körper waren von einer dicken Kruste bedeckt, die wie schwarzer, festgebackener Schmant wirkte. Es waren Wesen, wie es sie nur in den geheimen Erzählungen der Wüstenbewohner gab. Grauenhafte Gestalten, lebende Tote, die der Flucht des Dschinns ElChadd aus der Erde geholt hatte, damit sie ihre furchtbare Rache beginnen konnten.
    Noch waren sie nicht bemerkt worden als es dann soweit war, gab es keine Rettung mehr für die Beduinen. Wer sich den lebenden Leichen in den Weg stellte, wurde vernichtet.
    Zwei Frauen starben zuerst.
    Sie kamen nicht einmal dazu, einen Hilferuf auszustoßen, die Unheimlichen waren schneller. Unter ihren würgenden Pranken verloren die beiden Menschen ihr Leben.
    Jetzt erst merkten die Tiere, daß etwas nicht stimmte. Und sie reagierten so, daß sie die übrigen Beduinen warnten. Wild sprangen sie in die Höhe, wobei es ihnen egal war, ob der Sandsturm nun fauchte oder nicht. Seltsame, schrille Schreie ausstoßend, jagten sie davon, stoben hinein in die Wüste und wurden eins mit dem Sturm, dem Sand und dem nie abreißenden Staub.
    Das Grauen hielt sie wie eine Zange fest, und sie hörten auch nicht auf die Schreie, die ihnen einen Zurückkommen befahlen…
    Dann krachten die ersten Schüsse. Die Beduinen besaßen Gewehre.
    Einige beherzte Männer hatten sich die Waffen gegriffen, nachdem sie bemerkten, was geschehen war. Schüsse peitschten durch den brausenden Sturmwirbel. Fahl leuchteten die Mündungsfeuer und verlöschten ebenso schnell, wie sie aufgeflackert waren.
    Schwere Geschosse hieben in die Körper der lebenden Leichen, doch stoppen konnten sie die Wesen nicht. Sie drangen weiter vor, schlugen um sich, zerstörten die Zelte und waren nicht mehr aufzuhalten. Schreie gellten durch das wahnsinnige Tosen und Heulen. Menschen fielen auf die Knie, wurden umgerissen, schnellten wieder hoch und flohen in wilder Panik. Jedem war inzwischen klar geworden, was dieser Angriff zu bedeuten hatte.
    ElChadds Rachezug hatte begonnen. Und er schickte seine grausamsten Diener.
    Da half nur noch die Flucht.
    Flucht hinein in die karge, kalte Wüste und darauf hoffend, daß die Diener des Dämons ElChadd Gnade zeigten und einige Leben verschonten.
    Sie bewiesen Gnade. Die meisten Beduinen konnten fliehen. Den Wesen war es egal.
    Ihr Ziel lag nicht in der Wüste, sondern dort, wo die Städte aus dem Boden gestampft worden waren. Mit all ihrer kalten Pracht und errichtet durch Geld, das das Öl gebracht hatte.
    Hier fanden sie die wahren Schuldigen…
    ***
    Zwei Stockwerke waren es, und Suko fiel wie ein Stein!
    Ich lag dicht am Dachrand, klammerte mich an den Kanten der Pfannen fest, machte mir die bittersten Vorwürfe und hoffte nur auf ein Wunder.
    Das geschah nicht. Es kamen keine Riesenhände, um den Chinesen aufzufangen, doch Suko verfiel nicht in Panik, sondern, breitete Arme und Beine aus, Instinktiv reagierte er richtig, und er hatte wirklich das Glück des Tüchtigen.
    Einen Fall aus dieser Höhe überlebt man nur schwerlich. Zumindest trägt man schwere Verletzungen davon, da kann der Körper noch so austrainiert sein.
    Aber da gab es noch die jungen Birken mit den biegsamen Zweigen und unter ihnen das Gebüsch.
    Beides bremste Sukos Fall.
    Zuerst die Bäume. Der Chinese hieb in das Geäst, schlug um sich, riß Zweige und Äste ab, wollte sich irgendwo anklammern,

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