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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das letzte, was ich von meinem Freund hörte, bevor er in die Tiefe stürzte…
    ***
    Wie auch ihre Vorfahren zogen sie durch die unendliche Wüste. Sie saßen auf ihren Kamelen oder schritten nebenher. Eingehüllt in lange Gewänder, die Köpfe mit kunstvoll geschlungenen Tüchern vor den sengenden Sonnenstrahlen geschützt.
    Kaum ein Geräusch war zu hören. Nur das Schleifen der Hufe auf heißer trockener Erde, das Schmatzen der Kamele und Gluckern des Wassers in den Ziegenlederschläuchen.
    Die Karawane befand sich auf dem Weg zu einer Oase, doch es war jetzt schon abzusehen, daß sie sie vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr erreichen würden. Also mußten sie unterwegs rasten und auch in der Wüste die Nacht verbringen.
    Sie bewegten sich durch ein Tal. Rechts und links lange Dünen. Nicht nur aus Sand bestanden sie, sie waren auch mit Felsen übersät, die eine gnadenlose Sonne zerfressen und ausgebleicht hatte. Ein Wunder, daß die Steine überhaupt hielten.
    Als eine nie abreißende Wolke lag der Staub in der Luft. Er war braungelb und besaß manchmal auch einen Stich ins Rötliche, je nachdem, in welch einem Abschnitt der Wüste sie sich befanden.
    Sie hatten erst vor zwei Tagen eine Stadt gesehen und erlebt, wie die Menschen dort leben. Nie wieder wollten sie in einen Ort, die Wüste war und blieb ihr Zuhause, die Kamele, Ziegen und Zelte ihr ganzer Reichtum. Und so zogen sie weiter, immer nach Norden in die heißen Zonen hinein, wo sie wochenlang unter sich sein konnten.
    Allerdings hatten sie nicht nur gesehen, wie die Menschen in der Stadt lebten, sondern auch gehört, worüber sie sprachen. Es gab nur ein Thema.
    ElChadds Rache!
    Das war eine Geschichte für sich. Wer von den Nomaden ElChadd nicht kannte, der gehörte nicht dazu. Unzählige Geschichten wurden an den nächtlichen Lagerfeuern über ihn verbreitet. ElChadd, das war das Geheimnis der Wüste, denn jede Beduine wußte, daß es unter dem Sand Leben gab. Ein geheimnisvolles, rätselhaftes Geisterleben, von Menschenaugen kaum gesehen, aber diejenigen, die den gewaltigen ElChadd zu Gesicht bekommen hatten, warnten. Es waren die Weisen und Propheten, und sie warnten davor, daß die Menschen nicht so vermessen sein sollten, um ElChadd zu reizen. Er würde grausam und tödlich zurückschlagen, denn irgendwann war es zuviel, dann ließ sich die Natur eine Ausbeutung nicht mehr bieten.
    ElChadd hatte zugeschlagen!
    Grausam und hart, so wie es auch in den alten Geschichten berichtet wurde. Die Erde hatte sich aufgetan. Herausgeströmt war das Schwarze Gold, so wichtig für die Menschen, daß sie darum Kriege führten. Aber ElChadd wollte das Gold für sich behalten, er hatte zugeschlagen und 20 Männer waren gestorben.
    20 Tote!
    Reichten Sie noch nicht?
    Anscheinend, denn die Menschen hatten die Warnung einfach mißachtet. Sie förderten weiterhin ihr Öl, pumpten es aus der Tiefe hoch und lachten wieder über die Warnungen.
    ElChadd ließ sich nicht auf der Nase herumtanzen. Er wartete ab, und er würde weiterhin zuschlagen, das stand fest.
    Noch ging alles gut, eine dritte Warnung jedoch würde die beiden ersten an Grausamkeit übertreffen. Das wußten die einsam daher ziehenden Beduinen, als sie nach einem Platz für die Nacht Ausschau hielten.
    Das Gelände vor ihnen senkte sich. Es gab einen regelrechten Einschnitt im Tal, einen Graben, gefüllt mit großen Steinen und Geröll. Noch blendete die Sonne, doch bald würde sie untergehen und wie ein schnell geworfener Stein hinter dem Horizont verschwinden.
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit wollten die Beduinen die Raststelle erreicht haben.
    Sie trieben ihre Kamele an. Stöcke klatschten auf die Haut, Hufe wirbelten noch mehr Staub in die Höhe, und das Wasser in den Ziegenlederschläuchen schwappte heftiger.
    Die Sonnenscheibe hatte einen anderen Farbton angenommen.
    Dunkelrot glühte sie jetzt. Wie ein gewaltiges Auge, das am Himmel stand und alles überwachen wollte, was auf der Erde vor sich ging. Ihr Licht tauchte die Wüste in einem kaum beschreibbaren, fantastischen Glanz. Alle Farben des Spektrums waren vertreten. Die Steine glühten vom violetten Rot bis hin zum hellen Orange. Sie schienen unter der Glut zu explodieren und in unzähligen Einzelstücken bis hoch in den Himmel zu spritzen, wo sie den Sternen der Nacht Gesellschaft leisteten.
    Die Wüste lebte. In diesen Minuten wirkte sie wie der zur Realität gewordene Traum eines farbverliebten Malers.
    Aber es gab auch Schattenseiten. Die

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