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0221 - Der Todessee

0221 - Der Todessee

Titel: 0221 - Der Todessee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was man ihr angetan hatte.
    Ihr sollte der Schatz gehören!
    Der alte Terrence lag am Boden und schaute schräg zu ihr hoch.
    Er hatte den Mund offen und hielt noch immer seinen Arm fest.
    Dann flüsterte er. »Das schaffst du nicht. Das Skelett ist zu stark, viel zu gefährlich. Glaub mir, du kannst es nicht packen.«
    »Laß das mal meine Sorge sein. Hast du es nicht auch versuchen wollen, Alter?«
    »Ja, das stimmt«, gab Terrence zu. »Ich habe mich vorbereiten können. Jahrelang habe ich die alten Bücher studiert. Man muß gewisse Regeln einhalten, glaube mir.«
    »Papier ist geduldig, mein Freund. Ich weiß schon, was ich zu tun habe.«
    »Dann kann ich dir nicht helfen. Ich hatte es wirklich gut mit dir gemeint.«
    »Darauf kann ich verzichten!«
    »Sei nicht so borniert.. Laß uns zusammenarbeiten, Kind. Es ist besser. Du unterschätzt die Kräfte aus dem Jenseits. Sie sind nicht nur unheimlich und unerklärbar, sondern auch sehr gefährlich für den Unwissenden. Wir müssen gewisse Regeln einhalten.«
    »Klar, die Argumente stecken in meiner Waffe«, erwiderte das Mädchen kalt.
    Terrence lachte. »Was sind Kugeln gegen Geister? Die Revolvergeschosse machen dem Skelett nichts aus, kein Dämon kann durch sie getötet werden, glaub mir…«
    »Weshalb hast du die Waffe dann mitgenommen?« wollte Karen White wissen.
    »Für dich, Kindchen. Allein für dich. Damit du mir keine Dummheiten machst.«
    »Und jetzt kannst du dir das hinter deine Ohren schreiben«, gab die junge Studentin kalt zurück.
    »Es ist nicht einfach, ihn zu überlisten«, flüsterte Terrence. »Es ist wirklich nicht einfach, das sage ich dir.«
    »Dich habe ich auch geschafft…«
    »Närrin!« Der Alte lachte. »Du bist eine verdammte Närrin. Nichts wirst du erreichen, gar nichts. Glaube es mir. Laß uns zusammenarbeiten oder fliehen, nur diese beiden Möglichkeiten gibt es.«
    »Nein!« erwiderte Karen scharf. »Für mich gibt es noch eine dritte. Du wirst mir helfen, an den Schatz zu gelangen, denn du mußt genau das tun, was ich dir sage. Wenn nicht, erschieße ich dich!«
    Die Worte klangen hart und auch irgendwie endgültig. Das merkte Terrence sofort. Ergeben bewegte er seine Schultern und gab zu verstehen, daß ihm keine andere Wahl blieb.
    Karen forderte ihn mit kalter Stimme auf, sich zu erheben. »Aber beeil dich!« fügte sie hinzu. Lauernd stand sie vor ihm. Die Mündung der Waffe zielte auf den Mann. Mit beiden Händen hielt Karen den schweren Revolver fest, und sie zitterte nicht einmal, denn sie hatte eine innerliche Kehrtwendung gemacht. Karen wollte aus dem erlebten Schrecken Kapital schlagen.
    Mühsam quälte sich der Mann hoch. Das Girl schaute genau zu, daß er keine Dummheiten versuchte. Die Revolvermündung folgte jeder seiner Bewegungen, und Karen schaffte es sogar, nach links zu schauen, wo geisterhaft bleich das blaue Licht über dem Wasser schimmerte.
    Es war stärker geworden. Ein Zeichen, daß sich das Skelett immer mehr dem Ufer näherte.
    »Und jetzt?« fragte Terrence.
    »Gehen wir in Deckung und warten ab«, erwiderte Karen.
    Der Alte schaute sie an. Dann schüttelte er den Kopf. »Mädchen«, sagte er mit leiser Stimme. »Du weißt wirklich nicht, auf was du dich da einläßt, glaub es mir…«
    Karen White aber grinste nur spöttisch. Sie war der Meinung, gewonnen zu haben. Und wer nichts riskierte, der konnte auch nicht Sieger sein, so war es nun mal im Leben…
    ***
    Wir ruderten wie besessen. Trotzdem hatten wir keine Chance, das Skelett einzuholen. Es besaß einen zu großen Vorsprung, wir hätten schon den doppelten Einsatz zeigen müssen. Hinzu kam, daß wir nur auf einer kieloben schwimmenden Bootshälfte hockten und auch unsere Schwierigkeiten mit der Strömung und den unter der Oberfläche lauernden Strudeln hatten.
    Das Skelett gewann einen immer größeren Vorsprung. Wir unterhielten uns nicht. Jeder teilte seine Kräfte ein, damit wir nicht zu erschöpft waren, wenn wir das rettende Ufer erreichten.
    Ich zermarterte mir das Gehirn darüber, welch eine Bedeutung das Auftreten des blauen Skeletts wohl haben konnte, doch ich kam zu keinem Ergebnis, weil ich zu wenig darüber wußte.
    Wahrscheinlich würden wir die Lösung des Falles am Ufer präsentiert bekommen.
    Suko und ich hockten auf dem umgekippten Boot wie Reiter auf dem Rücken ihrer Pferde. Unsere Beine steckten im Wasser. Die Kleidung hatte keine Chance zu trocknen, und die Kälte kroch hoch wie ein schleichendes Gift.
    Nach wie vor lag

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