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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschloß Tronar den Mikrosender wieder im Gürtelversteck.
    Tronar Woolver legte die Bombe auf den Kartentisch. Jede einzelne Bewegung, die er jetzt ausführte, hatte er an Bord des Maahkschiffes immer wieder üben müssen. Grek-1 wollte sichergehen.
    „Den Deckel abnehmen", sagte Woolver leise und löste das Oberteil der Bombe. Die beiden Teile, die jetzt vor ihm lagen, waren allein völlig ungefährlich. Zusammengefügt und gezündet jedoch, würden sie die ASTAGUN in eine atomare Wolke verwandeln.
    „Die Zündung einstellen", sagte Woolver monoton.
    Ein einziger schwacher Impuls, den er mit seinem Spezialsender ausstrahlen konnte, würde die Explosion hervorrufen.
    „Den Deckel wieder befestigen", sagte Woolver.
    Er ließ die Bombe auf dem Kartentisch liegen. Seltsam, dachte er. Es geht kaum in meinen Verstand, daß alles hier in kurzer Zeit nicht mehr existieren wird.
    Er ging zum Ausgang der Zentrale. Da kehrte der Schatten in seine Erinnerung zurück und er zuckte zusammen. Einen Augenblick stand er mit hängenden Schultern da und sah sehr müde und verlassen aus. Jetzt, da er sich des Schattens erinnerte, erschien ihm die Stille des Schiffes noch unerträglicher.
    Noch einmal blickte er zum Kartentisch zurück. Die Bombe lag scheinbar ungefährlich an ihrem Platz.
    „Schatten, wenn du nur die geringste Macht besitzt, verhindere die Explosion", flüsterte der Duplo.
    Er beeilte sich, aus der Zentrale zu kommen. Im Gang, den er betrat, lagen drei paralysierte Akonen. Woolver kletterte über sie hinweg und schlug die Richtung zum Hangar ein. Hoffentlich kehrten die Terraner nicht um, weil er die Notrufe jetzt eingestellt hatte. Inzwischen würden sie jedoch die ASTAGUN geortet haben und mit ihren Schiffen eine Kugelschale um sie bilden.
    Der Weg zum Hangar kam Woolver endlos vor. Er vermied es, die harten Sohlen des Raumanzuges fest auf den Boden zu setzen, weil ihn jeder hörbare Schritt glauben ließ, der Schatten sei körperlich geworden. Im Hangar hatte er das kleinste Beiboot für seine Flucht bereitgestellt. Bevor er es jedoch startete, mußte er noch etwas tun.
    Der schrecklichste Teil seines Auftrages stand bevor. Lange Zeit hatte er bezweifelt, ob er überhaupt in der Lage sein würde, diesen unmenschlichen Befehl auszuführen.
    Das Wesen, das wie Tronar Woolver aussah, kroch durch die Schleuse ins Beiboot. Es schaltete den einzigen Bildschirm ein, der ihm zeigen würde, wann die Zeit zum Ausschleusen gekommen war.
    „Und nun, Schatten", sagte Woolver, „ist die Zeit gekommen, da ich Hilfe brauchen könnte."
    Aber da war niemand, der dem einsamen Wesen hätte helfen können. Der Duplo wußte es. Die Sicherheitsschaltung in seinem Körper zwang ihn dazu, die Befehle des Maahk-Kommandanten auszuführen.
    Mit einem Ruck zog Tronar Woolver seine Thermowaffe.
    Ein Knopfdruck ließ die Schleuse zugleiten. Woolver wartete, bis innerhalb des kleinen Schiffes der normale Druck hergestellt war.
    Seine Füße zuckten. Er hatte ein Gefühl, als müßte er sich übergeben.
    Er hob die Waffe und drückte ab. Dreimal hintereinander. Dann wälzte er sich stöhnend vor den Kontrollanlagen des Beibootes.
    Tronar Woolver, das Duplikat des USO-Spezialisten hatte den Befehl Greks ausgeführt und sich selbst schwere Verletzungen zugefügt.
    Die sengenden Hitzestrahlen hatten jedoch nicht nur Schmerzen in seinem Körper ausgelöst. Sie schienen auch eine andere Wirkung zu haben.
    Der Schatten war aus der Erinnerung des Duplo verschwunden.
    Der falsche Woolver benötigte Minuten, bis er die Schmerzen überwunden hatte. Er wagte nicht, an sich herabzublicken.
    Mühsam kroch er bis vor den Bildschirm. Es gelang ihm, mit einer Hand über die verrußte Sichtscheibe seines Helms zu wischen. Er hoffte, daß die terranischen Schiffe jetzt möglichst schnell auftauchten, denn er befürchtete, daß er nicht mehr lange bei Bewußtsein bleiben konnte.
    Die Hangarschleuse hatte sich inzwischen geöffnet, so daß er nur den Starthebel des Beibootes herunterziehen mußte, um in den Raum katapultiert zu werden. Alles andere, davon war er überzeugt, würden die Terraner erledigen.
    Woolver lehnte sich mit dem Rücken gegen die Verkleidung der Kontrollen. Er mußte sich mit aller Willenskraft gegen die Versuchung wehren, das Beiboot bereits jetzt zu starten.
    Der Plan war gefährdet, wenn er nicht wartete, bis die terranischen Schiffe auf dem Bildschirm sichtbar wurden. Es fiel Woolver schwer, sich auf das Beobachtungsgerät zu

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