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0223 - In den Krallen der roten Vampire

0223 - In den Krallen der roten Vampire

Titel: 0223 - In den Krallen der roten Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber sie sah nicht mehr so aus wie früher. Meine beiden Kugeln hatten dafür gesorgt. Nicht nur der Kopf war zerstört worden, auch den übrigen Teil des Körpers konnte man durchaus vergessen.
    Sie war zerfallen. Auf dem Beet lag nur noch dunkelgraue Asche.
    Selbst die rote Farbe gab es nicht mehr. Graue Asche, das war von der ungewöhnlichen, blutgierigen Fledermaus zurückgeblieben.
    Suko verzog die Mundwinkel. »War ein verdammt kurzes Leben, das sie hatte.«
    »Ein Glück.«
    »Aber wir haben erkannt, daß diese roten Vampire existieren – und nicht nur als Tote, wie der Professor die Fledermaus gefunden hat.«
    »Das ist schon das zweite Exemplar«, nahm ich den Faden auf.
    »Wir können meiner Ansicht nach davon ausgehen, daß es nicht das letzte bleibt, sondern wir müssen damit rechnen, es mit weiteren Bestien zu tun zu bekommen.« Dabei warf ich unwillkürlich einen Blick zum mittlerweile grau gewordenen Himmel hoch.
    Dort sah ich zwar einige dunkle Vögel, aber keine Fledermäuse, die mit ihrer Flügelspannweite die Größe eines Menschen erreichten. Konnte es sich bei dieser einen Fledermaus vielleicht um eine Vorhut handeln?
    Den Gedanken hatte auch Suko. Wir unterhielten uns darüber, als wir zum Haus gingen.
    »Dann verbergen sich die anderen unter Umständen noch in der Höhle«, meinte mein Freund. »Ob lebendig oder nicht, das weiß keiner.«
    »Du vergißt den Professor«, bemerkte ich. »Er ist in die Höhle hineingeklettert.«
    Suko blieb stehen und reinigte seine Kleidung. »Das heißt, er befindet sich in Gefahr.«
    »Wenn es nicht schon zu spät ist«, erwiderte ich ziemlich pessimistisch. »Die Folge davon wäre, daß wir so schnell wie möglich hinmüssen.«
    »Ohne Ausrüstung?« fragte der Chinese.
    »Was willst du machen?« Ich wußte auch nicht, wo wir so auf die schnelle eine vollständige Höhlenausrüstung hernehmen sollten. Da mußte wir eben improvisieren. »Aber vorher schauen wir uns die Fledermaus des Professors mal an«, sagte ich.
    Damit war Suko einverstanden. Er hatte sogar noch einen Vorschlag. »Wie wäre es, wenn wir ihr ein paar Tropfen Blut geben? Vielleicht erweckt sie das wieder zum Leben. Und wenn es soweit ist, schießen wir sie ab.«
    »Du Sadist.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Ja, wir verbrennen das Ding.«
    »Wie du meinst.«
    Es war mir wirklich lieber, die Fledermaus zu verbrennen, als mich auf irgendwelche Experimente einzulassen.
    Wir fanden Will Mallmann und Frau Bouillon in dem Raum, wo auch wir gesessen hatten. Die Gattin des Professors war in Tränen aufgelöst und hatte ihr Gesicht in beiden Händen vergraben, wobei ich zwischen ihren Fingern den weißen Stoff eines Taschentuchs sah.
    Will Mallmann saß neben der Frau. Er trug ein unglückliches Gesicht zur Schau, denn er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Ich konnte ihm das nachfühlen, mir erging es bei weinenden Frauen ähnlich.
    Der Kasten mit der Fledermaus stand auf dem Boden. Suko und ich bückten uns gemeinsam und hoben ihn hoch. Wir trugen ihn auch hinaus. Niemand protestierte. Frau Bouillon sah es wahrscheinlich nicht.
    Vor dem Haus zertraten wir kurzerhand die Scheibe. Ich schnippte mein Feuerzeug an, stellte die Flamme höher und führte sie waagerecht über das seltsame Tier.
    Es fing sofort Feuer. Wie altes Papier brannte es. Die trockene Haut zog sich zusammen und wurde in Sekundenschnelle rötlicher.
    Suko und ich waren zufrieden. Der Chinese holte ein paarmal tief Luft, bevor er zurück ins Haus ging. Ich beobachtete noch einige Zeit den Himmel, sah jedoch nichts Verdächtiges.
    Als ich in das Zimmer kam, saß Martha Bouillon, so hieß sie mit Vornamen, am Tisch und trank Mineralwasser. Sie hatte sich wieder etwas beruhigt und versuchte ein Lächeln, was ihr jedoch schwerfiel.
    »Ist sie tot?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte ich, während ich mich setzte. »Die beiden Fledermäuse existieren nicht mehr.«
    Sie nickte und meinte: »Es ist bestimmt besser so. Dieses Monstrum brachte nur Unglück.«
    »Trotzdem müssen wir auf der Hut sein«, gab ich zurück. »Denn man muß davon ausgehen, daß es nicht die einzigen Tiere waren, die sich herumtreiben, wenn ich das mal ein wenig salopp sagen darf.«
    »Wieso?« Martha Bouillon schaute mich aus nassen, großen Augen direkt an.
    »Hat Ihr Mann immer nur von dieser einen Fledermaus gesprochen, die er auch mit nach Hause brachte?« wollte ich wissen.
    »Ja.«
    »Und nicht davon, daß unter Umständen noch mehr von diesen Tieren

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