0227 - Der Duplo und sein Schatten
Ihre Hypnoschulung, Major. Es kann sein, daß wir Sie früher als geplant in den Einsatz schicken müssen."
„Gut, Sir", bestätigte Woolver. Latham wartete, bis Woolver das Gerät abgeschaltet hatte, dann deutete er zur Tür.
„Sie müssen mich jetzt entschuldigen, Major. Ich will mich persönlich darum kümmern, daß alles in Ordnung geht."
Woolver nickte dem Arzt zu. Latham verließ das Büro.
Langsam ging Woolver zum Fenster und blickte ins Freie hinaus.
Von draußen klang das Gelächter einer Gruppe von Männern herein, die zum Landefeld hinübergingen. Woolver dachte daran, wie wenig wichtige Ereignisse die Gefühle der Mehrheit aller Menschen doch beeinträchtigen konnten. Vielleicht war es gut so, daß die Menschen schnell vergessen konnten. Er konnte es nicht.
Sie brachten eine Antigravbahre. Die Bahre wurde von zwei Robotern bedient.
Der Duplo beobachtete mißtrauisch die Vorbereitungen, die für seinen Transport getroffen wurden. Er wußte, daß er jetzt keine Angst zeigen durfte. Die Zeit. da er allein in der Kabine der Bordklinik liegen konnte, war nun vorüber.
Die Roboter schoben die Bahre neben das Bett.
Die Spannung des Duplos erhöhte sich, als Atlan in die Kabine kam und vor dem Bett stehenblieb.
„Der Transport wird ein bißchen unbequem für Sie, Major", sagte der Arkonide. „Es ist jedoch wichtig, daß Sie in einer modernen Klinik behandelt werden. Hier an Bord konnten wir Sie nur am Leben erhalten."
Der falsche Tronar biß die Zähne aufeinander.
„Ich fühle mich verhältnismäßig wohl, Sir", sagte er. „Glauben Sie wirklich, daß ich noch eine Spezialbehandlung über mich ergehen lassen muß?" Verwundert fragte Atlan: „Was ist los mit Ihnen, Major? Sind Sie sich nicht darüber im klaren, wie schwer Ihre Verletzungen sind?"
„Doch, doch", versicherte der Duplo hastig. Er senkte den Kopf, damit Atlan nicht sehen konnte, wie sich sein Gesicht vor Erregung dunkelgrün färbte.
„Sie müssen verstehen, daß mir diese ständige Herumliegerei nicht behagt, Sir", erklärte er. „Ich hoffe, daß ich bald wieder einsatzfähig bin."
Atlan lachte unbeschwert. Der Duplo glaubte sicher zu sein, daß sein Verhalten jetzt hinreichend erklärt war.
„Sie werden nach Kahalo gebracht, Major. In der Klinik von Dr.
Latham wurden schon Halbtote zum Leben erweckt."
Der Duplo gestattete sich ein skeptisches Lächeln. Zwar wußte er nicht, ob sein Original ebenso reagiert hätte, aber er konnte damit nichts verderben. Es mußte ihm gelingen, diese Unsicherheit abzulegen, die ihn immer nur dann befiel, wenn ein Terraner in seiner unmittelbaren Nähe weilte.
Die Roboter hoben ihn behutsam aus dem Bett und legten ihn auf die Schwebebahre. Er stöhnte und ächzte lauter, als er es seinen Schmerzen entsprechend hätte tun müssen. Er hoffte jedoch, Atlan auf diese Weise an verfänglichen Fragen zu hindern.
Besorgt beugte sich der Arkonide über das neue Lager des Duplos. Es kostete den Maahk-Agenten große Anstrengung, dem Blick des Lordadmirals standzuhalten.
Atlan legte ihm seine Hand tröstend auf den Unterarm. „Das war halb so schlimm", meinte er.
Er gab den Robotern einen Wink. Die Bahre flog langsam aus der Kabine hinaus. Die Roboter achteten darauf, daß sie nirgends anstieß. Der Duplo hörte, daß Atlan dem Transport folgte.
Verhältnismäßig schnell gelangten sie im Großhangar der CREST II an. Die Bahre glitt durch die Schleuse ins Innere einer Space-Jet.
Der Duplo war dankbar, daß er sich mühelos an solche Einzelheiten, wie die Bezeichnung des kleinen Raumschiffes, erinnern konnte. Das bewahrte ihn vor Fehlern. Wenn er irgend etwas sah, fiel ihm fast immer der richtige Name ein. Auch wußte er sofort den Zweck des betreffenden Gegenstandes zu bestimmen. In dieser Hinsicht hatte er nichts zu befürchten.
Nicht so einfach würde es mit den Terranern sein, denen er früher oder später bestimmt gegenübertreten mußte, Woolver atmete unhörbar auf, als die Bahre auf dem Boden der Space-Jet landete und von den Robotern verankert wurde. Gleich darauf kam Atlan herein.
Woolver fragte sich, ob außer dem Arkoniden noch weitere Passagiere an Bord kommen würden. Er war erleichtert, als Atlan die Schleuse zugleiten ließ. Er konnte nicht wissen, daß sich auch Perry Rhodan und Allan D. Mercant in der Space-Jet aufhielten.
Er spürte den Start kaum. Atlan hatte die Pilotenarbeit übernommen und kümmerte sich während des Ausschleusungsmanövers nicht um den Verletzten. Erst
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