Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
Vom Netzwerk:
habe.
    »Wieso denn?«, fragte die Frau erschrocken. »Ich hab’s vorige Woche im Radio gehört. In einem Café. Ist es denn verboten?«
    Phil schloss die Augen und atmete langsam aus. »Entschuldigung«, brummte er. »Mir sind die Nerven durchgegangen. Es ist nämlich SEIN Lied, SEIN Erkennungszeichen. Mach’s gut, Jerry. Drücke uns die Daumen.«
    Er drehte sich schnell um und verließ das Zimmer. Die Schwester starrte ihm mit großen Augen nach. Ich hätte am liebsten die Krücken zu Kleinholz geschlagen.
    ***
    In der Nacht von Samstag auf Sonntag, genau um 2.13 Uhr war Weene am Ende seiner Widerstandskraft. Seit Tagen schon konnte er die Hände nicht mehr ruhig halten. Jetzt legte er plötzlich den Kopf nach vorn und stützte ihn in die Hände. Ein trockenes Schluchzen schüttelte seinen Körper.
    »Ich sag euch das Letzte«, krächzte er mit heiserer Stimme. »Das Letzte, was ich weiß. Dann lasst mich endlich in Ruhe…«
    »Wo sind die Kinder, Weene?«, fragte einer der Vernehmungsbeamten scharf. »Sie kommen hier nicht raus, bevor wir nicht wissen, wo die Kinder sind!«
    Weene schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Ich weiß es doch nicht… Ich weiß es nicht! Ich weiß es wirklich nicht! Wir sind mit dem Cadillac bis an die Washington-Brücke gefahren. Dort wartete der Maskierte schon auf uns. Die Kinder kamen in seinen Wagen, der Caddy wurde in den Hudson gefahren und wir trennten uns.«
    »Zeigen Sie uns die Stelle hier auf dem Stadtplan, wo der Cadillac in den Fluss gefahren wurde!«, forderte man ihn auf.
    Seine Finger glitt über den Stadtplan.
    »Hier!«, sagte er nach einer Weile. »Hier war es!«
    Die Vernehmungsbeamten telefonierten. Als diese Sache geregelt war, setzten sie die Vernehmung fort.
    Eine Stunde lang quetschten sie Weene über das Fahrzeug aus, das der Maskierte benutzt hatte. Danach ging die genaue Beschreibung des Wagens zu Phil, der sie sofort an alle Einheiten der Staatspolizei von Connecticut, Pennsylvania, Delaware, New York, New Jersey und Maryland weitergeben ließ. Außerdem wurde das FBI in Washington alarmiert zu einer Fahndung auf Bundesebene. Die Stadtpolizei New York wurde unterrichtet. Weit über
    20 000 Polizisten und G-men würden in den nächsten Tagen nach dem beschriebenen Fahrzeug suchen.
    »Los, Weene!«, sagte die-Vernehmungsbeamte, als dieser Punkt abgeschlossen war. »Was wolltest du uns sagen? Was war das Letzte, was du weißt? Den Platz, wo die Kinder versteckt sind, ja?«
    Er schüttelte kraftlos den Kopf.
    »Nein. Ich kann euch noch was über Neville erzählen. Über euren Kumpel, Neville.«
    Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. Neville saß zur Stunde bereits im Todesblock des Staatszuchthauses und wartete auf seine Hinrichtung, die gnadenlos kommen musste, seit er es abgelehnt hatte, ein Gandengesuch zu schreiben!
    Man rief Mister High an, der zu Hause war.
    »Weene will etwas über Neville auspacken!«, sagte der-Vernehmungsbeamte.
    »Ich komme sofort!«, sagte Mister High hastig. »Haltet ihn zwanzig Minuten hin. Ich versuche, einen Richter und einen Staatsanwalt aufzutreiben. Es wird nicht leicht sein, mitten in der Nacht, noch dazu am Wochenende. Aber ich finde schon zwei. Haltet ihn so lange hin!«
    »Okay, Chef. Wir werden uns Mühe geben.«
    Sie telefonierten mit Phil. Er sagte, dass er in einer Viertelstunde von seinem Office rauf ins Vernehmungszimmer käme. Vorher wollte er noch die Beschreibung des Wagens an die Fernseh- und Rundfunkstationen durchgeben, damit sie in den Frühnachrichten bereits gesendet werden konnte.
    Die Frage war, ob man Weene über die Wartezeit hinweg Kaffee geben sollte. Die drei Vernehmungsbeamten holten den FBI-Arzt von der Pritsche, auf der er schlief und befragten ihn.
    »Ich sehe die Sache so«, sagte einer der Kollegen. »Weene packte das Letzte nur aus, weil er restlos fertig ist. Wenn wir ihm jetzt Kaffee geben, pulvert ihn das vielleicht wieder auf, und er gewinnt ein bisschen Widerstandskraft, sodass er es sich anders überlegt.«
    »Wird er nicht einschlafen, wenn Sie ihm keinen Kaffee geben?«, fragte der Arzt.
    »Daran können wir ihn hindern, indem wir die Vernehmung zum Schein so lange fortsetz'en, bis der Chef mit seiner Begleitung eingetroffen ist.«
    »Ich möchte Weene untersuchen«, sagte der Arzt.
    »Prima«, nickte der Sprecher des Vernehmungsteams. »Damit vergeht auch Zeit. Augenblick, Doc, wir bringen ihn.«
    Der Arzt machte sich an die Untersuchung. Er presste die Lippen zusammen und gab den

Weitere Kostenlose Bücher