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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durchscheinend. Sein Gesicht war glatt. Er hatte volle, sinnliche Lippen und golden schimmernde Augen, die von innen zu leuchten schienen. Unter dem weißen Hemd zeichneten sich deutlich straffe Brüste ab.
    Der Hermaphrodit schob das blondgelockte Haar aus der Stirn und ließ Dorian nicht aus den Augen. Phillip verfügte über unglaubliche Kräfte, die er aber nicht bewußt einsetzen konnte. Sie schlummerten ungenutzt in seinem schmalen Körper; nur gelegentlich machten sie sich bemerkbar.
    Auf dem Boden lagen Plättchen, auf denen Buchstaben und Zahlen geschrieben waren. Phillip bückte sich und wischte mit dem rechten Hemdsärmel über den Boden. Einige Plättchen wurden durch die Luft geschleudert und blieben vor Dorian liegen.
    Der Dämonenkiller blickte die vier Plättchen an. Sie lagen nebeneinander und ergaben eine Zahl: 1508.
    Phillip kicherte und kroch wieder auf dem Boden herum. Er wühlte in den Buchstaben und Ziffern und warf sie ebenfalls in die Luft.
    Dann richtete er sich wieder auf und sah Dorian mit seinen glühenden Augen an.
    Dorian kam näher. Die zu Boden gefallenen Buchstaben bildeten einen Namen.
    VIDAL CAMPILLO.
    Dorian leckte sich über die Lippen. Phillips Augen glühten stärker. Dorian glaubte, in einen Schacht zu fallen. Phillips Augen waren groß wie Wagenräder. Der Dämonenkiller setzte sich kraftlos nieder, und das Rad der Zeit drehte sich. Dorians Erinnerung setzte ein.

    Vergangenheit
     
    Einige Fliegen summten im Zimmer. Ich schlug die Augen auf. Ein gebündelter Sonnenstrahl traf mein Gesicht. Die dicken Vorhänge waren schlecht vorgezogen. Ich setzte mich schlaftrunken auf und erinnerte mich.
    Albertus Villanovanus war tot. Der goldene Drudenfuß.
    Ich sprang aus dem Bett, wühlte in meinen Kleidern, holte den Drudenfuß aus der Tasche, legte ihn auf den Tisch und zog das Tuch zur Seite. Er glänzte nicht mehr golden. Seine Farbe hatte sich geändert. Er war schwarz und unscheinbar geworden.
    Ich mußte unbedingt herausbekommen, wohin die Dämonen-Drillinge gebracht worden waren. Nachdenklich setzte ich mich. Nach einigen Sekunden wurde die Tür geräuschlos geöffnet, und Esteban Marotos weißer Haarschopf war zu sehen.
    »Komm herein, Esteban!«
    Maroto wohnte mit seiner Frau und seinem halben Dutzend Kindern seit vielen Jahren im Haus. Er war ein treuer Diener meiner Eltern gewesen, und ich kannte ihn seit meiner Jugend. Er war ein kleiner schmächtiger Mann mit herabhängenden Schultern. In seinem schmalen asketischen Gesicht schien sich alle Traurigkeit der Welt zu spiegeln.
    »Guten Morgen, Herr! Ihr habt Besuch. Alfonso de Villar. Ich sagte ihm, daß Ihr noch schlaft, doch er ließ sich nicht abschütteln. Er bestand darauf, daß ich …«
    »Ist schon gut, Esteban«, sagte ich und stand auf.
    »Ich habe warmes Wasser gebracht, Herr. Ihr könnt Euch waschen.«
    Ich nickte und trat in den Nebenraum. In einem Bottich dampfte heißes Wasser. Ich wusch und kleidete mich mit Estebans Hilfe an.
    Alfonso de Villar war ein alter Freund von mir. Er hatte mich vor einigen Jahren mit Albertus Villanovanus bekannt gemacht. Alfonso war so wie ich ein Schüler Villanovanus' gewesen. Er war drei Jahre älter als ich und seit zwei Jahren verheiratet. Seit seiner Hochzeit war er nur noch gelegentlich bei Villanovanus aufgetaucht.
    Ich stieg die Stufen hinunter und betrat eines der Zimmer im Erdgeschoß. Alfonso de Villar stand bei meinem Eintritt auf und kam auf mich zu. Er war so groß wie ich, breitschultrig, und ein schwarzer Bart umrahmte sein volles Gesicht. Die dunklen Augen lagen tief in den Höhlen und hatten einen fiebrigen Glanz.
    Er legte mir die rechte Hand auf die Schulter, und gemeinsam gingen wir zum Tisch und setzten uns.
    »Ich erfuhr vor einer Stunde, daß Villanovanus tot ist«, sagte er. »Sebastion, sein Diener, hat mich verständigt. Ich bin sofort hierher gekommen. Du warst dabei, als er starb?«
    Ich nickte. Esteban erschien mit einer Karaffe Wein und Gläsern, die er zusammen mit einer silbernen Platte abstellte, auf der kaltes Huhn und Bratenstücke lagen. Ich wartete, bis er das Zimmer verlassen hatte, dann schenkte ich die Gläser voll und deutete auf das Essen, doch Alfonso schüttelte den Kopf. Ich trank einen Schluck, griff nach einem Hühnerbein und riß Fleischstücke ab. Alfonso bewahrte nur mühsam seine Beherrschung, doch er war zu gut erzogen, um mir während des Essens Fragen zu stellen. Als ich meinen ersten Hunger gestillt hatte, wusch ich mir die

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