Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
Vom Netzwerk:
hinein. Vorher hatte er seinem toten Kollegen die Waffe abgenommen. Er hatte ihm die Finger einzeln auseinander biegen müssen, denn noch im Tod hielt Britt seine Dienstpistole fest.
    »Zieh ihm den Schuh aus und binde was um seinen Fuß!«, befahl Healvers dem Jüngsten der Bande, Mac Dondridge.
    Gehorsam machte sich der junge Bursche ans Werk. Healvers hielt die beiden Pistolen in den Händen und bewachte die anderen. Morton wimmerte pausenlos. Dabei war ihm lediglich von der großen Zehe ein bisschen Haut weggekratzt worden. Dondridge wickelte ein Taschentuch um die Zehe, nachdem er Schuh und Socke abgestreift hatte.
    »Jetzt da an die Wand, Morton!«, kommandierte Healvers.
    Diesmal wagte Morton keinen Widerstand. Ächzend humpelte er zu der gezeigten Stelle. Einen anderthalben Schritt davor kommandierte Healvers: »Stopp! Stehen bleiben! Lass dich mit dem Oberkörper gegen die Wand fallen und stütz dich mit den Händen ab!«
    Morton gehorchte. Rückwärts tappte Healvers zu ihm hin, während er sich Mühe gab, möglichst schnell an der offenen Tür vorbeizukommen und dennoch die anderen nicht aus den Augen zu lassen.
    Mit der freien Hand klopfte er Morton seitlich von sich nach Waffen ab. Er brachte eine Pistole zum Vorschein, die er kurzerhand in die entfernteste Zimmerecke schleuderte, wo kein Gangster saß oder stand. Dann wechselte er rasch hinüber zur anderen Seite des Gangsters und wollte dort das gleiche Manöver ausführen.
    Und auf einmal ging alles gleichzeitig.
    Aus dem äußeren Vorraum schrie eine junge, helle, laute Stimme: »Jetzt, Chef!«
    Im gleichen Augenblick wirbelte Morton herum. Zugleich sprangen die Gangster auf. Und ebenso gleichzeitig erschien der junge Kerl vom aus der Leihbücherei in der offenen Tür.
    Healvers konnte zwar noch abdrücken. Aber die Kugel verfehlte ihr Ziel. Eine Handbreit unter der rechten Achselhöhle des Jungen ratschte sie ihm ein wenig Stoff aus dem Jackett, ohne auch nur die Haut zu kratzen.
    Aber eine Sekunde nach Healvers Schuss schlugen drei Kugeln zugleich in seinen Körper ein. Eine kam von Johnny und traf Healvers rechte Lungenspitze. Die zweite Kugel drang ihm oberhalb des linken Schlüsselbeins ein und schlug durch bis zum Schulterblatt. Sie war von dem Jungen aus der Leihbücherei gekommen. Die dritte Kugel endlich stammte aus Portafiros Waffe und ging genau ins Herz. Healvers brach in die Knie, verhielt einen Augenblick, obgleich er schon nichts mehr spürte und kippte dann nach der Seite weg. Totenstille breitete sich auf einmal aus. Selbst Morton hatte auf gehört zu wimmern.
    ***
    »Nehmen Sie doch Platz, meine Herren!«, sagte Charles A. Webster, als wir sein Arbeitszimmer in der Bank wieder betraten.
    »Danke«, erwiderten Phil und ich gleichzeitig, während wir uns niederließen. Ich nahm meine Zigaretten und bot an. Webster lehnte dankend ab und nahm sich eine Zigarre aus einem Kästchen, das er aus der mittleren Schreibtischlade hervorholte.
    »Wie alt ist Ihr Sohn?«, fragte Phil.
    »Dreizehn.«
    »Haben Sie ein Bild von ihm hier?«
    Wortlos drehte Webster eine gerahmte Fotografie um, die auf seinem Schreibtisch stand. Ich nahm sie und betrachtete mir das Bild. Es war die Porträtaufnahme einer recht hübschen Frau und des Jungen. Sie schien neueren Datums zu sein, denn der Junge wirkte nicht viel jünger als dreizehn.
    »Wir brauchen eine Aufnahme, auf der Ihr Sohn allein zu sehen ist«, sagte ich. »Sie werden sicher ein solches Bild zu Hause haben?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Gut. Mister Webster, informieren Sie uns bitte über die Forderungen der Kidnapper. Der Mann, der vorhin hier war und auf so rätselhafte Weise entkommen ist, dürfte Ihnen doch die Bedingungen der Kidnapper bekannt gegeben haben.«
    Webster rieb sich nervös die Finger. Er paffte an seiner Zigarre, als ob es die erste wäre, die er überhaupt rauchte.
    »Natürlich«, sagte er stockend. »Es ging um die Bedingungen der Kidnapper. Ich, ich muss schon sagen, es sind völlig unerfüllbare Bedingungen. Ich bin deshalb in größter Sorge um mein Kind. Man verlangt drei Millionen von mir. Stellen Sie sich das vor!«
    »Wie viel?«, fragten wir wie aus einem Mund.
    »Drei Millionen!«, wiederholte Webster. »Das ist natürlich eine glatte Unmöglichkeit. Das Bankhaus Webster ist gewiss ein kapitalkräftiges Haus, aber drei Millionen innerhalb von vierundzwanzig Stunden! Das ist - ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    Phil und ich blickten uns an. Drei Millionen? Ein

Weitere Kostenlose Bücher