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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als die Space-Jet von der Steuer-Automatik übernommen wurde, wandte sich der Chef der USO zu Tronar Woolver um.
    „In zwanzig Minuten landen wir auf Kahalo, Major." Das ist mein Ziel, dachte der Duplo. Laut sagte er: „Da ich hier bequem liege, kann es doppelt so lange dauern, Sir."
    Die beiden Medo-Roboter sahen auf ihn herab, als befürchteten sie, daß jedes Wort, das über seine Lippen kam, seinen Zustand verschlimmern könnte. Manchmal kamen sie dem Duplo wie Wächter vor. Dieser Gedanke erschreckte ihn.
    War es nicht möglich, daß die Terraner sein Doppelspiel durchschaut hatten und ihn zur Sicherheit von Robotern bewachen ließen?
    Verstohlen tastete Woolver an seinem Körper entlang. Er atmete auf, als er den Kombi-Gürtel an seinen Hüften spürte, in dessen Schnalle er den wertvollen Mikrosender verbarg. Ohne diesen Sender war er verloren. Wenn Grek-1 feststellen mußte, daß er keine Verbindung zu dem Duplo herstellen konnte, würde er nichts tun, um ihm zu helfen.
    An Bord der CREST war es nicht aufgefallen, daß Tronar angstvoll den Kombi-Gürtel bewacht hatte. Die meisten Raumfahrer behandelten ihre Ausrüstung mit fast abergläubischer Sorgfalt.
    Der Duplo schloß die Augen und verfiel in eine Art Halbschlaf, aus dem er aber wieder hochschreckte, als Atlan ihm zurief, daß die Space-Jet gelandet war.
    Die Roboter lösten ihre Bahre und steuerten sie aus dem Kleinstraumschiff hinaus. Aus der Erinnerung des echten Tronar Woolver wußte der Duplo, was ihn auf Kahalo erwartete. So erkannte er sofort, welche Bedeutung die einzelnen Gebäude hatten, die er sehen konnte.
    Ein Krankenwagen kam über das Landefeld auf die Jet zugefahren.
    Der Duplo hoffte, daß die beiden Roboter endlich neben der Bahre verschwinden würden. Gegen die Begleitung Atlans hatte er nichts einzuwenden. Der Arkonide konnte lästige Frager von ihm fernhalten.
    Der Fahrer des Krankentransporters war ein vierschrötiger kleiner Mann, der Atlan nur knapp grüßte und dann die Türen öffnete. Die Roboter bugsierten die Bahre in den Wagen. Atlan kletterte mit hinein.
    Als die Türen sich schlossen, blieben die Roboter draußen.
    „Wir fahren direkt zur Klinik", erklärte Atlan.
    Der Duplo hörte den Motor aufheulen, dann schoß das Fahrzeug davon. Der Fahrer verhielt sich nicht gerade rücksichtsvoll. Die Bahre wurde hin- und hergeschaukelt. Der Duplo konnte nicht verhindern, daß seine Unsicherheit mit jedem Meter, den sie sich der Klinik näherten, größer wurde.
    Der Wagen bremste ruckartig. Der Duplo hörte den Fahrer vom Steuersitz springen und nach hinten kommen. Die Türen glitten auf. Helligkeit drang herein.
    Atlan drückte die Bahre ins Freie. Der Fahrer betrachtete den Duplo wie ein seltenes Tier. Woolver hoffte, daß es ihm nicht überall so erging. Es war ein unangenehmes Gefühl, durch das Portal der Klinik geflogen zu werden. Der Duplo war überzeugt davon, daß er durch die Fenster von mindestens zwanzig Augenpaaren beobachtet wurde, deren Besitzer wahrscheinlich alle gern erfahren hätten, was mit ihm los war.
    Lediglich der Wächter neben dem Eingang schien der Ankunft Woolvers keine übermäßige Bedeutung beizumessen. Er winkte nachlässig mit der Hand, und der Transport konnte passieren.
    Der erste Mann, den Woolvers Duplikat in der Klinik kennenlernte, war Dr. Latham. Die Augen des Mediziners schienen ihn durchbohren zu wollen: „Das gefällt mir aber gar nicht", stellte Dr. Latham ärgerlich fest. „Er hätte viel früher operiert werden müssen."
    „Hören Sie auf, ihm Angst einzujagen, Doc", mahnte Atlan. „Wir haben an Bord der CREST alles getan, was in unserer Macht stand."
    „Sieht böse aus", sagte er. Dann wiederholte er noch einmal, nur viel ernster: „Sieht bös aus."
    Atlan wurde ärgerlich. „Wollen wir ihn nicht wenigstens in sein Zimmer bringen, damit er von dieser Bahre herunterkommt, Doc?"
    Dr. Latham räumte widerwillig den Gang, und die Bahre schwebte davon. Der Duplo war jetzt völlig verwirrt. Entweder war dieser Latham ein gewohnheitsmäßiger Pessimist, oder er hatte eine unangenehme Art, allen Leuten die Wahrheit zu sagen.
    Tronar Woolver nahm an, daß das letztere zutraf.
    Er verwünschte die Tatsache, daß er drei Schüsse auf sich abgefeuert hatte. Zwei hätten wahrscheinlich genügt. Nun mußte er damit rechnen, mehrere Tage in der Klinik zu verbringen.
    Die Bahre wurde in einem Raum geschoben. Der Duplo war vollauf damit beschäftigt, sich um die unbekannte Umgebung zu

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