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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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habe ihn wochenlang beobachten lassen. Ich habe im Zuchthaus Rückfrage gehalten. Zu dem Zeitpunkt, als der Maskierte dem Gangsterchef Norton die Falschgeldsache vorschlug, saß Clifford noch genauso hinter Gittern wie an dem Tag, an dem der Banküberfall verübt wurde. Und während der Zeit, in der er beobachtet wurde, hat er sich aus East Hampton nicht weggerührt.«
    »East Hampton?«, murmelte Phil. »Wo liegt das?«
    »Am östlichen Ausläufer von Long Island. Ungefähr 1700 Einwohner. Für unsere Leute war es eine Kleinigkeit, Clifford dort im Auge zu behalten. Er hat nicht ein einziges Mal Besuch von einem fragwürdigen Mann erhalten oder selbst einen solchen Besuch gemacht.«
    »Kann er das Haus nicht heimlich verlassen?«
    »Ausgeschlossen, Phil. Er bewohnt zwei Mansardenzimmer in der dritten Etage. Kaum ein junger Mann könnte von da aus auf die Straße klettern, schon gar nicht der geschwächte Clifford. Außerdem hätten es unsere Leute gesehen, wenn er an der Hauswand heruntergeklettert wäre.«
    »Na ja«, brummte Phil und fuhr sich mit einer fahrigen Geste übers Gesicht. »Ich habe es ja nie geglaubt. Wer den ganzen Kram organisiert hat, der muss in den letzten zwei Jahren seine ganze Zeit auf Vorbereitungen verwendet haben. Das kann kein Mann gewesen sein, der noch vor wenigen Wochen im Zuchthaus saß. Also, ich gehe jetzt runter in mein Office und sehe mir die Berichte an.«
    »Gut. Wie benimmt sich Dowling?«
    »Er knurrt pausenlos wie ein gereizter Hofhund. Seit ich ihm einmal über den Mund gefahren bin, behandelt er mich mit ausgesuchter Hochachtung. Aber seine raue Schale scheint einen weichen Kern zu verbergen.«
    »Wie kommen Sie auf den Gedanken?«
    Phil sah nachdenklich ins Leere.
    »Ich sah mir das Kinderzimmer an«, erzählte er. »Ich ließ es mir von dem Hausmädchen zeigen. Da ich annahm, dass es leer sei, klopfte ich nicht. Als ich eintrat, sah ich den alten, knurrenden Dowling. Er hockte auf dem Kinderbett und weinte…«
    ***
    Jimmy Reads saß vor dem Schreibtisch, an dem ich gewöhnlich sitze. Er hatte einen Berg von beschriebenen Blättern vor sich liegen.
    »Na?«, fragte Phil. »Ist etwas Brauchbares dabei?«
    »Vielleicht allerlei«, erwiderte Reads mit einem Achselzucken. »Das kann man jetzt noch nicht übersehen. Da sind zum Beispiel die Fingerabdrücke an dem Sedan, dem Mercury und dem Plymouth. An jedem Wagen sind im Durchschnitt hundertvierzig verschiedene Prints sichergestellt worden. Die Jungs oben in der Kartei arbeiten fieberhaft. Wenn unter den Prints die von vorbestraften Leuten sind, haben wir vielleicht die erste Spur.«
    »Vielleicht«, seufzte Phil. »Vielleicht auch nicht. Haben wir sonst noch etwas?«
    »Ich war vorhin in Johnnys Snackbar in der 42. Straße. Ich traf mich mit dem alten Gambier.«
    »Ach, dem alten Hehler. Was sagt er zu der Geschichte?«
    »Die Unterwelt wird nach seinen Informationen, du weißt ja, wie vorsichtig sich dieser alte Fuchs immer ausdrüokt, die Kidnapper nicht decken. Das bedeutet, dass wir auf Tipps aus Gangsterkreisen rechnen können. Doppelte Kindesentführung - das geht dem abgebrühtesten Gangster über die Hutschnur.«
    Phil setzte sich an seinen Schreibtisch und zog die Hälfte der Papiere heran, die Reads ihm gelassen hatte.
    »Darin sehe ich eine Hoffnung«, sagte er. »Es muss auffallen, wenn dieser oder jener Ganove plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist. Und sie müssen mindestens sechs Mann sein.«
    Das Telefon auf Phils Schreibtisch klingelte. Er nahm den Hörer und meldete sich. Schon nach den ersten Worten sah Reads, wie in Phils Gesicht eine Veränderung vorging. Es wurde gespannter, konzentrierter. Er machte ein paar Notizen. Als er den Hörer nach einem kurzen »Danke« auflegte, fragte Reads: »Was ist los, Phil?«
    »Der Arzt von der Gerichtsmedizin hat sich sogar die vier Bluthunde vorgenommen. Sehr zu unserem Glück. Ich hätte nicht daran gedacht, Krallen und Gebiss eines jeden Tieres genau untersuchen zu lassen.«
    »Er hat also was gefunden?«, fragte Reads aufgeregt.
    Phil nickte.
    »Ja. Zwischen den Krallen und den Zähnen eines der Tiere sind Stofffasern hängen geblieben. Der Hund muss also einen der Gangster erwischt haben. Die Fasern sind bereits im Labor. Morgen früh werden wir vielleicht schon wissen, was für eine Hose oder was für ein Jackett der Betroffene trug. Außerdem muss der Kerl'verletzt sein. Der Doc sagt, er hätte menschliches Blut und winzige Teile von Menschenfleisch

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