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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Strahlen schoß es aus den Rohröffnungen, war auch dicker und schwerer geworden, so daß es klatschend wieder zurückfiel.
    »Es geht los!« flüsterte Djemal Faruk. »Verdammt, es geht los.« Er schaute sich um, als suchte er nach einem Fluchtweg. Wie auch wir vernahm Djemal Faruk ebenfalls die knatternden Geräusche, die wir sofort als Schüsse identifizierten.
    Sie waren draußen aufgeklungen, und aus irgendeinem Gang hörten wir hastige Schritte, die in Richtung Eingang liefen.
    Da wollten wir auch hin.
    Ich hatte dabei das Gefühl, daß unsere Gegner von zwei Seiten angriffen, was man wirklich als eine fatale Situation bezeichnen konnte.
    Ein rascher Blick auf die Schlammfontänen zeigte uns, daß von dieser Seite kaum Gefahr drohte. Es schoß zwar noch immer das Öl aus den Düsen, doch bedroht wurden wie dadurch nicht.
    Die Schüsse waren wichtiger.
    Wie ich schon erzählte, befanden wir uns praktisch im Mittelpunkt der großen Halle. Hier kreuzten sich die Gänge. Wenn wir direkt nach vorn liefen, erreichten wir wieder den Ausgang, und von dort hatten wir das Hämmern der Schüsse vernommen.
    Schreie!
    Sie waren ebenfalls am Eingang erklungen, plötzlich splitterte Glas, und wir konnten nicht mehr länger warten, denn alles deutete daraufhin, daß sich Menschen in Gefahr befanden.
    Das etwas zu grelle Licht der Deckenleuchten blendete ein wenig, deshalb konnten wir erst nach einigen Schritten erkennen, was sich dicht hinter dem großen Glaseingang abspielte.
    Wie Trommelfeuer malträtierten die Echos der Schüsse unsere Ohren.
    Wir hörten das Splittern und sahen auch die Glasfetzen, die von den Kugeln aus der Eingangstür gefegt wurden.
    Schreie gellten auf.
    Einer der Soldaten rannte schießend rückwärts, und er hatte sich als Ziel drei widerliche Schlammwesen ausgesucht, die gerade durch die defekte Glastür zu steigen versuchten…
    ***
    Es waren nicht die gleichen Wesen, wie wir sie in der Londoner Botschaft erlebt hatten. Zwar glänzten sie ebenfalls schwarz und ölig, doch sie zeigten menschliche Formen.
    Ja, das waren Menschen, die aussahen, als hätte sie jemand mit schwarzem Ölschlamm übergossen, der dann in der heißen Sonne Saudi-Arabiens getrocknet war.
    Der Soldat sprang mit gewaltigen Sätzen zurück, blieb dann stehen und feuerte.
    Die Geschosse der MPi heulten und pfiffen durch die mit Marmor ausgelegte und verkleidete Halle. Die Echos wüteten in unseren Trommelfeldern. Das Hämmern der Waffe wurde zu einem harten Stakkato, und die meisten der großkalibrigen Geschosse trafen auch die drei Ölschlammwesen.
    Wir konnten erkennen, daß die zähe Kruste durch den Aufprall der Kugeln weggeschleudert wurde und darunter etwas Weißes, Gelbschimmerndes zum Vorschein kam, das Ähnlichkeit mit alter fleckiger Leichenhaut aufwies, so wie wir sie von den Zombies, den lebenden Leichen, her kannten.
    Waren dies auch Zombies?
    Ich sortierte sie in die große Gruppe dieser unheimlichen Wesen ein.
    Mordgierige, seelenlose Bestien, die kein Erbarmen kannten und von normalen Kugeln nicht gestoppt werden konnten.
    Das merkte auch der Soldat.
    Er stand wie angeklebt leicht vorn übergebeugt auf dem Fleck, starrte den Monstren entgegen, die vors seinen Geschossen nicht getötet worden waren und stieß plötzlich einen irre klingenden Schrei aus, der im dem Wort »bei Allah!« endete. Dann fiel er auf die Knie, schleuderte die Waffe weg und schlug die Hände vor sein Gesicht. Es war genau das Falsche, was er da tat, denn so fiel er den lebenden Leichen in die Klauen.
    Wir mußten ihn retten.
    Bevor ich startete, hörte ich Djemal Faruk noch schreien. »Das sind sie. Das sind die Toten vom ersten Angriff. Sie sind wieder lebendig geworden…«
    Ich hörte die Worte, registrierte sie jedoch nicht, denn vor dem Eingang bellten auch Schüsse. Weiteres Glas ging zu Bruch, und immer mehr Zombies erschienen.
    Wie viele waren umgekommen? Während ich rannte, versuchte ich, mich an die Zahl zu erinnern.
    Zwanzig mußten es gewesen sein!
    Zweimal zehn Zombies! Du lieber Himmel!
    Suko hatte gesehen, was ich wollte. Er schlug eine andere Richtung ein und zog den stellvertretenden Botschafter gleich mit, damit er in seiner Panik nicht noch durchdrehte und den Bestien in die Hände lief.
    ElChadd hatte seine Rache eingeleitet. Mit allen Konsequenzen. Es war wie ein gewaltiger Brand, der von uns Feuerwehrmännern bekämpft werden mußte. Nur wußten wir nicht, wo wir anfangen sollten, denn die Flammen leuchteten

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