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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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seinen Rücken brachte. Ohne die Gangster aus den Augen zu lassen, kniete er nieder und schlang den rechten Arm um den sterbenden Kollegen. Behutsam fasste er ihn um die Taille, während er jetzt die Pistole mit der Linken hielt. »Pfoten hoch!«, schrie er mit einer Stimme, die sich überschlug, als Breeker hinten auf die Kiste versuchte, an seine Waffe zu kommen. Gleichzeitig drückte er aber auch ab, sodass sich der Lärm des Schusses in seine schrille Stimme mischte.
    Breeker hatte auf einmal ein kleines, hässliches Loch mitten in der Stirn. Sein Gesicht sah aus, als ob er sich über etwas stark wunderte. Lautlos kam der Oberkörper nach vorn. Schwer stürzte der leblose Körper auf den Fußboden.
    Inzwischen war es Healvers gelungen, Britt zu umfassen. Ächzend zog er ihn mit sich hoch, während er sich aus seiner knienden Stellung hochstemmte. Er wusste genau, dass es ein wahnsinniges Unterfangen war, allein aus dieser Räuberhöhle wieder hinauszukommen, wenn er auch noch versuchte, Britt mitzuschleppen. Aber es gab für ihn kein Überlegen. Er war zusammen mit Britt hereingekommen, er würde zusammen mit Britt hinausgehen - oder zusammen mit ihm hinausgetragen werden.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er endlich wieder aufgerichtet stand.
    Jeden Augenblick rechnete er damit, in seinem Rücken ein Geräusch zu hören, einen schwachen Luftzug zu spüren, den Knall eines Schusses zu hören. Aber vorläufig blieb alles still, und es geschah nichts.
    Healvers zog Britt mit sich nach links. Als er in der Ecke des Raumes angekommen war, sodass sein Rücken nicht mehr deckungslos einem unsichtbaren Gegner dargeboten war, sagte er heiser: »Morton! Bring deinen Sessel rüber!«
    Seine Stimme klang rau und kehlig. Morton saß noch immer in dem Sessel.
    »Ich denke nicht daran«, sagte er kalt.
    Healvers Gesicht war blass. Die Linien um seinen Mund waren auf einmal tief eingegraben.. Die Backenknochen sprangen leicht hervor. Das ganze Antlitz wirkte wie aus Stein gehauen.
    »Bring ihn her«, wiederholte Healvers langsam. Seine Stimme war kaum zu hören.
    Morton grinste verächtlich.
    »Hol ihn doch!«, höhnte der Gangsterboss.
    Healvers schluckte. Seine Kehle war trocken und rau. In seiner Brust hatte sich eine eisige Kälte ausgebreitet. Ganz langsam senkte sich der Lauf seiner Pistole. Als er abdrückte, schrie Morton gellend auf.
    Alle starrten auf Mortons linken Fuß. Die vorderste Spitze war abgeschossen. Ein bisschen Blut sickerte heraus. Die Sohle hing halb lose vom Schuh ab. Das Oberleder hatte auf einmal einen langen Riss. Morton schrie.
    »Die nächste Kugel geht drei Zentimeter höher«, sagte Healvers. »Bring den Sessel!«
    Morton beeilte sich. Er konnte mit dem linken Fuß nicht auftreten und hüpfte quer durch die Bude, während er den Sessel vor sich herschob. Healvers zeigte mit der Pistole die Stelle an, wo er den Sessel hinhaben wollte. Dann zerrte er so behutsam, wie es ihm mit einem Arm möglich war, den Kollegen hin und ließ ihn langsam hineingleiten. Er wechselte die Pistole wieder in die rechte Hand über und schob die linke an Britts Hals entlang, knöpfte das Hemd auf, löste ihm die Krawatte ein Stück auf und schob die Hand langsam an die Brust hinab bis zum Herzen.
    Er konnte nicht die leiseste Regung fühlen. Da riskierte er es und beugte sich schnell vor, um in Britts Augen zu blicken. Sie waren wie von einem stumpfen Schleier überzogen.
    Als er sich wieder aufrichtete, sahen sie deutlich, wie er zitterte. Sein Blick war kalt und hart.
    »Ich jage euch der Reihe nach in die Hölle, wenn noch einer Mätzchen wagt«, sagte er nach einem langen Schweigen, während Morton unaufhörlich winselte.
    Die Gangster reckten die Arme höher. Johnny und Dondridge hielten die Köpfe gesenkt. Portafiro sah starr gegen die kahle Wand. Jeder vermied ängstlich, Healvers Blick fcu begegnen.
    In diesen Augenblicken hatte der G-man Healvers seine schwerste Probe bestanden. Alles in ihm drängte danach, dass er seine Waffe hochriss, um ein Blutbad unter diesen Männern anzurichten, die seinen jungen Kollegen ermordet hatten. Aber er wäre nicht mehr gewesen als sie, wenn er seiner übermächtigen Wut, seinem glühenden Zorn nachgegeben hätte. Diese Männer hoben die Hände. Sie zeigten damit an, dass sie sich ergeben wollten. Die Geste konnte Lüge sein. Aber wer sie ausführt, kann von einem G-man nicht erschossen werden.
    Langsam, fast schwerfällig, trat Healvers ein paar Schritte in den Raum

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