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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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voll konzentriert.
    Da ich nicht mehr durch einen der breiten Hauptwege schritt, lief ich auch nicht über einen Teppich, sondern ging auf Marmor. Rechts und links des Gangs sah ich ebenfalls Geschäfte. Allerdings wirkten ihre Auslagen nicht so kostbar wie im Hauptteil des Kaufhauses, hier hatten sich mehr einheimische Händler etabliert und nicht die Filialen der westlichen Industrie.
    Es war schon seltsam, die alten Basarläden in eine so moderne Umgebung zu stopfen. Ob das ausgestellte Geschmeide oder die gezeigten Kunstwerke aus dem Land alle echt waren, konnte ich nicht sagen. Ich sah viel gehämmertes Kupfer, Silber und auch Goldschmuck.
    Nicht aus Neugierde warf ich Blicke in die Geschäfte, sondern weil sich die übrigen Wesen irgendwo verborgen halten mußten. Wo sollten sie sich sonst verstecken, als innerhalb der Läden? Andere Deckungen gab es sonst nicht für sie.
    Plötzlich vernahm ich das Schlagen einer Glocke.
    Es war eine Türglocke, die bewegt wurde und deren Klöppel gegen das Metall schlug, wobei er einen schwingenden Ton erzeugte.
    Dies war weiter vor mir geschehen, und ich beschleunigte meine Schritte. Nach rechts und links flogen meine Blicke, ich mußte mir die Schaufenster jedes einzelnen Geschäfts anschauen, sah einen Laden, in dem Tee verkauft wurde und schräg gegenüber, zwischen einer kleinen Imbißstube und einem Perlenhändler das Geschäft, das einheimische Kleidung verkaufte sowie kleine Teppiche.
    Die Auslagen waren in den Schaufenstern zu sehen. Man hatte die Teppiche ausgebreitet und die Kleider ebenfalls, zum Teil allerdings auch auf Bügel gehängt.
    Und die bewegten sich.
    Sie wurden zur Seite geschoben, ein Spalt entstand, und als er groß genug war, sah ich ein Gesicht.
    Nein, eine schwarze Fratze, wie eine Karnevalsmaske kam sie mir vor, doch es war leider keine, sondern das Gesicht eines grausamen Zombies.
    Da hatte er auch mich entdeckt.
    Bevor ich noch etwas unternehmen konnte, sprang der Unhold schon vor, und er nahm keine Rücksicht darauf, daß ihm die Scheibe im Wege war. Er wuchtete seinen Körper hindurch.
    Ich hörte das Platzen, vermischt mit dem Klirren von Glas und sah sie Splitter, die wie Tropfen auf mich zuwirbelten. Um nicht getroffen zu werden, sprang ich zurück, hob gleichzeitig das Schwert, stieß die Klinge vor, und der Zombie, der nicht schnell genug stoppen konnte, sprang genau hinein.
    In meiner Wut zog ich die Klinge von unten nach oben. Der Zombie hatte dem nichts entgegenzusetzen. Er wurde buchstäblich geteilt und verging in einer Rauchwolke, die stinkend durch den Gang zog.
    Wieder einer weniger.
    Hielten sich vielleicht noch mehr dieser Wesen innerhalb des Ladens auf?
    Ich überbrückte die Entfernung mit zwei Sprüngen, stand an der Tür, trat sie auf und warf einen Blick in das Innere des Geschäfts. Soweit ich erkennen konnte, war es leer.
    Noch 16!
    Mir lief es kalt über den Rücken, als ich daran dachte. Bisher war alles gutgegangen, doch man konnte es als fraglich bezeichnen, ob es auch weiterhin so laufen würde.
    Ich verließ den Laden wieder, stand im Gang und vernahm vor mir wilde Schreie.
    Dabei glaubte ich, die Stimme des stellvertretenden Botschafters herauszuhören. Das Geräusch wirkte auf mich wie ein Signal. Ich jagte mit großen Schritten los und sprintete durch den Gang, dessen Ende ich erreichte und die Rolltreppe entdeckte, die in die obere Etage führte. Sie stand nicht still, sondern fuhr mit einem leisen Summen in die Höhe. Von oben hörte ich Kampfgeräusche und vernahm nicht nur Faruks überkippende Stimme, sondern auch Sukos Organ.
    »Laufen Sie weg, Mann!«
    Da lag etwas im argen. Keine Sekunde zögerte ich. Mit einem Sprung hatte ich die Rolltreppe erreicht, wollte die Zeit nicht abwarten, bis sie mich nach oben transportiert hatte, sondern, lief selbst vor.
    Nach vier Stufen stoppte ich.
    Schatten erschienen am. Ende der Treppe. Schatten, die festere Umrisse annahmen und sich zu Ölmonstern herauskristallisierten.
    Es waren vier.
    Und sie warteten auf ihr neues Opfer…
    ***
    Der Polizeichef Agiir saß in seinem Einsatzwagen. Zwei jüngere Assistenten umgaben ihn. Die beiden waren ziemlich schweigsam. Sie kannten ihren Chef, der sich als großer Alleinherrscher sah und seine Entscheidungen immer selbst traf.
    Momentan telefonierte er. Über Funktelefon stand er mit den Trupps der Feuerwehr in Verbindung. Deren Einsatzleiter hielt sich auf dem Industriegelände auf und sprach von einer trügerischen

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