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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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Straße war es genau ein Kilometer, den man mit dem Wagen in zwei Minuten zurücklegen kann. Von der 66. Straße bis zur 72. war es nur halb so weit, und von da bis zur Nummer 262 keine dreihundert Meter. Daran hatte ich vorher nicht gedacht.
    Wenn Giberson um sechs Uhr dreißig vom Club wegfuhr so war er zwei Minuten danach in der 66, konnte auf die Posselt gewartet, und als diese wenige Minuten später kam, mit ihr in den Aufzug gestiegen sein und sie ermordet haben. Dann fuhr er wieder nach unten und versteckte die Leiche. Alles das konnte er bequem in zehn Minuten erledigen. Er war dann, wie der Hausmeister gesagt hatte, um sechs Uhr fünfundvierzig zu Hause.
    Wenn das, was ich jetzt ausgerechnet hatte, stimmte, so war Gibersons Alibi hinfällig und er des Mordes an der Sekretärin dringend verdächtig.
    Daraus ergab sich aber auch dann der Mordverdacht an seinem Chef, der ihm am gleichen Tag, an dem er auf so mysteriöse Weise verschwand und ermordet wurde, gedroht hatte. Dann aber musste Giberson auch derjenige gewesen sein, der das Büro die Phantasiefirma Crain & Flax mietete und der Hynd - dessen Wagen er vorher außer Gefecht gesetzt hatte -, veranlasste, mit einem Taxi dorthin zu kommen.
    Unter welchem Vorwand das geschah, musste vorläufig dahingestellt bleiben.
    Ich kehrte in unser Office zurück, wo sich inzwischen nichts Neues ergeben hatte. Wir verpflichteten Mr. Myers und den Buchprüfer zu unbedingtem Stillschweigen und versprachen, von uns hören zu lassen. Dann entwickelte ich Phil meine Theorie.
    »Das ist schön und gut, Jerry, aber ich würde vorziehen, mich davon zu überzeugen, ob die Entfernungen und Zeiten stimmen.«
    Das war eine Idee.
    Wir setzten uns in den Wagen und fuhren zum Turf & Field Club. Von dort bis zur 66. Straße 250 brauchten wir genau eine Minuten und fünfunddreißig Sekunden. Wir benutzten den Aufzug, fuhren bis zum zweiten Stock und wieder hinunter, Zeit genug, um jemand ein paar Messerstiche zu versetzen, und gingen ganz langsam, als ob wir eine Last trügen, dahin, wo die Leiche der Posselt gefunden worden war. Als wir wieder an der Haustür standen, waren insgesamt sechs und eine halbe Minute vergangen, und niemand hatte uns gesehen. Bis zur 72. Straße, der Wohnung von Giberson, war es genau eine Minute. Es blieb also immer noch ein geringer Spielraum, obwohl wir uns absichtlich nicht beeilt hatten.
    Wir besprachen die Sache mit Mr. High, und dann suchten wir Lieutenant Crosswing auf. Der Lieutenant wäre uns fast um den Hals gefallen, als wir ihm die große Neuigkeit mitteilten.
    »Ich werde mir sofort Myers und diesen Dillinger kaufen, ihre Aussagen zu Protokoll nehmen und ebenso die der Stenotypistin. Dann werde ich, um ganz sicher zu gehen, beim Staatsanwalt einen Haftbefehl beantragen.«
    Um drei Uhr nachmittags wurde Giberson verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Wie Lieutenant Crosswing uns mitteilte, gab er die Unterschlagungen zu, wehrte sich aber verzweifelt gegen die Beschuldigung, er habe gemordet.
    »Er wird schon weich werden«, meinte der Lieutenant. »Früher oder später singen sie alle.«
    Ich saß am Schreibtisch und Phil mir gegenüber. Mir war der Gedanke gekommen, Cleo Wright anzurufen, und so zog ich die Brieftasche heraus und suchte nach dem Zettel, auf dem ich die Nummer notiert hatte. Den Zettel fand ich nicht, aber da rutschte eine kleine Besuchskarte heraus und auf dieser Besuchskarte stand: »Club der 17 Mörder«.
    »Ich dreistöckiger Esel«, sagte ich und schlug mir gegen die Stirn.
    »Was ist denn jetzt wieder kaputt?«, fragte mein Freund.
    »Ich fürchte, wir haben einen ungeheuren Mist gemacht. Glaubst du denn, dass dieser dumm-raffinierte Heini, dieser Giberson, etwas mit dem ›Club der 17 Mörder‹ zu tun hat? Glaubst du, dass er Leute mit solchen Karten losschickt, und glaubst du, er habe das bei seinem eigenen Boss getan?«
    »Mein lifeber Jerry. Das ist einer der berühmten Zufälle. Der ›Mörder-Club‹ mag Hynd wohl Smile auf den Hals geschickt haben, um ihn zu bedrohen und wahrscheinlich zu erpressen. Aber er hat ihn nicht ermordet. Giberson ist ihm eben zuvorgekommen.«
    Natürlich konnte das so sein, aber es passte mir nicht in den Kram.
    »Smile wusste, dass Hynd ermordet' worden war, und er wusste genau wo. Es ist nicht anzunehmen, dass Giberson ihn ins Vertrauen gezogen hat. Die Affäre Smile und der ›Mörder-Club‹ stehen auf einem ganz anderen Blatt. Dazu kommt noch das Brieffragment, das du

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