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Konturen nach, neckte sie und drang dann in ihren Mund. Sie hatte das Gefühl zu ersticken, zu ertrinken, und war dennoch machtlos, Belesme Einhalt zu gebieten. Seine Hand fuhr über ihre Brüste und legte sich um eine Brust, sie mit kräftigen Fingern drückend und in die Spitze kneifend, während er den Kuss fortsetzte. Vor Schreck versteifte sie sich und versuchte, sich ihm trotz der eigenartig neuen Reize, die sie erlebte, zu entwinden.
Als er endlich ihre geschwollenen Lippen freigab, erkundeten er gleich darauf ihren Hals und ihr Ohr. Sein Atem traf sie wie Flammen, die an ihr leckten, als er ihr zuflüsterte: „Bist feurig, Eleanor de Nantes." Trotz ihrer Furcht hatte sie das Gefühl, Macht über ihn zu haben. Er hatte Verlangen. Er brauchte etwas, das sie ihm geben konnte.
Abrupt stieß er sie vom Schoß, stand auf und brach den Bann. Sie torkelte, stürzte jedoch nicht, weil seine Hand ihr Handgelenk so fest umfasste, dass ihre Finger gefühllos wurden. Sein Benehmen hatte sich verändert. Seine Augen glitzerten vor Lust, und er hatte nichts Sanftes, nichts Zärtliches mehr an sich. Er atmete schnell, keuchte sogar, und stand vollkommen erregt vor Eleanor. Sie wich vor dem, was seine Miene versprach, zurück und rief aus: „Nein! Nein,. . . ich will nicht!"
„Doch, du willst. Gehörst mir, Eleanor", krächzte er, während er sie zu dem großen Bett zerrte.
„Halt! Nein!"
Er schleuderte sie auf die Federmatratze und verstellte ihr den Fluchtweg, derweil er begann, sich seiner Beinkleider zu entledigen. „Ja, Jahre habe ich von nichts anderem geträumt", sagte er keuchend, während er sich von dem ihm hinderlichen Kleidungsstück befreite.
„Ich werde schreien!"
„Nein, das wirst du nicht tun." Er beugte sich über Eleanor und flüsterte rauh: „Ich möchte alles von dir wiedersehen, Eleanor. Mach dein Kleid für mich auf."
Um Zeit zu schinden, nickte sie. Sehr langsam hoben ihre Hände sich an die Schulter ihres Kleides und begannen, die Fibel zu lösen, während er zuschaute. Sich aufrichtend, setzte
sie sich auf die Seite des Federbetts und ließ die Füße den Fußboden berühren.
Belesmes Blick verließ nicht den Halsausschnitt ihrer Robe, derweil sie sie mit dem Hemd von einer Schulter zog und eine runde Brust entblößte. Dann, den Anschein erweckend, aufstehen zu wollen, um das Gewand auszuziehen, sprang sie plötzlich zur Tür und schrie aus Leibeskräften: „Zu mir! Zu mir! Heilige Jungfrau Maria, helft mir!"
Belesme hatte sie eingeholt, ehe sie die Tür erreichte, und presste ihr die Hand auf den Mund, um sie zum Schweigen zu bringen. Sie biss ihn in einen Finger, doch das zeigte keine Wirkung. Er stand da und hielt sie eine Ewigkeit, wie ihr schien, an sich gedrückt, bis er sicher war, dass niemand sie gehört hatte. Dann drehte er sie zu sich herum. „So, Eleanor, jetzt will ich alles von dir sehen", sagte er spöttisch.
„Nein!"
Seine Finger griffen nach dem Ausschnitt ihres Kleides, und mit einem harten Ruck zerriss er den Stoff und entblößte ihre weiße Brust. Dann neigte er sich langsam vor und saugte an der Warze. Eleanor wand und bog sich von ihm fort, bis er sie mit seinem Körper an die Wand drückte.
„Bitte, Sieur, laß mich gehen . . . Bitte."
„Das kann ich nicht. So, wie die Dinge liegen, habe ich zu lange auf dich gewartet, Eleanor." Er erstickte ihren Protest mit seinem Mund. Sie schloss die Augen, drehte den Kopf zur Seite und versuchte, um sich schlagend und tretend von Belesme zu befreien. Plötzlich spürte sie, wie er sich versteifte, und sein Griff lockerte sich.
„Laß sie los!" sagte Roger scharf hinter Belesme. Sie öffnete die Augen und sah seine Klinge an der Halsschlagader des Grafen. „So, und jetzt nimmst du deine Hände von ihr weg." Ein Muskel an Rogers Wange zuckte vor Anstrengung, den Ärger zu beherrschen. „Sofort, Robert!"
Belesme ließ die Hände sinken und trat einen Schritt zurück. Seine Leidenschaft war durch den kalten Stahl abgekühlt worden. Roger sah das zerrissene Kleid und bekam einen trockenen Mund beim Anblick von Eleanors entblößter Brust. Wild schlagenden Herzens starrte er sie an und war sich seiner Reaktion auf sie sehr wohl bewusst. Mühsam befahl er: „Bedecke dich, Lea."
Flammenden Gesichtes befestigte sie hastig das zerrissene Kleides mit der Fibel an der Schulter. Sie wich von Belesme fort und machte einen großen Bogen um ihn, bis sie Roger zwischen sich und ihn gebracht hatte.
Roger hielt das
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