0223 - In den Krallen der roten Vampire
sich in den Höhlen aufhalten?«
»Das hoffte er.«
»Aber er hatte keinen Beweis?« fragte Will Mallmann.
»Nein, Herr Kommissar, noch nicht. Aber den wollte er sich heute holen.« Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, als sie sich gegen die Lippen schlug. »Meine Güte, Klaus, er ist zur Höhle rausgefahren. Allein, er…«
Sie sprang plötzlich hoch, schaute uns an und schrie: »Sie müssen etwas tun. Sie müssen…«
»Natürlich tun wir etwas«, erwiderte ich so ruhig wie möglich.
»Wir haben auch schon einen Plan, da können Sie ganz beruhigt sein. Wir werden so rasch wie möglich zur Höhle fahren und nachschauen. Sie müßten uns nur den genauen Weg erklären.«
»Den kenne ich auch nicht.« Die Antwort kam zu spontan, um eine Lüge zu sein, und unser Hoffnungsfunke wurde wieder ein ziemlich Stück kleiner.
»Sind Sie denn nie mitgefahren?« fragte Suko.
»Nein, nein… Ich … Ich habe Angst vor diesen Höhlen gehabt. Da bekomme ich Herzrasen. Ich hätte dann das Gefühl, in so einer Höhle gefangen zu sein. Das ist schlimm, wissen Sie.«
Das konnte ich mir gut vorstellen. Trotzdem hätte ich es gern gehabt, wenn uns die Frau den Weg hätte sagen können. So mußten wir vielleicht stundenlang suchen, wobei uns die Zeit wie Sand durch die Finger rann.
Dann gab es noch einmal Hoffnung, denn Martha Bouillon sprang plötzlich auf. »Ich kann Ihnen helfen«, sagte sie. »Eben ist es mir eingefallen. Soviel ich weiß, muß es da einen alten Plan geben, den mein Mann gezeichnet hat. Dort ist der Weg zur Höhle genau aufgeführt. Ich müßte ihn nur suchen.«
»Dann bitte schnell«, hielt ich die Frau an.
Die Gattin des Professors rannte aus dem Zimmer, und wir lehnten uns schweratmend zurück.
Will Mallmann massierte seinen Nasenrücken und sprach das aus, was auch wir dachten. »Es sieht nicht gut aus. Diesmal scheint es, als wären wir die Verlierer.«
Da konnten wir nur nicken. Allerdings fiel mir das Reporter-Ehepaar ein. Vielleicht kannte einer der beiden den Weg zur Höhle. Ich fragte Will Mallmann nach dem Namen, da ich im Augenblick nicht selbst darauf kam.
»Eickburger.«
»Genau.«
»Was willst du denn von denen?«
Ich erklärte es. Will und Suko fanden meinen Plan gut. Der Kommissar saß dem Telefonbuch am nächsten. Zum Glück lag hier eins von Stuttgart.
Gemeinsam schauten wir nach. Es gab einige Eickburgers. Bei einem stand der Beruf dahinter.
Es war der Reporter.
Der Kommissar hielt bereits den Hörer in der Hand, während er die Zahlenkombination tippte. Leider wurden wir enttäuscht. Es läutete zwar durch, aber es hob niemand ab.
»Die sind vielleicht in der Redaktion«, meinte Suko.
Ich drehte den Kopf. »Und bei welcher Zeitung arbeiten die Eickburgers?«
Darauf wußte keiner von uns eine Antwort. Zum Glück kam Martha Bouillon. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand, mit dem sie wedelte. Ihre Wangen waren gerötet. Aufregung hatte sie ergriffen.
»Zum Glück kenne ich mich bei meinem Mann im Zimmer aus. Hier ist der Plan.« Sie legte ihn auf den Tisch.
Gemeinsam beugten wir uns über das Papier. Suko und ich hielten uns allerdings zurück. Die Suche überließen wir Will Mallmann und der Gattin des Professors.
Will murmelte ein paar Ortsnamen wie Ettlingen, Ludwigsburg, schüttelte ein paarmal den Kopf und hob die Schultern. »Damit komme ich auch nicht zurecht.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn wir eine Autokarte hätten«, schlug Suko vor.
Die Idee war ausgezeichnet. Martha Bouillon ging sofort los und kam mit einer Karte zurück. Wir verglichen die Ausschnitte und fanden uns zurecht.
Mit einem roten Stift malte Kommissar Mallmann die Strecke ein, die wir zu fahren hatten.
»Kommen wir mit dem Wagen bis an die Höhle?« wollte ich wissen.
Frau Bouillon bezog die Frage auf sich. »Das schafft nur unser Range Rover.«
»Wenn nicht, müssen wir eben ein Stück laufen«, sagte Suko.
»Macht auch nichts.«
Er wollte schon aufbrechen, ich allerdings hatte noch eine Bitte, die die Ausrüstung betraf.
Leider konnte uns die Gattin des Professors nicht helfen. Es gab nur eine Ausrüstung, und die hatte der Wissenschaftler mitgenommen. »Aber Helme haben wir noch.«
»Gut, dann nehmen wir die«, sagte Will.
»Lampen auch?«
»Sicher.«
Wir bekamen beides. Martha Bouillon wollte natürlich mit.
Dagegen sprachen wir. Sie ließ sich nicht leicht überzeugen und sah schließlich ein, daß es besser war, wenn sie sich nicht in unnötige Gefahr begab.
Als
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