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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Hände in einer Wasserschüssel und trocknete sie mit einem schneeweißen Tuch ab.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte ich schließlich und musterte meinen Freund aufmerksam.
    »Stimmt – und ich bedauere es sehr, aber …«
    »Du hast Angst, Alfonso«, sagte ich sanft. »Du hast Angst, daß du ins Gerede kommst. Ich bin der Inquisition ein Dorn im Auge. Ich stehe auf der Abschußliste. Sie wollen mir an den Kragen, und da ist es besser, wenn man nicht mit mir zusammen gesehen wird.«
    Er kniff den Mund zusammen und senkte den Blick. Ich lachte bitter.
    »Du mußt mich verstehen, Juan«, sagte er drängend. »Mir blieb keine andere Wahl. Ich …«
    »Ich verstehe dich«, unterbrach ich ihn. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Aber ich kann dir nicht mehr trauen, Alfonso.«
    Er hob sein Glas und lachte. »Du kannst mir trauen, Juan. Ich weiß über alles Bescheid, was Villanovanus vorhatte. Ich habe ihn unterstützt. Durch mich bekam er unzählige Informationen, die ihm weiterhalfen. Du mußt den Eindruck gewonnen haben, daß ich ein Verräter bin, dabei handelte ich nur auf Villanovanus' Wunsch. Ich wurde ein Mitglied der Teufelsbeschwörer. Von mir hatte er die Information über die Geburt der Dämonen-Drillinge. Du glaubst mir nicht, Juan. Ich sehe es dir an. Aber ich kann beweisen, daß ich Villanovanus' Vertrauen besaß.«
    Er holte ein zusammengerolltes Pergament hervor und reichte es mir. Ich strich es glatt und begann zu lesen. Die Schrift kannte ich gut; sie stammte von Villanovanus. Und mein Lehrer bestätigte, daß Alfonso de Villar sein Vertrauen besaß.
    Ich gab Alfonso das Pergament zurück.
    »Erzähle mir bitte, wie unser Lehrer starb«, ersuchte er mich. »Ist es ihm gelungen, Gold zu schaffen? Hat er den Drudenfuß herstellen können?«
    »Du weißt davon?« fragte ich überrascht.
    Alfonso nickte langsam. »Ich weiß über viele Dinge Bescheid, von denen du keine Ahnung hast, Juan.«
    Ich erzählte ihm alles. Er hörte mit geschlossenen Augen zu und nickte nur manchmal. Als ich meine Erzählung beendet hatte, schwiegen wir eine Zeitlang.
    »Villanovanus liebte dich, als wärst du sein Sohn gewesen«, sagte Alfonso leise. »Er hielt viel von dir, Juan. Sehr viel. Er wußte, daß er bald sterben würde, doch er wollte es dir nicht sagen. Er wußte genau, welch gewaltiges Risiko er einging, als er den Kampf gegen den Super-Dämon aufnahm. An uns liegt es nun, seine begonnene Aufgabe zu erfüllen. Bist du dazu bereit?«
    »Welche Frage!« rief ich heftig. »Natürlich!«
    »Der Drudenfuß ist in deinem Besitz?«
    »Willst du ihn sehen?«
    »Nein, das ist nicht notwendig. Du mußt den Drudenfuß in Sicherheit bringen. Er darf auf keinen Fall in die Hände der Teufelsanbeter gelangen. Hast du verstanden? Auf keinen Fall!«
    »Wo soll ich ihn verstecken?«
    »Eine Kirche wäre wohl das beste. Wie wäre es mit Santa Maria la Bianca?«
    Diese Kirche war bis vor einem Jahr die erste Synagoge Toledos gewesen. Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien wurde sie in eine christliche Kirche umgewandelt.
    »Verbirg den Drudenfuß hinter einem der Nebenaltäre«, schlug Alfonso vor. »Und laß dir bis dahin auf keinen Fall einfallen, mit ihm zu experimentieren!«
    »Ich lasse die Hände von ihm«, versprach ich. »Aber wir müssen herausbekommen, wie wir ihn als Waffe gegen die Dämonen-Drillinge einsetzen können.«
    »Dazu haben wir noch genügend Zeit. Sebastion hat mir eine Reihe Papiere und Dokumente übergeben, die Villanovanus für mich vorbereitet hatte. Ich bin sicher, daß ich darin nähere Informationen erhalten werde, wie wir die Drillinge vernichten können. Aber vorerst muß ich in Erfahrung bringen, wohin sie gebracht wurden. Das wird einigermaßen schwierig sein. Gottlob habe ich überallhin Verbindungen. Ich darf nur nicht zu auffällig Fragen stellen, sonst verrate ich mich noch. Wir werden uns auch in Zukunft selten sehen, Juan. Es ist zu riskant. Ich habe jedoch einen Vertrauten, durch den ich dir Botschaften überbringen lassen kann. Du kennst ihn. Es ist Rafael Aura.«
    Alfonso stand auf. Ich folgte seinem Beispiel. Er umarmte mich und klopfte mir auf die Schultern. Dann ging er.
    Ich setzte mich und stierte die Tischplatte an. Langsam trank ich noch ein Glas Wein und holte den Drudenfuß aus der Tasche. Ich wickelte ihn aus dem Tuch. Er hatte die Form beibehalten, doch die Farbe geändert. Er strahlte nun purpurrot. Ich starrte ihn einige Sekunden an, wickelte ihn dann

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