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einen Faltstuhl heran und setzte sich. Roger griff nach ihrer Hand und drückte sie sich fest auf die Wange. Die bläulichen Ringe, die seine Augen so tiefliegend erscheinen ließen, wirkten im schwachen Licht noch intensiver. Am liebsten hätte Eleanor sich vorgebeugt und ihm das feuchte Haar aus dem Gesicht gestrichen, unterließ es jedoch. Stattdessen musste sie sich damit begnügen, still dazusitzen, während seine Atmung gleichmäßiger wurde. Langsam lockerte sich der Griff seiner Hand, und er schlief ein. Erst dann wagte sie es, ihm das zerzauste Haar aus der Stirn zu streichen.
„Oh, Roger", wisperte sie, „ich wünschte, ich wüsste, was dich bekümmert."
„Lea, vertrau mir!" beschwor Roger sie eindringlich, als er mit ihr in dem umfriedeten Garten allein war.
„Aber das kann ich nicht!" Sie hatte die Stimme zu einem halblauten, ängstlichen Flüstern erhoben. „Gestern Abend bist du hergekommen und hast mir Hoffnung gemacht. Heute sagst du mir, dass ich Belesme heiraten muss."
„Nein, du hast mich missverstanden, Lea. Ich habe gesagt, du sollst dir den Anschein geben, diese Heirat zu akzeptieren. Es gelingt mir eher, dir zu helfen, wenn du vortäuschst, mit der Vermählung einverstanden zu sein, und dich nach Rouen begibst. Sobald du in der Stadt angekommen bist, wirst du fliehen, und ich schmuggle dich aus der Normandie."
„Und wenn du das nicht tun kannst, bin ich mit dem Teufel persönlich verheiratet."
„Ich werde es tun. Das schwöre ich, Lea. Ich tue das sowohl für mich als auch für dich."
„Des mir gegebenen Gelöbnisses wegen."
„Ja. Deswegen, und auch aus anderen Gründen."
„Was ist, wenn Belesme sich mir aufzwängt, ehe ich fliehen kann?"
„Das wird er nicht tun." Grimmig befingerte Roger den Dolch an seinem Gürtel. „Ich werde dafür sorgen, dass du nicht mit Belesme allein bist, und wenn ich mit Gilbert Frieden schließen muss, um das zu erreichen."
Eleanor blieb stehen und betrachtete Roger. Sie wollte ihm glauben. In all den gemeinsamen Jahren hatte sie tatsächlich nie Anlass gehabt, an irgendetwas zu zweifeln, das er ihr erzählt hatte. In den Jahren, die seit seinem Gelöbnis in Nantes verstrichen waren, hatte er treu zu seinen Versprechungen gestanden, war oft zu Besuch gekommen und hatte ihr mit einer solchen Regelmäßigkeit geschrieben, dass man selbst in der Spülküche seine Boten beim Namen kannte. Aber der Robert, der diesmal gekommen war, kam ihr neu und fremd vor, beinahe wie ein verzweifelter Mann, der alles darauf anlegte, das ihr gegebene Kindheitsversprechen zu halten.
Oh, die strahlend blauen Augen, das gut geschnittene, energische Gesicht, der hoch gewachsene, schlanke Körper - das alles war so, wie sie es kannte, und dennoch war Roger auf ihr unerklärliche Weise anders. Er strahlte etwas Grimmiges aus, das sie nie zuvor bei ihm bemerkt hatte. Sie richtete den Blick zu Boden.
„Ja, ich vertraue dir."
Er schien erleichtert zu sein. „Gut. Es wird leichter sein, wenn ich dich nicht gegen deinen Willen fortbringen muss. Du weißt, ich liebe dich zu sehr, um dich zu Belesme ziehen oder dich hier im Kloster noch länger verrotten zu lassen. Mir scheint, so, wie die Dinge liegen, bin ich längst überfällig mit der Einhaltung meines Versprechens."
„Aber was wird aus uns werden?" Eleanor begann wieder, ziellos auf und ab zu gehen. „Hast du in Betracht gezogen, dass diese Flucht alles zerstören kann, was du besitzt, alles, was du für dich geschaffen hast? Courteheuse wird sich bestimmt an den Condes schadlos halten, und vielleicht fordert er dieser Sache wegen sogar dein Leben."
„Dann soll es so sein, Lea. Es ist nicht so schlimm, wie du es hinstellst." Roger berührte sie leicht am Kinn. „Ich rechne damit, dass Rufus uns in England willkommen heißt, und sei es auch nur aus reiner Bosheit seinem Bruder gegenüber.
Glaub mir, die beiden können sich nicht ausstehen."
„Und wenn er das nicht tut?"
„Er wird es tun. Und selbst, wenn er es nicht tun sollte, sind wir nicht am Ende. Ich habe meine Mutter in Abbeville besucht und von ihr erfahren, dass ich einen mächtigen Verwandten in England habe."
„Aber was ist, wenn niemand uns beistehen will?"
„Dann werde ich dem Kaiser von Byzanz meinen Dienst anbieten und dich mitnehmen. Ich kann die Türken so gut wie jeder andere bekämpfen, Lea."
„Und ich? Was ist mit mir?"
„Ich rechne damit, dir einen besseren Ehemann zu besorgen als Robert de Belesme."
„Nein. Ich würde
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