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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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Revier eingetroffen. Wir ließen uns vier Mann von ihnen kommen, den Haupteingang aufschließen und bezogen dort Posten, während uns die vier Cops zunächst einen Kunden nach dem anderen aus der Schalterhalle heranführten. Fast eine Stunde lang hatten wir mit dem Mustern von Gesichtern und Gestalten zu tun. Dann standen wir fassungslos vor dem Ergebnis: Der Gangster war verschwunden. Er musste sich in Luft aufgelöst haben. Er war wie vom Erdboden verschluckt, obgleich wir absolut sicher waren, dass er sich nicht unter den Angesellten und nicht unter den Kunden befunden haben konnte, die wir einzeln zum Haupteingang hinausgelassen hatten.
    »Das ist das Rätselhafteste, was ich je erlebt habe«, sagte Phil.
    Wir fingen mit der ganzen Durchsuchung noch einmal von vorne an. Und diesmal blickten wir sogar in jede Schreibtischhälfte, in der sich mit aller Gewalt ein Mann hätte verstecken können, wenn er artistische Gelenkigkeit im Zusammenlegen seiner Glieder besaß.
    Es blieb dabei. Der Bursche war spurlos verschwunden.
    ***
    Ronny Healvers stand links von der Tür. Er hatte die Beine leicht gespreizt und ließ seinen wachsamen Blick durch den Raum streifen. Der gebeugte rechte Arm ragte leicht vor. Die 38er Smith & Wesson lag ruhig in Healvers’ Hand.
    Nur einen Schritt rechts von ihm stand George Britt. Er war noch ein verhältnismäßig junger FBI-Agent, denn er gehörte noch nicht ganz zwei Jahre zu unserem Verein. Aber auch seine Pistole lag ruhig und sicher in der Hand.
    »Da sind wir ja gerade im richtigen Augenblick gekommen, Morton«, sagte Healvers. »Der Untersuchungsrichter wird sich aber freuen, wenn er Sie in einer Stunde schon wieder begrüßen kann. Und diesmal auch noch wegen Kidnapping.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie wollen!«, sagte Morton. »Kidnapping? Ich habe wohl nicht richtig gehört?«
    »Lasst die Hände oben!«, warnte Healvers und bewies, dass er imstande war, einen ganzen Raum mit sechs Gangstern unter Kontrolle zu halten.
    »Und Sie sparen sich Ihre Märchen am besten für die Sonntagsnachmittagsvorstellung im Kino, Morton. Los, stehen Sie langsamauf! Sie gehen nach rechts dort an die Wand! Aber schön langsam, keine hastigen Bewegungen und immer hübsch die Hände oben behalten!«
    »Hören Sie mal!«, protestierte Morton. »Was Sie hier machen, ist ein glatter Hausfriedensbruch.«
    »Aber ja«, nickte Healvers und ließ unaufhörlich seinen Blick kreisen. »Geh schon rüber an die Wand, Morton! Bevor ihr den Krampf in den Armen kriegt!«
    »Ich denke nicht daran!«, rief Morton aus. »Verschwinden Sie hier, aber schnell! Mit welchem Recht dringen Sie hier ein?«
    Healvers holte Luft, atmete langsam aus und schöpfte von Neuem Luft. So viel Zeit brauchte er, um seinen Ärger zu überwinden. Danach sagte er ganz ruhig: »Wir sind G-men im Dienst, Morton! Als solche sind wir berechtigt, jeden Menschen festzunehmen und dem Untersuchungsrichter nötigenfalls mit Gewalt vorzuführen, wenn ein dringender Tatverdacht im Hinblick auf ein Verbrechen besteht. Dieser hinlängliche Tatverdacht ist gegeben. Und jetzt sage ich Ihnen noch was ganz Privates: Mich können Sie hier nicht leimen, um Zeit zu gewinnen! Entweder gehen Sie jetzt rüber zu der Wand oder ich ziehe Ihnen den Lauf meiner Dienstpistole quer über Ihren hohlen Schädel. Und jedem anderen auch, der meinen Anweisungen nicht widerspruchslos nachkommt. Wer Kinder entführt und Männer erschießt, Morton, der darf sich nicht wundem, das ihn die Polizei für einen Gangster hält. Also lo…«
    Healvers kam nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu sprechen. Aus den Augenwinkeln sah er plötzlich rechts von sich eine schnelle, schattenhafte Bewegung hinter Britts Rücken. Gleich darauf ertönte aber auch schon ein gellender Schrei aus Britts Kehle, der Healvers das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er fuhr herum und riss die Waffe hoch.
    Aber da war kein Gegner zu sehen. Die halboffene Tür zeigte einen Ausschnitt des düsteren Vorraumes. Keinen Gegner.
    Der FBI-Agent George Britt aber brach langsam in die Knie. Aus seinem Rücken ragte der Griff eines Klappmessers. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, über die Lippen drang nur noch ein schwächer werdendes Röcheln. Seine Augen hatten sich im wahnsinnigen Schmerz verdreht, sodass das Weiße der Augäpfel gespenstisch groß erschien.
    Healvers war es, als schnitte ihm jemand mit etwas eiskaltem durch die Brust. Er trat einen Schritt nach rechts, obgleich er nun auch die offene Tür in

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