0227 - Der Duplo und sein Schatten
Wesens, das sich Tronar Woolver nannte. Ab und zu kamen nur verstümmelte Impulse durch. Tronar Woolver funkte immer drängender. Er teilte den nahenden Rettern mit, daß er sich in allerhöchster Gefahr befände.
Da die Maahks darauf bedacht sein mußten, den Duplo auf möglichst unverdächtige Weise zu den Terranern zu schicken, glaubte Rhodan nicht, daß er mit dem Flottenaufgebot in eine Falle flog. Er war jedoch gespannt, auf welche Weise der angebliche Tronar Woolver seine Rückkehr glaubhaft machen wollte, Atlan schien sich ähnliche Gedanken zu machen, denn er sagte zu seinem langjährigen Freund: „Ich schätze, daß die Maahks sich etwas ganz Besonderes ausgedacht haben, um den Duplo echt wirken zu lassen. Wahrscheinlich wird in kurzer Zeit vor unseren Augen ein tolles Schauspiel beginnen, das in jeder Phase überzeugend wirkt."
„Vielleicht haben die Maahks den Duplo auf einem größeren Meteor abgesetzt", vermutete Mercant. „Oder an Bord eines winzigen Raumschiffes. Die Maahks wissen, daß nur eine geniale Geschichte Aussicht auf Erfolg hat."
„Vielleicht versuchen sie es auch auf einfache Weise", wandte Atlan ein. „Je unkomplizierter die Rückkehr Woolvers inszeniert wird, desto glaubhafter muß sie uns erscheinen."
„Ich werde sofort wissen, ob es mein Bruder ist, den wir retten", sagte Rakal Woolver gepreßt, Rhodan blickte den Mutanten von der Seite her an. „Sie werden sich zurückhalten müssen", sagte er. „Sie dürfen nicht mit dem Duplo zusammenkommen, solange er in der Lage ist, sich Gedanken über die äußerliche Ähnlichkeit zu machen, die zwischen Ihnen und ihm besteht."
„Vielleicht käme er dann auf die Idee, einen zweiten Duplo vor sich zu haben", bemerkte Oberst Cart Rudo, der Kommandant des Flottenflaggschiffes.
Der terranische Flottenverband näherte sich immer weiter der Position, von der die Hilferufe kamen. Rhodan hielt sich jetzt in der Nähe der Bildschirme der Raumortung auf, um sofort informiert zu werden, wenn man die Ursprungstelle der Funkimpulse geortet hatte.
Nach kurzer Flugzeit sprachen die Massetaster des Superschiffes an.
„Ein einzelnes Raumschiff, Sir!" rief Oberst Rudo sofort.
„Zweifellos kommen die Impulse von dort."
„Versuchen Sie, es auf die Fernbildschirme zu bekommen", befahl Rhodan.
Gespannt blickten die Männer auf die Geräte. Unaufhaltsam rasten die terranischen Schiffe ihrem Ziel entgegen. Rhodans Vermutung, daß es sich um keine Falle handelte, schien sich zu bestätigen. Nur ein einzelnes Schiff hielt sich in diesem Raumsektor auf.
Wie von einer geisterhaften Hand gezeichnet, erschienen wenige Augenblicke später die Umrisse eines Raumschiffes auf den Bildschirmen.
Rhodan schaute ungläubig auf die wohlbekannte Silhouette, die seine Augen zu sehen bekamen. Es war ein Kugelschiff mit abgeplatteten Polen.
„Ein akonischer Kreuzer!" rief Atlan. „Was hat das zu bedeuten?"
„Ich wünschte, ich wüßte darauf eine Antwort", gab Rhodan zurück. „Es sieht so aus, als hätten unsere Maahk-Freunde einen phantastischen Plan vorbereitet."
„Wie kommt der Duplo an Bord eines Akonenschiffes?" fragte Mercant verwirrt. „Hoffentlich bedeutet das nicht, daß die Maahks sich mit den Akonen arrangiert haben."
Rhodans Lippen preßten sich hart aufeinander. „Das befürchte ich auch", nickte er. „Es sähe den Akonen ähnlich, die Galaxis an fremde Invasoren zu verraten, um irgend etwas zu gewinnen."
Atlan legte eine Hand auf Rhodans Arm. „Ich glaube nicht, daß Maahks und Akonen Hand in Hand arbeiten", erklärte er. „Bei einem Zusammentreffen mit den Akonen würden die Methans sofort herausfinden, daß sie ein Volk angetroffen haben, das mit den Arkoniden eng verwandt ist. Die daraus bei den Maahks resultierenden Haßgefühle lassen jede Zusammenarbeit unwahrscheinlich erscheinen. Ich glaube vielmehr, daß die Maahks gewaltsam in den Besitz des Kreuzers gekommen sind."
„Du willst sagen, daß sie ihn gekapert haben?" fragte Rhodan.
„Ja", bekräftigte Atlan. „Davon bin ich überzeugt. Die Maahks wissen, wie man einen solchen Plan ausführt. Sie wollen verhindern, daß wir überhaupt auf den Gedanken kommen, ein Maahk könnte mit dieser Sache zu tun haben."
Rhodan zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. „Warten wir ab", meinte er. Die Schiffe näherten sich dem bewegungslos im Raum stehenden Kreuzer akonischer Bauart. Noch immer wurden an Bord der CREST II die Hilferufe des Duplo empfangen. Wenn die Maahks sich
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