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0223 - In den Krallen der roten Vampire

0223 - In den Krallen der roten Vampire

Titel: 0223 - In den Krallen der roten Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rief zurück: »Beate, da ist sogar ein See. Unten, unwahrscheinlich, sage ich dir.«
    »Komm trotzdem zurück.«
    »Nein!« Mehr sagte Axel nicht, denn er ging bereits weiter.
    Auf dem schmalen Pfad schienen die Turnschuhe tatsächlich zu reichen. Die Sohlen waren griffig, und der Reporter fand durch sie einen guten Halt. Hin und wieder lösten sich zwar einige Steine unter seinen Füßen, doch sie waren sehr klein und bildeten keine Gefahr. Den linken Arm hatte Axel Eickburger ausgestreckt. Damit stützte er sich an der Wand ab, während es rechts von ihm steil in die Tiefe ging. Wenn er da hinunterfiel, war er verloren.
    Der Reporter passierte die erste Lampe. Sie stand an einer kleinen Nische, leuchtete sie aus, und Axel sah die seltsamen Gebilde, die im Lauf der unzähligen Jahre die Natur hinterlassen hatte. Wie lange Arme wuchsen manche Stalaktiten vor. Ihre Spitzen schimmerten feucht, und von irgendwoher tropfte es immer. Das Wasser fiel auch auf den Weg, es machte ihn rutschig. Axel Eickburger wurde noch vorsichtiger. Jetzt halfen ihm auch kaum die Sohlen der Turnschuhe. Zudem wurde es um ihn herum dunkler, denn er hatte die erste Lampe längst passiert.
    Währenddessen wartete seine Frau Beate voller Bangen am Einstieg. Sie hatte Angst. Nicht allein wegen der Höhle und der ihr unbekannten Tiefe, auch die Einsamkeit um sie herum flößte ihr das Gefühl ein. Sie fühlte sich zu allein. Hin und wieder schaute sie sich um. Kein Mensch hielt sich in der Nähe auf.
    Axel war verrückt. Er hätte nicht gehen sollen, aber wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann blieb er auch dabei und war durch nichts von seinem Plan abzubringen.
    Ihre Zigaretten lagen im Wagen. Sie brauchte jetzt ein Stäbchen, um sich zu beruhigen. Beate stand auf und spürte den Wind, der von vorn wehte, wobei er ihr Kleid gegen den Körper preßte. Abgeschlossen hatte Axel nicht, auch der Zündschlüssel steckte noch.
    Beate beugte sich in den Wagen, öffnete das Handschuhfach und holte die Zigaretten hervor. Noch neben dem Golf stehend, wollte sie sich die Zigarette anzünden. Einmal blies der Wind die Flamme des kleinen Wegwerf-Feuerzeugs aus. Einen zweiten Versuch konnte Beate Eickburger nicht starten, denn plötzlich vernahm sie den gellenden Schrei.
    Innerhalb der Höhle mußte er sich schaurig anhören. Beate erreichte der Schrei nur als dumpfes Echo.
    Aber sie wußte Bescheid.
    Nur Axel, ihr Mann, konnte ihn ausgestoßen haben. Beate wurde totenblaß. Zigaretten und Feuerzeug fielen ihr aus den Händen.
    Beides ließ sie liegen und rannte auf den Einstieg zu, fiel dort auf die Knie und schrie den Namen ihres Mannes.
    Nur das Echo ihrer eigenen Stimme hörte sie. Ansonsten schwieg die Höhle wie ein Grab…
    ***
    Das Jagdfieber hatte den Reporter gepackt. Axel Eickburger dachte nicht an seine eigene Sicherheit, er wollte das Geheimnis der Höhle erkunden und zumindest dabei den schmalen Pfad weitergehen, bis er den Grund erreichte, wo er auch den kleinen See entdeckt hatte.
    Die Taschenlampe hielt er in der rechten Hand. Es war gut so, daß er sie mitgenommen hatte, denn zwischen den aufgestellten Bergwerksleuchten ballte sich die Dunkelheit. Der helle Tunnel riß sie regelrecht auf.
    Vorsichtig setzte er seine Schritte. Der Boden unter ihm wurde immer glatter, denn manchmal flossen die kleinen, hellen Wasserrinnsale auch von den Wänden. Einen Ausrutscher durfte er sich auf keinen Fall erlauben, denn dann gab er für sein Leben keinen Pfifferling mehr. In die Tiefe zu stürzen, bedeutete den Tod.
    Er atmete mit offenem Mund. Hin und wieder stieß er mit der Schuhspitze auch gegen hochwachsende Buckel, regelrechte Stolperfallen, die den schmalen Pfad bedeckten.
    Hatte er bisher ziemlich gerade in die Tiefe geführt, so änderte sich dies. Der schmale Weg wurde kurviger. Er glich der Form einer langen Riesenschlange, und weiterhin glänzte auf seiner Oberfläche die Nässe.
    Manchmal fielen die Tropfen auch in den Nacken des Reporters, wobei sie am Hemdkragen vorbei und seinen Rücken hinabrannen.
    Je tiefer er kam, um so kühler wurde es. Auch schien die Luft anders zu werden. Irgendwie schwerer, denn sie legte sich beklemmend auf seine Lungen, so daß es Axel schwerfiel durchzuatmen.
    Für einen Moment blieb er stehen, wischte sich Nässe und Schweiß von der Stirn und dachte daran, daß es in diesen Höhlen auch Gase geben konnte, die einem Menschen die Atemluft raubten, so daß er jämmerlich erstickte.
    Bekam er

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