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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kümmern. Das Krankenzimmer machte einen unverfänglichen Eindruck, es sah genauso aus, wie der Duplo es erwartet halte, nachdem er die Erinnerung Tronar Woolvers an solche Räume durchforscht hatte.
    Es gab ein großes Fenster mit einer Plastikjalousie, die man heruntergelassen hatte, so daß nur gedämpftes Licht hereindrang.
    Das Fenster selbst machte keinen sehr widerstandsfähigen Eindruck. Niemand schien mit der Flucht Woolvers zu rechnen.
    Das erschien dem Duplo als weiterer Beweis für sein gelungenes Täuschungsmanöver.
    Auf dem Schränkchen neben dem Bett standen Blumen, diesmal sogar echte. Atlan und Dr. Latham schoben die Bahre neben das Bett und legten den Duplo mit großer Vorsicht auf das vorbereitete Lager. Woolver stöhnte, als würde er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    Latham breitete eine Decke über ihm aus. Atlan blickte auf die Uhr. „Ich habe jetzt einige wichtige Besprechungen, Major", erklärte er. „Sie können sich jedoch darauf verlassen, daß ich regelmäßig vorbeikomme."
    Woolver zeigte ein dankbares Lächeln.
    Atlan verließ den Raum. Latham stand am Fußende des Bettes und blickte den neuen Patienten unschlüssig an.
    „Es ist sicher nicht gut, wenn wir sofort mit der Behandlung beginnen. Sie können sicher etwas Ruhe gebrauchen."
    „Ja", bestätigte der Duplo. „Das kann man wohl sagen, Doc."
    „Hören Sie auf, mich Doc zu nennen!" fauchte Latham. „Für Sie bin ich Dr. Latham."
    „In Ordnung, Doc", erwiderte Woolver.
    Latham schnaubte ärgerlich und stampfte hinaus. Auf dem Gang hörte ihn der Duplo mit einem Helfer schreien. Jetzt war er überzeugt, daß hier niemand ahnte, wer er in Wirklichkeit war.
    Man hielt ihn für den echten Major Tronar Woolver, Spezialist der USO.
    Der Duplo drehte sich auf die Seite und schloß befriedigt die Augen. Grek-1 hätte sich keinen besseren Agenten wünschen können.
    Woolvers Doppelgänger schlief ein. Er erwachte nach einigen Stunden. Als er die Augen aufschlug, saß jemand neben seinem Bett. Es war ein kleiner, elegant aussehender Mann in einem schillernden Stahlfaseranzug. Sofort schlug eine Warnglocke in Woolvers Gehirn an. Er war hellwach.
    In der Erinnerung Tronar Woolvers schien es diesen Mann nicht zu geben. Der Duplo beschloß deshalb, sich vorsichtig zu verhalten. „Hallo!" knurrte er. „Hoffentlich habe ich Sie nicht geweckt", sagte der Mann. „Ich bin Dr. Nardini. Man hat mich zu Ihrem persönlichen Betreuer ernannt."
    „Aha!" sagte der Duplo interessiert. Er fixierte den Arzt aufmerksam.
    „Sitzen Sie schon lange hier?" erkundigte er sich.
    Nardini nickte. „Eine Stunde", erwiderte er.
    Der Duplo verbarg seine aufsteigende Unruhe. „Warum?" fragte er direkt. Er hätte sich im gleichen Augenblick auf die Lippen beißen mögen. Diese Frage war eine ausgesprochene Torheit. Dr.
    Nardini schien sie jedoch nicht als ungewöhnlich zu empfinden.
    „Ich habe Sie beobachtet", sagte er. „Und was haben Sie herausgefunden?" fragte Woolvers Duplikat tonlos.
    „Sie sind ein sehr müder und ein sehr kranker Mann", antwortete Nardini. „Wir werden Ihnen jedoch helfen. Sie machen einen widerstandsfähigen Eindruck."
    „Habe ich im Schlaf gesprochen?" wollte der Duplo wissen.
    Nardini stand auf und lachte breit. „Für wen halten Sie mich? Für einen Spion?"
    „Habe ich gesprochen?" beharrte der Duplo. „Ja", erwiderte der Mediziner. Der Duplo fühlte, daß sich sein Herzschlag beschleunigte. Der kleine Arzt mit den ehrlichen Augen machte einen intelligenten Eindruck. Der Duplo wußte, daß er sich auf ein gefährliches Gebiet begab. Er mußte jedoch Gewißheit haben.
    „Worüber habe ich gesprochen?" Nardini betrachtete ihn abschätzend. „Über einen Schatten", erwiderte er zögernd.
    Der Duplo richtete sich ruckartig auf.
    „Und was", fragte er nervös, „habe ich gesagt?"
    „Nichts Besonderes, Major. Irgend etwas scheint Sie zu bedrücken. Aber das ist nur natürlich. Diese Alpträume werden nachlassen, sobald Sie gesund sind."
    Der Duplo atmete unmerklich auf. Niemand hatte Verdacht geschöpft, Der Arzt hielt alles, was Woolver im Schlaf von sich gegeben hatte, für die psychische Auswirkung seines schockierenden Erlebnisses. Das würde auch in Zukunft so sein.
    Er war sicherer als er erwartet hatte. Die Terraner hegten nicht die geringsten Zweifel, daß er Major Tronar Woolver war.
    „Morgen beginnen wir mit der Behandlung", verkündete Nardini.
    „Wir werden Sie in leichte Narkose versetzen."
    „Ich

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