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0218 - Brennpunkt Twin

Titel: 0218 - Brennpunkt Twin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht gelingen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß die Festung landen will."
    Aufsteigende Leuchtraketen tauchten sein Gesicht in bleiches, geisterhaftes Flackerlicht. Er wandte sich wieder den Bildschirmen zu. Drei Wände des Hauptquartiers waren von diesen Bildschirmen bedeckt. Sie zeigten den relativ kleinen, glockenförmigen Bau der Justierungsstation und die unter strahlenden Defensivschirmen liegenden Kuppelbauten der Raumabwehrforts. Zwischen den Kuppeln schienen jetzt dunkle Rauchfahnen niederzugehen. Doch der Eindruck täuschte. Was aus der Ferne dunklen, schmalen Rauchfahnen glich, waren Tausende und aber Tausende terranischer Kampfroboter, die von Traktorstrahlen sicher und exakt in ihren Landekorridoren abgesetzt wurden.
    Sobald sie den Boden Quintas berührten, schwärmten sie nach allen Seiten aus. Mit der Emsigkeit von Ameisen richteten sie sich zur Verteidigung ein.
    „Man sollte meinen", sagte Nolte, „daß kein einziger Maahk auf Quinta mehr einen freien Platz finden kann, sofern er lebend herunterkommt."
    „Ich bin überzeugt davon, daß von jedem, der eine Landung auf Quinta versuchen sollte, nur noch eine Staubwolke unten ankommt!" sagte Major Schestrikow.
    Nolte verzog seinen Mund zu einem lautlosen Lachen. Infolge der Narbe wurde sein Gesicht dabei zur abschreckenden Fratze entstellt.
    „Glauben Sie mir, einem Mann, den man stets dahin schickte, wo es eisenhaltige Luft zu atmen gab: Es gibt keine hundertprozentige Abwehr. Ich garantiere Ihnen, daß hier in einer halben Stunde die Hölle los sein wird." Er griff in seine Tasche, zog eine daumendicke Rolle Tabak hervor und biß ein großes Stuck ab.
    Angeekelt schaute Schestrikow weg.
    Oberst Nolte beugte sich zur Seite und spie einen dünnen Strahl Tabaksaft zielsicher in den stets in seiner Nähe stehenden Spucknapf. Heftig kauend deutete er auf den großen Ortungsprojektorschirm.
    „Da! Was sagen Sie dazu, Major?"
    Major Schestrikow bemühte sich, seinen Vorgesetzten nicht anzusehen. Er kämpfte mit einer Übelkeit. Innerlich verfluchte er den Tag, an dem man ihn zum Adjutanten eines Haudegens gemacht hatte, der dem ekelhaften Laster des Tabakkauens frönte.
    Doch nachdem er einen Blick auf den Ortungsschirm geworfen hatte, war alle Übelkeit wie weggeblasen.
    Aus der gigantischen Masse der Festungsnabe schoß ein dunkler Schwarm bleistiftförmiger Raumschiffe heraus. Gleich einer schwarzen, drohenden Wolke durchbrach der Schwarm in geschlossener Formation den um die Schutzschirme der Festung liegenden Feuerriegel der terranischen Flotte. Er vollführte eine blitzschnelle Schwenkung. Dann löste er sich auf und strebte mit rasch wachsender Fahrt auf den Planeten Quinta zu.
    Oberst Nolte stand bereits am Telekom.
    „Auswertung!", forderte seine metallisch hart klingende Stimme energisch.
    „Genau einhundert Raumschiffe, Sir", drang die vor unterschwelliger Erregung bebende Stimme eines Offiziers zurück.
    „Jedes Schiff ist eintausend Meter lang und mißt hundert Meter im Durchmesser."
    Oberst Nolte spie wieder aus. Mit schlafwandlerischer Sicherheit traf er den Napf. Major Schestrikow wurde es übel.
    „An alle Abwehrforts!" befahl Oberst Nolte mit eiskalter Stimme.
    „Eröffnen Sie Sperrfeuer! An die Bodentruppen: Gelandete Feindraumer sind sofort zu isolieren und die Besatzungen und Landetruppen niederzukämpfen." Er drehte sich um und beobachtete einige Sekunden lang den blaß an der Wand lehnenden Major.
    „Major Schestrikow, überprüfen Sie die Ladung Ihrer Waffe. Wir werden uns draußen mit einem Shift umsehen. Ich denke, daß die frische Luft Ihnen gut tun wird."
    „Sadist!" flüsterte Schestrikow unhörbar. Er lief davon, um den Befehl auszuführen.
    Über Noltes Gesicht huschte ein belustigtes Lächeln, als er dem Major nachsah. Er beugte sich über den Abfallvernichter und spuckte den Tabak hinein.
    Im selben Augenblick wurde die Landschaft aus Fels, Sand und Stahl vom Feuer der in den Himmel rasenden Abwehrraketen erhellt. Die Außenmikrophone sandten die Geräusche eines Weltunterganges in die Zentrale des Hauptquartiers.
    „Gott schütze unsere Seelen!" sagte Oberst Nolte.
    Die Meldung vom Ausschleusen der hundert schwarzen Stabraumschiffe erreichte Rhodan in dem Augenblick, in dem er im Hauptkontrollraum des Beibootes R-3 Platz nahm.
    „Das war vorauszusehen", meinte er wie beiläufig. Er musterte das mißmutig verkniffene Gesicht Major Laroches. Tifflors Adjutant war vom Solarmarschall zum Piloten der

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