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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verfehlte die sicheren Äste und rutschte weiter.
    Er jagte in das Gebüsch. Weit ausgebreitet waren dessen Zweige.
    Federnd, nachgebend, und der Boden in der Nähe war durch die Harke eines Gärtners aufgelockert worden.
    Voll fiel Suko hinein. Aber er hatte längst nicht mehr die Geschwindigkeit wie zu Beginn seines Falls. Was mit ihm geschehen war, konnte ich nicht sehen, weil zahlreiche Männer zusammenliefen und einen Kreis um die Aufschlagstelle bildeten.
    Für mich begannen ebenfalls schlimme Sekunden, bis ich aufatmen konnte, denn einer der Männer rief: »Verdammt, er ist nicht tot. Mann, hat der ein Glück gehabt.«
    »Suko!« jetzt schrie ich den Namen meines Partners.
    »Ja, John. Komm runter, wir haben schließlich noch etwas zu erledigen.«
    Ich grinste. Das war der alte Suko. Dieser Teufelskerl hatte den Sturz tatsächlich überstanden. Hätte ich nie gedacht, wirklich nicht. Auf jeden Fall konnte man ihm gratulieren.
    Fast hätte ich ebenfalls die Reise über die Dachrinne angetreten, denn ich gab nicht acht und wäre fast ausgerutscht, aber durch eine Verlagerung des Gleichgewichts konnte ich mich noch fangen.
    Das Dach hochzuklettern, war fast ebenso schlimm wie der umgekehrte Vorgang. Mein Blick schweifte über die dicht an dicht liegenden Ziegel zur Luke hin, durch die ich mußte. Es gab auch keine, die näher lag, alle befanden sich auf einer Ebene. Der Weg kam mir weit vor, bis ich dann ein Gesicht sah.
    Es war Djemal Faruk, der aus dem Fenster schaute und mir heftig zuwinkte. Ein Seil rollte aus seiner Hand, glitt über das Dach und nahm Kurs auf mich.
    Der Araber hatte mitgedacht. Ich streckte meinen Arm zur Seite und bekam das Seil zu fassen. Rasch wickelte ich es mir um den rechten Arm.
    Djemal Faruk begann zu ziehen. Ich unterstützte ihn dabei, indem ich mich mit schräg gelegten Schuhen abstützte und auch mit meinen Händen noch nachhalf.
    So schafften wir es in gemeinsamer Arbeit, und ein Stein fiel mir vom Herzen, als ich die Luke erreichte, meinen Kopf hindurch streckte und mir auf den Speicher helfen ließ.
    »Da haben Sie aber Glück gehabt«, sagte Djemal Faruk und schaute mich bewundernd an.
    Ich zog ein schiefes Gesicht und klopfte meine Kleidung aus. »Recht haben Sie, Mr. Faruk. Aber Glück gehört in unserem Job einfach dazu. Wobei mein Glück nicht groß war. Das Glück meines Partners, das war schon sagenhaft.«
    »Ist er…ist er…?«
    »Ja, er ist vom Dach gestürzt und hat überlebt«, erklärte ich, wollte aber nicht weiter darüber sprechen, sondern erst einmal nach Suko sehen.
    Dafür hatte der Saudi Verständnis.
    Wir benutzten wieder den Lift. Ich fragte noch einmal, ob es sich auch tatsächlich um nur vier Wesen gehandelt hatte.
    »Ja, Mr. Sinclair, da können sie beruhigt sein. Was natürlich nicht heißt, daß das gleiche nicht noch einmal passieren kann und daß wieder welche kommen.«
    »Darüber reden wir noch«, gab ich zurück und verließ den Lift, der unten gestoppt hatte.
    Die breite Eingangstür stand offen. Auf der Treppe sah ich die Männer der Antiterror-Brigade und auch ihren Einsatzleiter, einen Colonel, der sich sehr smart gab. Persönlich sah ich den Mann heute zum erstenmal, ich kannte ihn sonst nur von Bildern her.
    Im Gehen schaute ich ihn an. Er hatte seine Füße auf zwei Stufen gestellt und eine Hand lässig auf den Griff seiner Pistolentasche gelegt.
    Wie alle trug auch er die Uniform, ein Koppel und auf dem Kopf ein flaches Barret. Unter seinem Oberlippenbart waren die Mundwinkel leicht verzogen. Der Bursche machte einen selbstherrlichen, arroganten Eindruck, und seine Stiefel glänzten, als wären sie mit Lack poliert worden. Als er mich aus der Tür kommen sah, schaute er mich von oben bis unten an und verzog die Lippen noch weiter.
    »Sie sind also der Wahnsinnige, der da auf dem Dach herumgekrochen ist«, stellte er mit bellender Stimme fest.
    »Ich war so frei und habe zusammen mit meinem Partner das geschafft, was Sie nicht fertig gebracht hätten.«
    Mit ihm hatte wohl noch nie jemand so gesprochen, denn er lief rot an, und seine Mundwinkel begannen zu zucken.
    Diese Typen mochte ich nicht. Die bildeten sich ungemein viel ein und kamen noch vor machen Geheimdienstleuten, die sich ebenfalls für den Nabel der Welt hielten, denn da hatte ich so meine Erfahrungen gesammelt.
    »Woher wollen Sie das überhaupt wissen?«
    »Sie haben doch selbst erlebt, daß Sie mit normalen Kugeln nichts ausrichten können.«
    Er klopfte sich eine

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