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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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Kleidung stammt aber, einschließlich der Schuhe, aus Italien. Und alle beide trugen einen umgeschnallten Rucksack, in denen sich siebzig Pfund Steine befanden.«
    »Steine?« dehnte ich.
    »Ja, ganz gewöhnliche Steine. Bei uns bestand natürlich auch zunächst der Verdacht, mit den Steinen hätte es etwas auf sich. Aber das ist nicht der Fall. Die Untersuchungen durch die Wissenschaftler haben eindeutig ergeben, daß es sich nur um ganz gewöhnliche Steine handelt.«
    »Das ist allerdings sehr merkwürdig«, brummte ich.
    »Ja. Ich habe Ihnen jetzt alles gesagt, was wir wissen. Jetzt machen Sie mir mal einen Vers darauf.«
    »Stop«, sagte Phil. »Das genügt uns noch nicht. Die Todesursache? Ist die nicht bekannt?«
    »Doch. Alle beide sind wahrscheinlich ertrunken, nachdem sie vorher eine Reihe von Knochenbrüchen erlitten hatten.«
    »Knochenbrüche?«
    »Ja. Sie sind mit größter Wahrscheinlichkeit von der Brücke eines Portalkrans in den Hudson gestürzt. Die Brücke liegt sechsunddreißig Meter über der Kaimauer, also rund vierzig Meter über dem Wasser. Ich kann mir vorstellen, daß eine Wasseroberfläche wie eine Betondecke wirkt, wenn man aus solcher Höhe auf sie stürzt.«
    »Wahrscheinlich«, nickte ich. »Aber wie konnten die beiden denn von der Brücke stürzen? Es gab doch sicher ein Geländer? Und in einer solchen Höhe ist man doch vorsichtig!«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Aber sie sind herabgestürzt. Weiß der Teufel, weshalb und wieso. Haben Sie Lust, sich den Kran einmal anzusehen? Ich glaube, ich kann Ihnen da was Interessantes zeigen.«
    Wir dürften keine G-men sein, wenn in uns jetzt die Neugierde wach geworden wäre. Selbst Phil stöhnte nicht mehr über die Hitze, sondern sprang sofort auf und brummte:
    »Klar, wir fahren zusammen hin. Jetzt will ich in dieser Geschichte auch alles wissen, nachdem Sie uns nun schon den Anfang gezeigt haben.«
    Also fuhren wir am Hudson entlang nach Süden bis auf den Pier, den Holloway uns zeigte.
    Als wir ausstiegen, sahen wir schon das ungeheure Gerüst des Krans, das sich in den Himmel hinaufreckte und wie ein vorsintflutliches Ungeheuer oder das gespenstische Lebewesen eines anderen Sternes erschien. Der Kran führte gerade vier verschiedene Bewegungen gleichzeitig aus, und alles wirkte so riesenhaft, daß wir beeindruckt stehenblieben.
    Die ganze, an die sechzig Yard breite und vierzig Meter hoch gelegene Brücke rollte auf den beiden Pfeilern gerade hinaus in Richtung auf das Ufer zu. Zur selben Zeit fuhr auf der Brücke das Kranhaus von links zur Mitte hin, also genau über das Becken, das die Brücke überspannte. Gleichzeitig drehte sich aber auch der Ausleger vom Land weg dem Becken zwischen den beiden Piers zu, während der mächtige Kranhaken langsam von oben herunterkam.
    Wir gingen dem Kran nach. Als wir ihn erreicht hatten, sahen wir die Räder des linken Pfeilers, die auf gewaltigen Schienen liefen. Sie waren so groß wie die größten Räder einer Lokomotive.
    »Hier«, sagte Holloway, während er eine Tür aufzog. »Hier ist der Aufzug.«
    »Sie meinen, daß die beiden Männer diesen Aufzug benutzt haben?« fragte Phil. Holloway schüttelte den Kopf.
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Diese Tür ist nachts abgeschlossen. Den Schlüssel besitzen nur drei Männer von den insgesamt acht Leuten, die oben im Kran arbeiten. Natürlich haben wir allen dreien auf den Zahn gefühlt. Aber es sind einfache,' biedere, hart arbeitende Männer, die übrigens ziemlich gut verdienen. Es ist kein Grund zu finden, warum sie in so eine Geschichte verwickelt sein sollten.«
    »Das wall nichts heißen«, brummte Phil.
    »Nein, natürlich nicht«, gab Holloway zu. »Ich nehme aber eher an, daß die beiden Männer, bevor sie von da oben herunterstürzten, die eiserne Stiege da hinaufgeklettert sind.«
    Er zeigte auf eine schmale, eiserne Treppe, die im Gerüst des mächtigen Brückenpfeilers emporführte.
    »Mit siebzig Pfund Steinen im Rucksack!« sagte ich.
    »Was wollen Sie?« rief Holloway ärgerlich. »Daß hier nichts zueinander paßt, weiß ich selbst! Aber wissen Sie eine bessere Erklärung?«
    »Nein«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    Wir fuhren mit dem Lift hinauf und gingen auf dem Steg entlang, der von eisernen Platten gebildet wurde und rechts und links vom Kreuzgewirr der Streben und Träger begrenzt wurde. Als wir uns ungefähr in der Mitte der mächtigen Stahlkonstruktion befanden, deutete Holloway hinab.
    »Ganz schöne Tiefe, was?«
    Wir

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