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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß", erklärte Tronar. Nardini trat zum Fenster, zog die Jalousien hoch und blickte hinaus. Sein scharfgeschnittenes Profil kam Tronar Woolver bekannt vor, aber er hätte nicht zu sagen vermocht, warum.
    „Wundern Sie sich nicht über Dr. Latham", warnte Nardini. „Er ist nicht gerade rücksichtsvoll zu seinen Patienten."
    „Das stimmt", bestätigte Woolver. „Er ist ein knurriger alter Bär, aber ein Könner. Er wird Ihnen helfen."
    Nardini wandte sich vom Fenster ab. Sein Stahlfaseranzug raschelte, als er das Zimmer mit schnellen Schritten durchquerte und erst an der Tür wieder stehenblieb.
    „Wenn Sie irgendwelche Wünsche haben, setzen Sie sich mit mir in Verbindung", sagte er, „Danke, Doc", sagte der Duplo. Nardini verließ den Raum, ging über den breiten Gang und betrat einen anderen Raum. Dort waren Perry Rhodan, Atlan, Allan D. Mercant und Dr. Latham versammelt.
    Nardini setzte sich auf den einzigen Stuhl, der noch frei war. „Ich bin fast überzeugt, daß er sich jetzt vollkommen sicher fühlt", sagte er. Sein Blick blieb an Dr. Latham hängen. „Er mag Sie nicht, Doc."
    „Na, wenn schon!" brummte Latham ärgerlich.
    „Ich halte das für ein gutes Zeichen", meinte Nardini. „Es zeigt uns, daß er sich um Kleinigkeiten kümmert. Seine Angst, daß wir ihn durchschauen können, ist also nur noch geringfügig. Er fragte mich, ob er im Schlaf gesprochen hätte. Ich sagte ihm die Wahrheit, obwohl sie ziemlich verfänglich war. Dann gab ich ihm eine plausible Erklärung. Das hat ihn endgültig überzeugt."
    „Sie denken also, daß wir es wagen können?" fragte Rhodan.
    „Ja, Sir", sagte Nardini. „Wir können ihn zunächst in eine leichte Narkose versetzen. Darauf ist er vorbereitet. Er wird sich nicht dagegen wehren, noch nicht einmal unbewußt."
    „Denken Sie an seine Vernichtungsschaltung", mahnte Atlan.
    „Bei der geringsten Gefahr einer Entdeckung wird er sich auflösen."
    „Sobald er eingeschlafen ist, werden wir ihn in Tiefnarkose versetzen", mischte sich Dr. Latham ein. „Es ist undenkbar, daß er dann noch zu irgendeiner geistigen Reaktion fähig ist, egal, wie tief sie in seinem Unterbewußtsein verankert ist. Deshalb glaube ich nicht, daß es zu einer Selbstvernichtung des Duplo kommt,"
    „Wir müssen es riskieren", sagte Rhodan. „Anders kommen wir nicht an seinen Spezialsender heran, den Rakal Woolver unbedingt braucht, wenn er die Rolle seines falschen Bruders übernehmen will."
    „Natürlich müssen wir ihn während der Bewußtlosigkeit ständig überwachen", sagte Dr. Latham. „Das wird dazu beitragen, daß alles in Ordnung geht."
    „Sie machen nicht gerade einen begeisterten Eindruck", stellte Rhodan fest. Dr. Latham stand auf. „Dies ist eine Klinik!"
    schnaubte er empört. „Aber man macht einen Hort für Agenten daraus," Der Duplo war wach, als Dr. Latham und Dr. Nardini zwölf Stunden später in sein Zimmer kamen, um ihm zu sagen, daß die Behandlung nun beginnen würde.
    „Ich habe Hunger", verkündete Tronar Woolver. „Man hat mir außer einer Tasse Tee noch nichts gegeben."
    „Sie sind hier nicht zum Kuraufenthalt, Major", erwiderte Latham unfreundlich.
    „Darüber mache ich mir keine Illusionen, nachdem ich Sie kennenlernte, Doc", gab Woolver aufgebracht zurück. „Wenn Sie jedoch wollen, daß ich gesund werde, müssen Sie mich besser verpflegen."
    „Nach der Narkose werden Sie etwas zum Essen bekommen", versprach Nardini.
    Der Duplo musterte Nardini mit offenem Mißfallen.
    „Werden Sie bei der Behandlung zugegen sein, Doc?" fragte er.
    „Natürlich", erwiderte Nardini. „Ich hoffe, daß Sie sich dann einen weißen Kittel überziehen werden", sagte Tronar Woolver. „Oder wollen Sie in diesem unhygienischen Anzug über mich herfallen?"
    „Ich freue mich, daß Sie Ihren Humor wiedergefunden haben", sagte Nardini mit entwaffnendem Lächeln.
    Er und Dr. Latham rollten das Bett aus dem Zimmer. Im Gang schloß sich ihnen eine Gruppe weiterer Ärzte an, die heftig miteinander diskutierten und Tronar Woolver überhaupt nicht beachteten.
    Der Duplo fühlte sich sicherer als jemals zuvor. Er wurde in den Behandlungsraum geschoben, und man nahm ihm die Decke ab.
    „Werde ich mich völlig entkleiden müssen?" fragte er.
    „Nein", sagte Latham. „Es genügt, wenn Sie die Jacke ablegen."
    Woolver atmete erleichtert auf. Er konnte den Gürtel am Körper behalten.
    Die nächste halbe Stunde verging damit, daß der Duplo von mehreren Ärzten untersucht wurde.

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