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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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stieß die Tür mit dem Fuß zu. „Ich war es leid, gegen Gilbert zu kämpfen, und bin nach Haus gekommen."
    „Ja. Nach einem Monat und durch das Vexin."
    „Diese Hochzeit hat Vorteile. Mein Sohn wird in Nantes herrschen."
    „Dein Sohn? Nein, Robert, du hättest die Grafschaft für dich haben können."
    Seine Gedanken schweiften zu Eleanor, und er erinnerte sich, wie er sie zuletzt gesehen hatte - nackt im Zimmer der Äbtissin. „Ja." Sein Mund verzog sich zu einem trägen Lächeln, als er sich ihrer entsann. „Ich werde das Mädchen heiraten."
    „Gilberts Tochter und Schwester deines Todfeindes, Robert. Bist du von Sinnen, Junge? Zermalme Nantes unter deinem Hacken und nimm dir das Mädchen, wenn du es willst, aber heirate es nicht." Mabilles Stimme war bei dieser Argumentation lauter geworden, doch Robert wusste, hinter den Einwänden der Mutter stand mehr, als ihre Worte kundgetan hatten. Sie war hübsch, seine Mutter, und sie war schlecht.
    „Ein Mann muss Söhne haben, und ich werde meine von diesem Mädchen bekommen."
    „Ein im Konvent erzogenes Mädchen, mein Sohn?" Mabilles Mund verzog sich zu einem verächtlichen Lächeln. „Sag mir, Robert, weiß die Kleine, was du von ihr haben willst? Hat sie die Wildheit deines Körpers zu spüren bekommen oder die Abdrücke deiner Zähne in ihrem Fleisch davongetragen, wie ich das getan habe?
    Nein, das Mädchen kann dir nicht gewachsen sein."
    „Es wird meine Gattin, Mutter, und wie ich es benutze, geht dich nichts an." Robert streckte die Hand aus und umfasste Mabilles Kinn, ihr in die Augen schauend, bis ihr Blick unstet wurde. „Eleanor ist sehr schön, das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe."
    „Robert", Mabilles Gesicht veränderte sich, als sie die Hand auf den Arm des Sohnes legte, „es sieht dir nicht ähnlich, Geschmack an einem hübschen Gesicht zu finden."
    „Eleanor ist so schön", wiederholte er grausam, „dass ich ihr Bild in mir trage, seit ich achtzehn war, und ich werde es so lange in mir tragen, wie ich atme."
    Er war nicht mit Mabille im Solar allein. Ein paar der jungen Männer, die sie stets um sich hielt, saßen in der Nähe der großen, niedrigen und flachen Kohlenpfanne auf Schemeln. Sie nicht beachtend, schlang sie die Arme um den Hals des Sohnes und setzte ihr verführerischstes Lächeln auf. „Ach, Robert, was brauchst du eine andere Frau, wenn du mich hast?"
    Er schaute durch den Raum auf einen kaum sechzehnjährigen Jungen und sah den Ausdruck von Eifersucht und Kummer in dessen jungem Gesicht. Es sah Mabille so ähnlich, mit einem Liebhaber vor dem anderen zu protzen. Aufreizend drückte sie sich an Robert und schmiegte ihre Rundungen an seinen Leib. „Bist sogar ein besserer Liebhaber als dein Vater", murmelte sie weich.
    Er wusste, er hätte sie längst auf die Wittumsländereien schicken sollen. Sie hatte etwas an sich, das selbst dem Teufel von Belesme Übelkeit erzeugte. Grob drückte er ihre Hände herunter. „Ich bezweifele, dass du dich überhaupt an meinen Vater erinnerst, Mabille, da es so lange her ist, seit du ihm das Gift gegeben hast, dass du mittlerweile tausend andere Liebhaber hattest." Mit einem Nicken wies er auf den Mitleid erregenden Jungen. „Wenn du bedient werden musst, dann ruf ihn. Ich finde daran keinen Geschmack mehr."
    Jetzt griff sie ihn an. Ihre Finger krümmten sich wie Klauen, kratzten und krallten. Er versuchte, sie abzuwehren, indem er ihre Hände ergriff und ihr dann einen wuchtigen Schlag versetzte, der sie wanken machte. Sie fand das Gleichgewicht wieder und griff ihn erneut an, keuchend, ihm das Gesicht mit den Fingernägeln zerkratzend. Er umfasste sie mühelos an der Taille, trug sie zum Bett und ließ sie wie einen Sack mitten darauf fallen. Wartend lag sie da.
    „Tu das nie wieder", knurrte er, während er sich aufrichtete. „Ich bin deine Tücken und Ränke leid. Ich brauche eine Ehefrau und nicht irgendein altes Weib, das zu mir ins Bett kriecht", verspottete er sie.
    „Du wirst zu mir kommen, wenn du des Mädchens überdrüssig bist, Robert. Das hast du immer getan. Und mit seiner klösterlichen Art kann es dich nicht halten", erwiderte Mabille keuchend. „Du wirst nicht imstande sein, es zu schlagen, sonst bekommst du es mit seinem Bruder zu tun. Du würdest Eleanor nur durch die Art, wie du sie berührst, Übelkeit erzeugen, und durch die Dinge, die du ihr antätest."

    „Manchmal wird mir vor mir selbst schlecht, Mutter, weil ich deine Brut bin."
    Roberts

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