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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er hinauswollte, aber er wußte ebensogut, daß außer einem allgemeinen Weltuntergang nichts Guerr in seinem Redefluß unterbrechen konnte. Er ließ ihn also gewähren.
    „Lege ich bei einer Altersbestimmung an einem hier gefundenen Objekt das Kohlenstoff-Isotopenverhältnis der Erde zugrunde, dann errechne ich nach allem, was ich zuvor sagte, ein zu hohes Alter. Ist auch das klar?"
    „Ja, das ist auch klar!" sagte Vern Hebbel so laut, wie ihn noch niemand gehört hatte. Guerr zuckte zusammen. „Na schön", reagierte er kleinlaut. „Auf dieser Basis des irdischen Isotopenverhältnisses errechnet sich das Alter des Metallstücks zu vierzig Erdjahren. Da wir hier mit anderen Umständen zu tun haben, ist anzunehmen, daß sein wahres Alter nicht mehr als zwanzig Erdjahre beträgt."
    Die Bombe war geplatzt, und Guerr LaCosta strahlte übers ganze. Gesicht.
     
    *
     
    Fünfzehn Stunden später näherte sich die LUCKY LADY einem Planetoiden von der Größe des irdischen Monds. In der Zwischenzeit war die geheimnisvolle Metallprobe von einem Kurierboot übernommen und zur CREST gebracht worden. Eine eilig durchgeführte Analyse bestätigte Guerr LaCostas Resultate. Die Legierung, aus der das Fundstück bestand, war vor nicht mehr als fünfzig und nicht weniger als zehn Jahren gegossen worden. Grek-1 und seine Expedition kamen als Produzenten des Metallstücks nicht in Betracht. Grek hatte das System der Verlorenen vor weitaus weniger als zehn Jahren angeflogen.
    Es gab demnach zwei Schlußfolgerungen: Erstens: Eine andere Expedition hatte lange vor ihm, trotzdem aber vor verhältnismäßig kurzer Zeit das System angeflogen. Bei einer Landung auf dem ominösen Asteroiden war das Metallstück verloren worden. Es war in den Triebwerksstrahl eines startenden oder landenden Fahrzeugs geraten und dabei geschmolzen, später wieder erstarrt.
    Zweitens: Das Metallstück war das Produkt Unbekannter, die im Planetoidenring lebten.
    Die Besatzungen der Vermessungsschiffe wurden angewiesen, nach weiteren Spuren intelligenten Lebens Ausschau zu halten, vor allem natürlich solchen Spüren, die erst lange nach der Vernichtung von KULLOCH entstanden waren.
    Die LUCKY LADY, in deren Vermessungsbereich einer der bedeutendsten Körper des Planetoidenringes lag, erhielt den Befehl, dort zu landen und sich sorgfältig umzusehen. Wenn im System des Schrotschußtransmitters intelligentes Leben existierte, dann würde es sich auf den größten Asteroiden angesiedelt haben.
    Derjenige, auf dessen Oberfläche die LUCKY LADY sich langsam hinabsenkte, war ein Felsbrocken von 3400 Kilometern mittleren Durchmessers. In seiner äußeren Form glich er mehr einem Würfel als einer Kugel, aber ein kleiner Abschnitt seiner Oberfläche war gleichmäßig gerundet, so daß Conn Nosinsky annahm, hier sei ein Teil der Oberfläche des ursprünglichen Planeten KULLOCH erhalten geblieben. Er gab der Einödwelt den Namen Ural - aus welchem Grund, wußte er später nicht mehr zu sagen - und landete die Gazelle am Rand des gerundeten Stücks Oberfläche.
    Vern Hebbel, von dem man seit einer halben Stunde kein Wort mehr gehört hatte, weil er tief über sein Schaltpult gebeugt saß, richtete sich auf und sagte trocken: „Da vor uns, vielleicht zwan zig Kilometer weit, liegt eine Stadt."
    Conn sprang auf. Vern hatte den Fernsehempfänger mit einer Teleskopkamera gekoppelt. Auf einem der kleinen Bildschirme, die sein Schaltpult umgaben, war eine Vergrößerung zu sehen, die einen Ausschnitt des vorausliegenden Geländes zeigte. Conn sah eine Reihe von verwirrenden Felsformationen, zumeist schmale Nadeln, die zehn, zwanzig oder dreißig Meter weit in die Höhe ragten, und dazwischen einige kompaktere Gebilde, Felsklötze von unregelmäßigen Formen, nicht höher aacht ls oder zehn Meter, dafür jedoch weit auslaufend. „Ich sehe nichts", brummte er. Vern nahm einen Schreibstift zur Hand und wies mit der Spitze auf einen der Felsblöcke.
    „Wir müssen bedenken, daß tausend Jahre vergangen sind, seitdem KULLOCH vernichtet wurde", sagte er ruhig. „Das Baumaterial der Städte war seitdem den gleichen Umweltbedingungen unterworfen wie die Oberfläche des Planeten. Kein Wunder, daß die beiden einander ähnlich sehen. Aber ein paar deutliche Unterscheidungsmerkmale sind noch erhalten. Sieh dir diesen Klotz an. Merkst du, wie regelmäßig er ist?"
    Conn betrachtete den Klotz ein zweites Mal.
    „Im großen und ganzen gesehen, ja", gab er zu.
    „Das ist das einzige,

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