0215 - Das Ölmonster
Leute.«
»Den haben wir in der Halle liegen sehen.«
»Die Panik war groß. Unsere Leibwächter haben geschossen, doch Kugeln halten die Monstren nicht auf. Wir haben Alarm gegeben und sind in diesen Raum geflohen.«
»Das war gut so.«
»Aber was ist mit dem Wesen vom Flur? Haben Sie es erledigen können, Mr. Sinclair?«
»Ja.«
»Dann sind noch drei übrig.«
»Sehr richtig, Mr. Faruk. Und die müssen wir finden. Haben Sie eine Ahnung, wo sie sich verborgen halten können?«
»Nein, Mr. Sinclair. Die Wesen sind erschienen, haben zugeschlagen, und wir konnten nichts dagegen tun.«
Suko war nicht neben mir geblieben, sondern zu den Fenstern gegangen. Es gab eine Reihe davon. Sie lagen an der Frontseite des Hauses, so daß der Chinese in den kleinen Park hinausschauen konnte, wo die Männer der Anti-Terrorbrigade Posten bezogen hatten. Sie hatten sich gut getarnt, von ihnen selbst war kaum etwas zu entdecken. Nur ein Gewehrlauf blinkte hin und wieder.
Der Chinese drehte sich um. »Die Leute sind eingetroffen«, meldete er.
»Dann ist das Gelände abgeriegelt?« wollte Djemal Faruk wissen.
»Ja.«
Er schien beruhigt zu sein und atmete tief durch. »Jetzt brauchen wir nur noch die restlichen drei.«
Mit dem Kopf wies ich nickend auf eines der zahlreichen Telefone.
»Kann ich mal anrufen?«
»Bitte sehr.«
Ich nahm den Hörer auf und wählte die Nummer des Superintendenten Sir James Powell. Augenblicklich bekam ich Verbindung und sagte knapp meinen Namen.
»Hat sich etwas getan?«
»Ja, Sir. Wir haben ein Wesen erledigen können.«
»Ist es wirklich mit Schwarzer Magie zu umschreiben?«
»Zweifellos, Sir.«
Ich hörte, wie der Superintendent scharf durchatmete. »Das gefällt mir überhaupt nicht. Können Sie schon nähere Erklärungen abgeben?«
»Es muß auf jeden Fall mit dem schwarzen flüssigen Gold, dem Öl, zusammenhängen. Diese Wesen, die aussehen wie dicke Öltropfen, bemächtigen sich der Menschen und tauschen ihr Blut aus.«
»Wie?«
»Sie verändern es, Sir. Aus dem Blut der Menschen wird eine schwarze widerliche Flüssigkeit, die mich an Öl erinnert. Der Mensch überlebt natürlich nicht.«
Sir James stieß ein Geräusch aus, das mir bewies, wie sehr ihm der Fall auf den Magen schlug. Wie ich ihn kannte, befürchtete er sicherlich diplomatische Verwicklungen, doch er schnitt dieses Thema nicht an, sondern ein anderes. »Wie haben Sie das Wesen denn besiegen können, John?«
»Durch die Gemme.«
Sir James lachte. »Das ist natürlich ausgezeichnet, John. Wirklich hervorragend.«
»Ich hoffe, es gelingt mir auch weiterhin.«
»Über ein Motiv wissen Sie nichts?«
»Nein, Sir, die Zeit war zu kurz.«
»Sie haben ja inzwischen Unterstützung bekommen, wobei ich hoffe, daß es Ihnen gelingt, auch die anderen drei Wesen zu stellen. Geben Sie mir bitte immer Bescheid.«
»Das geht in Ordnung, Sir.« Ich unterbrach die Verbindung und wandte mich den Botschaftsangehörigen zu. Einen Plan hatte ich ebenfalls schon. »Sie bleiben bitte hier. Ich glaube, in diesem Raum sind Sie am sichersten aufgehoben.«
»Und was haben Sie vor?« fragte mich der Stellvertreter.
»Mein Kollege Suko und ich werden Ihre Botschaft vom Keller bis zum Dachgeschoß durchsuchen. Die drei Wesen müssen sich hier versteckt halten, es gibt keine andere Lösung.«
Damit war Faruk einverstanden.
Ich beruhigte ihn trotzdem noch, indem ich hinzufügte: »Das Gelände draußen ist abgeriegelt. Wenn eines der Wesen zu entkommen versucht, wird es den Männern vor die Mündungen laufen.«
»Ich danke Ihnen.«
»Später vielleicht, Mr. Faruk.« Dann wandte ich mich ab. Suko wartete bereits an der Tür. Die Klinke hielt er in der Hand, aufgeschlossen hatte er ebenfalls, aber wir kamen vorerst nicht dazu, den großen Raum zu verlassen, denn ein gellender Frauenschrei alarmierte uns und ließ uns herumfahren.
Die Flucht hatten die Ölmonstren nicht ergriffen.
Sechs Fenster zählte er Raum.
Drei von ihnen waren besetzt.
Von außen klebten die schwarzen, ölig glänzenden Wesen an den Scheiben…
***
Die Frau, die geschrien hatte, wankte zurück. Ihre Knie begannen zu zittern. Bevor sie fallen konnte, wurde sie von einem Mann aufgefangen und in einen Stuhl gedrückt.
Suko und ich interessierten uns für die Öldämonen.
Mit wenigen Sätzen waren wir an einem freien Fenster und schauten nach draußen.
Auch die Männer der Anti-Terrorbrigade hatten die Kreaturen entdeckt.
Sie waren aus ihren Deckungen gekommen
Weitere Kostenlose Bücher