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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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starrten.
    »Hat jemand gesehen, mit was für einem Wagen die Gangster weggefahren sind?«
    »Ja, ich, Sir.«
    Ein Junge von sechzehn oder siebzehn Jahren trat vor. Er trug eine grüne Schürze und eine Heckenschere in der Hand. Offenbar war er der Gärtnerjunge.
    »Was für ein Wagen war es?«
    »Ein gelber Cadillac«, sagte die helle Stimme des Jungen. »Die letzten beiden Ziffern des Kennzeichens waren 3 und 8.«
    »Cremefarben?«, fragte Phil um sicherzugehen.
    »Nein, Sir, richtig gelb.«
    »Danke«, sagte Phil und ging raschen Schrittes in das Arbeitszimmer. Er nahm den Telefonhörer, wählte LE 7-7700 und sagte: »Decker! Fahndung nach gelbem Cadillac mit der Schlussziffer 38. Den Wagen auf keinen Fall stoppen, da sich in ihm die Kidnapper mit dem entführten Kind befinden. Nur beobachten und laufend Standortmeldungen durchgeben! Setzen Sie sich mit der Stadtpolizei, der State Police und den Einheiten in Jersey Hoboken und den anderen Nachbarbezirken in Verbindung. Schärfen Sie allen Leuten strengstens ein, dass nicht der leiseste Versuch unternommen werden darf, den Wagen anzuhalten!«
    Phil wartete die Bestätigung der Meldung ab und ließ den Hörer zurück auf die Gabel sinken. Lieber Gott, dachte er, lass jetzt nichts schief gehen. Nach allen Erfahrungen, die das FBI mit Kindesentführern gemacht hatte, war die erste Stunde immer die gefährlichste für das Kind…
    ***
    Abends um halb zehn kam Phil todmüde ins Distriktgebäude zurück. Er durchquerte den Flur, winkte einigen Kollegen zu, denen er begegnete, und ging sofort zu Mister High. Mit einem Kopfnicken dankte er für den angebotenen Sessel, ließ sich hineinfallen und fing an, sich die Waden zu massieren.
    »Ich glaube nicht«, stöhnt er dabei, »dass ich je an einem Tag so viel herumgelaufen bin wie heute. Dieser riesige Garten macht jeden Menschen, der darin Ermittlungen anzustellen hat, automatisch zu einem Langstreckenläufer…«
    Phil richtete sich ächzend auf und lehnte sich weit in den Sessel zurück.
    »Möchten Sie Kaffee?«, fragte der Chef.
    »Ja, bitte«, nickte Phil. »Ich habe eine lange Nacht vor mir. Vierzig oder fünfzig einzelne Berichte vom Spurensicherungsdienst, von der daktyloskopischen Abteilung, von den Auto-Leuten und von was weiß ich noch. Alle muss ich lesen und sichten.«
    Mister High nickte. Er bestellte telefonisch Kaffee in der Kantine und bat darum, dass man ihn in sein Arbeitszimmer bringen möge. Als er den Hörer auflegte, sagte er: »Hoover hat angerufen. Der Justizminister hat Anweisung gegeben, diese Angelegenheit vor alle anderen Fälle zu stellen. Es gibt im ganzen Land zurzeit kein Kapitalverbrechen, dessen Klärung als wichtiger angesehen wird. Der Chef dieser Verbrecherorganisation wird zum Staatsfeind Nummer 1 erklärt.«
    Mister High machte eine Pause. Er stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Irgendwo im Raum summte ein Insekt. Das Schwirren seiner Flügel erzeugte einen monotonen Laut, der beiden Männern auf die Nerven ging.
    Der Chef kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Während er sich niederließ, sagte er: »Hoover lässt Ihnen sagen, dass er Ihnen vollkommen vertraut. Er glaubt, dass Sie Erfolg haben werden.«
    Phil blinzelte müde.
    »Hoover selbst?«
    »Ja Phil.«
    »Es ist ein irrsinniger Kampf«, brummte Phil. »Ein irrsinniger Kampf, den man in so einem Fall zu führen hat. Nicht genug, dass man tausend falschen aber gut gemeinten Hinweisen nachgehen muss, man muss auch noch mit der Zeit um die Wette laufen.«
    Der Chef griff in die Schreibtischlade.
    »Möchten Sie, dass ich Sie ablösen lasse, Phil?«, fragte er ernst, während er eine Whiskyflasche auf den Schreibtisch stelle. »Whisky?«
    »Beides nicht. Danke, Chef. Der Whisky könnte mich noch müder machen, als ich schon bin. Und bei einer Ablösung würden wir nur Zeit verlieren.«
    Mister High stellte die Flasche zurück in den Schreibtisch. Er selbst trank nie Alkohol. Phil steckte sich eine Zigarette an und warf das leere Päckchen in den Papierkorb.
    »Also«, sagte er. »Kommen wir zur Sache: Wie viel Mann Verstärkung kann ich noch haben? Ich arbeite jetzt mit den dreißig Leuten von uns und mit dem ersten Trupp Verstärkung, den uns Washington schickt. Das waren zwanzig. Damit komme ich nicht aus.«
    »Dreißig weitere sind unterwegs«, sagte der Chef. »Washington hat sie aus Detroit, Philadelphia und Cleveland abgezogen. Sie kommen mit einem Sonderflugzeug. Ich denke, dass sie gegen elf Uhr eintreffen

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