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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Blick schweifte vom Bett zu dem Alkoven.
    „Dein Bruder trifft Vorkehrungen, wo du nächtigen wirst, wenngleich ich bezweifele, dass er einen sicheren Ort finden
    wird. Falls er es so darauf abgesehen hat, deine Jungfräulichkeit bewahrt zu wissen, kann er hier schlafen, aber es ist unwahrscheinlich, dass er das tun wird."
    Eleanor ging an ihm vorbei und legte das zusammengefaltete Linnen ans Fußende der Bettstatt. Robert merkte, dass ihm das Blut in Wallung geriet, während er ihren Bewegungen zuschaute. Sie hatte einen kleinen, geschmeidigen, grazilen und perfekten Körper. Robert setzte sich auf eine niedrige Bank und hielt den Blick auf Eleanor gerichtet, während sie die dreckigen Lumpen von dem Lager nahm, sie in einem Haufen zu Boden warf und dann begann, die Strohmatratzen neu zu beziehen. Es war eine Freude, sie zu beobachten, wie Robert feststellte. Nicht mehr lange, und sie würde die Seine sein.
    „Ich möchte, dass du mich verarztest. Du hast FitzGilberts Wunden versorgt, nicht wahr? Meine Schulter tut mir weh, Demoiselle. Ich will, dass du dich darum kümmerst."
    „Dein Knappe ..."
    „Ist jetzt nicht hier", unterbrach Robert.
    Eleanor widerstrebte es, ihn zu berühren. Sie hatte jedoch keinen Grund, sich zu weigern. Diesmal war Belesme ihr gegenüber nicht gewalttätig geworden. Mehr noch, er hatte Fuld Nevers bekämpft, um sie zu retten. Schließlich nickte sie. „Ich hole die Salbe, Sieur."
    „Falls du das stinkende Zeug meinst, das man hier benutzt, dann will ich es nicht haben. Nein, meine Mutter ist in diesen Dingen sehr erfahren. Du findest ihre Salben dort auf dem Tisch."
    Eleanor ging zu dem Tisch, holte den Salbentopf und blieb dann unsicher hinter Belesme stehen. „Welche Schulter ist es?"
    „Die meines Schwertarms."
    „Ich habe nicht gedacht, dass Fuld dir einen Hieb verpasst hat."
    „Das hat er nicht getan, aber ich habe mir die Schulter verrenkt, und nun tut sie mir weh." Robert beugte sich vor, zog Tunika und Hemd über den Kopf und entblößte seinen muskulösen Oberkörper. Er war größer und kräftiger gebaut, als Eleanor sich das vorgestellt hatte. „Kannst du etwas sehen?" fragte er.
    „Ja, du hast dich verletzt, Sieur." Eleanor steckte die Finger in den Balsam und stellte sich darauf ein, ihren ärgsten Feind zu berühren.
    Zaghaft betupfte sie die Quetschung, den verfärbten Muskel kaum berührend, bis Belesme sie drängte: „Reib die Salbe ein." Langsam verlor sie die Angst vor ihm und tat, wie ihr geheißen. Sie strich die ölige Substanz gleichmäßig über die Schulter.

    Einen kurzen Moment lang kam ihr der Gedanke, dass Belesme eine Haut wie jeder andere Mensch hatte, und dann tadelte sie sich, weil sie gedacht hatte, bei dem Teufel mit den grünen Augen sei das anders. Schließlich war er ein Mann. Die Salbe roch gut. Sie hatte den Geruch von Gewürznelken.
    „Vorn auf meiner Brust ist noch eine Stelle. Muss mich gekratzt haben."
    „Es überrascht mich, dass du Schmerzen eingestehst", murmelte Eleanor, während sie sich vorneigte, um die gerötete Stelle zu untersuchen.
    „Vielleicht wollte ich deine Berührung spüren. Sie gefällt mir, Eleanor." Ehe sie zurückweichen konnte, hatte er einen ihrer Zöpfe ergriffen. Mit einem fast schmerzhaften Ruck zog er ihren Kopf dicht an sein Gesicht heran. Sie ließ den Salbentopf fallen, der über den Fußboden rollte, während Belesme den anderen Arm um ihre Taille legte und sie auf seinen Schoß zog. Sie versuchte angewidert, zurückzuzucken, fand sich jedoch in der Falle. Also hörte sie auf, sich zu wehren, und saß fügsam da, derweil sie den rechten Augenblick abwartete, wenn Belesme nicht auf der Hut war. Trotz ihrer äußeren Ruhe raste ihr Puls, und vor Angst verkrampfte sich ihr Magen. „Bitte, lass mich los, Sieur", brachte sie in kaltem Ton heraus.
    „Nein, Eleanor, du gehörst jetzt mir. Zweimal habe ich mir dich durch mein Schwert erkauft." Belesmes Stimme hatte weich geklungen, doch der Körper, an den Eleanor gedrückt wurde, hatte nichts Weiches an sich. Seine Arme waren wie Eisenringe, und in seinen grünen Augen glitzerte ein seltsames Licht, als er seine Finger um ihren Zopf krallte und ihren Kopf zurückzog. Hungrig brachte er seinen Mund auf ihren, und im Gegensatz zu Prinz Henrys erster zögerlicher Berührung mit den Lippen raubte er ihr einen leidenschaftlichen
    Kuss. Er presste den Mund auf ihre geschwollenen Lippen, bis es ihm gelang, sie zu zwingen, sie zu öffnen. Seine Zunge zog die

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