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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maul war ebenfalls vorhanden und erinnerte Agiir an einen Trichter, der alles einsaugte, was sich ihm in den Weg stellte.
    Im Zentrum schimmerte es violett und der hinter der Wand stehende Feuerschein gab dem Gesicht noch einen rötlichen Anstrich. Augen besaß es nicht, nur undeutlich zeichneten sich überhaupt die gewaltigen Züge ab, wobei der trichterförmige Mund eben besonders auffiel.
    »Vielleicht können wir ins Meer fahren«, schlug einer der Assistenten vor. »Wenn wir jetzt starten, könnten wir es schaffen.«
    »Unsinn.«
    »Ich gehe aber.«
    Agiir drehte sich. Er schien aus einem Traum zu erwachen. »Sie sind verrückt, Naida?«
    »Nein, nicht verrückt. Ich will nur am Leben bleiben. Wenn ich mich in die Fluten werfe und mich dabei…«
    Weiter sprach er nicht. Agiir war für sein kurzentschlossenes Handeln bekannt. Das bewies er auch jetzt. Er hatte zwar nicht sehr viel Platz, doch seine Faust kam wie eine Ramme. Sie fuhr von unten nach oben.
    Bevor sich Naida versah, explodierte sie bereits an seinem Kinn und schickte ihn ins Land der Träume.
    Der zweite Assistent schluckte und schaute seinen Chef aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Wollen Sie auch noch was?« fragte Agiir.
    »Nein, nein…«
    »Dann halten Sie sich an meine Befehle. Wir bleiben im Wagen, auch wenn wir untergehen.« Polizeichef Agiir hatte sich einmal dazu durchgerungen, und dabei blieb es.
    Dann wollte er wissen, ob es Verletzte oder Tote gegeben hatte. Per Telefon konnte er mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Kontakt aufnehmen, doch die Verbindung bestand nicht mehr. Das plötzliche Auftreten des Dämons hatte auch sie gekappt.
    Wütend schleuderte Agiir den Hörer auf die Gabel. Jetzt wußte er sich keinen Rat mehr. Abermals starrte er den Dämon an. In seiner Brust hämmerte der Herzschlag und erzeugte Echos in seinen Schläfen. Er preßte beide Hände gegen die Stirn, doch die Geräusche ließen sich nicht verdrängen.
    »Verdammt, verdammt!« keuchte er, »ich drehe hier noch durch.« Er blickte wieder nach vorn und stellte mit Entsetzen fest, daß sich das Gesicht des Dämons verändert hatte. Es war in die Breite gezogen, und zu einer verzerrten Grimasse geworden.
    Erfolgte jetzt der Angriff mit der endgültigen Vernichtung?
    Da glaubte der Polizeichef, den Verstand zu verlieren. Während alle wegrannten, erschien im Licht der Scheinwerfer ein Mann und ging geradewegs auf das Monstrum zu.
    Es war dieser Engländer mit den blonden Haaren.
    John Sinclair!
    ***
    Auch wir hatten so etwas noch nie gesehen. Eine gewaltige Wand aus Öl, die in der Luft stand und hinter der ein Meer aus Flammen in den Nachthimmel loderte, wobei sie die Ölwand schaurig-schön untermalten.
    Die Explosion hatten wir mit heilen Knochen überstanden, wenn wir auch von der Druckwelle von den Beinen gerissen worden waren. Das war jetzt zweitrangig. Im Moment zählte nur ElChadd!
    Wie sollten wir ihn stoppen?
    In meinem Kopf wirbelten die Gedanken. Wieder einmal wurden wir mit einer Dämonenabart konfrontiert, von der wie zuvor weder etwas gesehen noch gehört hatten. Das bewies nur, wie vielschichtig und vielseitig die andere Welt war.
    Suko stand neben mir. Er machte ähnlich wie ich einen betretenden Eindruck und sprach das aus, was ich dachte.
    »Was sollen wir tun, John?«
    Ich hob die Schultern. Verloren kamen wir uns vor und schauten auf das unheilvolle Rätsel des Orients. Um uns herum lagen unzählige Splitter.
    Der Explosionsdruck hatte sämtliche Scheiben aus den Öffnungen gefegt.
    »Hier stehenbleiben können wir nicht«, gab ich nach einer Weile Antwort. »Wir sollten zusehen, daß wir näher an diesen Dämon herankommen.«
    »Und dann?«
    »Können wir nur beten.« Eine bessere Lösung wußte ich nicht. ElChadd war uns haushoch überlegen, im wahrsten Sinne des Wortes, denn wie er sich vor uns erhob, schien er die Sterne greifen zu wollen.
    Zögernd setzten wir uns in Bewegung. Verständlich, denn wir beide wußten, wie schlecht unsere Chancen ständen. Mein Kreuz nutzte nichts, mit dem Schwert kam ich gegen ElChadd nicht an, und die Gemme…
    Plötzlich stockten meine Gedanken. Himmel, die Gemme.
    Klein nur, nicht größer als ein Handball. Ein flacher, grüngrauer Stein mit dem Schlangenmotiv versehen, dazu aufgeladen mit den magischen Kräften der Gnostiker und des Orients.
    Sie wurde warm. Dieser Stein reagierte so, wie ich es eigentlich von dem Kreuz gewohnt war. Als ich ihn aus der Tasche holte, wobei mein Blick ihn traf, da erkannte

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