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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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waren das für Scheine?«
    »Alles Hunderter«, sagte Porges. »Haben Sie zufällig einen Schein davon hier?«
    »Ein paar sogar. In meiner Brieftasche.«
    Da er Handschellen trug, griff ich ihm ins Jackett und holte die Brieftasche heraus. Er führte zwölfhundert Dollar bei sich. Wir sahen jeden einzelnen Schein genau an. Aber ich hatte mich geirrt. Die Scheine hatten nur drei Zierschleifen in der linken unteren Ecke. Sie mußten also echt sein.
    »Wo haben Sie den Scheck?« fragte ich.
    »Der steckt auch in der Brieftasche.« Wir wühlten sie durch, bis wir den Scheck gefunden hatten. Er war auf die First National ausgestellt und trug eine Unterschrift, die ein Spezialist für Hieroglyphen nicht hätte entziffern können.
    »Marshall«, sagte ich, »lassen Sie mich schnell mit dem FBI in New York verbinden! Blitzgespräch!«
    »Okay«, erwiderte der Kollege und langte nach dem Telefonhörer, um die nötigen Anweisungen zu geben.
    Innerhalb von nicht ganz einer Minute hatte ich Mr. High an der Strippe. Ich erzählte dem Chef die ganze Geschichte. Abschließend sagte ich:
    »Schicken Sie sofort ein paar Kollegen zur First National, Chef. Der Scheck hat die Nummer 325641. Die Leute in der Bank müssen doch wissen, an wen sie das Scheckheft ausgegeben haben, das diese Nummer enthält. Und den Kontoinhaber lassen Sie bitte sofort festnehmen. Ich bin doch sehr gespannt, wer mir da unbedingt ans Leben will.«
    »Ich werde sofort alles veranlassen, Jerry!« versprach Mr. High. »Ich denke, daß ich Sie schon in einer Stunde anrufen kann. Ich bin selbst gespannt, wer hinter diesen Mordanschlägen steckt.« Wir unterhielten uns die ganze folgende Stunde noch mit Porges, bis endlich das Telefon klingelte und das Fernamt New York meldete. Ich nahm den Hörer. Meine Hände waren feucht vor Aufregung.
    »Ja, Chef?« fragte ich hastig. »Wer ist es?«
    »Tut mir leid, Jerry, das ist nicht zu ermitteln.«
    »Aber wieso denn, Chef?« erwiderte ich verständnislos.
    »Der Bursche hatte es unglaublich raffiniert angefangen. Er sandte der Bank einen Brief, der mit einem unleserlichen Schnörkel unterschrieben ist und keinen Absender verrät. In diesem Brief wird angekündigt, daß die Bank am kommenden Tage hundertfünfzigtausend Dollar in barem Gelde mit der Post zugeschickt bekäme. Dafür sollte man ihm ein Scheckheft unter dem Kennwort ›Weiß-blau-rot‹ hauptpostlagernd schicken. Er würde einige Schecks ausstellen. Es wäre möglich, daß sich die Empfänger der Schecks danach erkundigten, ob die Schecks auch wirklich gedeckt seien. Dann sollte man wahrheitsgetreu Auskunft geben. Allerdings sei jeder einzelne Scheck erst dann auszuzahlen, wenn er dazu wieder unter dem Kennwort, ›Weiß-blau-rot‹ und mit Angabe der Schecknummer die schriftliche Erlaubnis dazu gebe. So lange seien alle Schecks als gesperrt zu betrachten.«
    »Und darauf ließ sich die Bank ein?« fragte ich ungläubig.
    »Das kann ich ja auch nicht verstehen, Jerry«, meinte der Chef. »Aber der zuständige Abteilungsleiter der Bank erklärte uns, daß solche geheimnisvollen Konten öfter vorkämen, als sich die Laien denken könnten. In der Industrie und an der Börse würden häufig Geschäfte gemacht, die streng anonym bleiben müßten. Deshalb habe man nach anfänglichem Zögern doch nachgegeben und die Wünsche des Briefstellers erfüllt. Sicher hat für die Bank auch die Überlegung dabei eine Rolle gespielt, daß die Bank Zinsen gewinnen kann, selbst wenn das geschickte Geld nur eine Woche lang bei der Bank blieb. Jedenfalls sitzen wir damit auf dem trocknen. Ich habe schon eine richterliche Verfügung beantragt, daß wir das Geld beschlagnahmen können und den Brief. Vielleicht gelingt es uns, durch eine gründliche Untersuchung des Briefes in unserem Labor dem Schreiber auf die Spur zu kommen.«
    »Vielen Dank, Chef«, sagte ich mit wenig Hoffnung. »Das war alles. So long!«
    Ich legte den Hörer auf.
    »Seine Geschichte stimmt«, brummte ich ärgerlich. »Und der Kerl in New York hat sich so abgedeckt, daß man nicht an ihn herankommen kann. Lassen Sie ihn abführen, Marshall. Und wenn Sie uns einen Gefallen tun wollen, dann sorgen Sie dafür, daß er an das FBI New York überstellt wird.«
    »Werde ich tun«, nickte der braungebrannte Kollege aus Miami.
    Nachdem Porges abgeführt worden war, unterhielten wir uns noch ein paar Minuten. Phil und ich wollten gerade aufbrechen, um ins Hotel zurückzufahren, damit ich mir endlich einen, anderen Anzug

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