Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
Vom Netzwerk:
einer isolierten Zange durchgekniffen. Abends war’s dann stockduster in der Einfahrt…«
    Weene machte eine Pause. Er fragte, ob er eine Zigarette haben könnte, man gab sie ihm und reichte Feuer. Weene rauchte ein Paar Züge, bis man ihn aufforderte seinen Bericht fortzusetzen.
    »Neville kam auch um halb elf«, sagte er. »Ich hatte mir einen Handschuh angezogen, der mit dünnen Stahlplatten ausgelegt war…«
    »Der Handschuh wurde in seiner Wohnung gefunden und sichergestellt. Auch die isolierte Zange!«, warf Phil ein.
    »Ja«, nickte Weene. »Den Kram hatte ich in meiner Bude. Also Neville kam. Er tappte in die Finsternis der Toreinfahrt herein wie ein Blinder. Ich stand schon eine ganze Weile da und konnte ihn halbwegs sehen. Ich rief ihn halblaut an und knallte ihm eine Faust ans Kinn. Er kippte sofort um und war weg. Wir holten den alten Burschen, den der Chef bestellt hatte, hinten vom Hof weg und nach vorn in die Einfahrt: Ich nahm Nevilles Dienstpistole und jagte dem Alten eine Kugel genau in die Stirn. Der hatte noch gar nicht kapiert, dass irgendwas gegen ihn im Gange war. Er war sofort tot. Wir legten ihn zu Nevilles Füßen. Dann drückte ich Neville die Pistole in die Hand. Der Tote bekam das FBI-Abzeichen in die Hand gedrückt, wie es der Boss gesagt hatte. Und dann verschwanden wir. Es wurde auch höchste Zeit, denn auf der Straße wurde es schon lebendig.«
    »Von wem hatten Sie das FBI-Dienstabzeichen, das in der Hand des Toten gefunden wurde?«
    »Das gab mit der Boss selber. Ich weiß nicht, wo er’s her hatte.«
    Fast eine Stunde lang wurde Weene ins Kreuzverhör genommen, an dem sich jetzt auch Richter Douglas und Staatsanwalt Kreiskow beteiligten. Schließlich beendet man das Verhör und brachte Weene in seine Zelle. Man sagte ihm, dass er jetzt schlafen könne, solange er wollte.
    Mister High tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich fahre sofort raus zu Zuchthaus«, sagte er. »Das muss Neville sofort erfahren. Sofort…!«
    Richter Douglas nickte grimmig.
    »Ja, High, tun Sie das. Mein Gott, wenn ich daran denke. Wegen einer solchen lausigen Verbrecherbande hätten wir beinahe Neville hingerichtet! Den guten, alten Neville! Es ist nicht zu fassen!«
    Ja, dachte Mister High. Auf einmal ist es wieder »der gute alte Neville«. So geht das im Leben…
    ***
    Am Montagmorgen um halb zehn saß Phil im Zimmer von Mister High. Beide Männer hatten ernste, sorgengefurchte Gesichter.
    »Hat er auch gestern wieder angerufen?«, fragte der Chef. Phil nickte.
    »Ja. Er nannte eine Stelle oben bei Yonkers. Ich hab sie mir auf geschrieben. Mein Gedächtnis wird immer schlechter. Ich kann nichts mehr behalten.«
    »Sie sind überarbeitet, Phil, wie alle. Diese Geschichte geht uns alle an die Nerven. Was machen die Hinweise?«
    Phil winkte ab.
    »Tipps aus der Bevölkerung gehen beinahe stündlich ein. Wir haben ja das Bild des Jungen im Fernsehen bringen lassen. Seither haben wir schon vierzehn Kinder überprüft, die die Schule geschwänzt hatten, einen von zu Hause ausgerissenen Jungen zurück zu seinen Eltern gebracht und über fünfzig Kinder völlig nutzlos auf einem Spielplatz belästigt, wie sie von einem Vorüberkommenden für Dowlings Kind gehalten worden waren. Eine echte Spur war bisher noch nicht dabei.«
    »Die Fingerabdrücke an den Wagen, die in Dowlings Park stehen gelassen wurden?«
    »Bis jetzt ebenfalls negativ. Es waren ein paar hundert Prints, alle zusammen. Wir haben die Besitzer der Wagen ermittelt. Sämtliche drei Fahrzeuge waren gestohlen. Der gelbe Cadillac wird heute früh von der Feuerwehr aus dem Hudson gezogen. Wahrscheinlich ist auch dieser Wagen gestohlen worden. Von den anderen Fahrzeugen haben wir die Fingerabdrücke der Besitzer, ihrer Familienmitglieder, aller Angestellten an den Tankstellen, wo die Wagen gewaschen, getankt und in Inspektion gegeben wurden, abgenommen und mit den Vorgefundenen verglichen. Dabei scheiden schon die meisten Prints aus. Jetzt hegen noch etwa sechzig Fingerabdrücke vor, die wir nicht identifizieren konnten. Auch in unserer Verbrecherkartei sind sie nicht enthalten. Wir haben den ganzen Kram eingepackt und nach Washington an die Zentralkartei geschickt. Vielleicht finden die den einen oder anderen Abdruck zwischen den hundertfünfzig Millionen, die sie vorrätig haben, Ich weiß, dass Washington unsere Sache vordringlich behandelt. Aber trotzdem dauert es seine Zeit. Ich rechne damit, dass wir Morgen das endgültige Ergebnis

Weitere Kostenlose Bücher