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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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Spieler am dritten Tisch«, flüsterte er. »Die Jungs waren dabei. Der mit der öligen Haartolle stand neben dem Sprecher, und der Untersetzte hat sich auch kräftig an meiner Beschädigung beteiligt.«
    Die Männer in Falaros Inn bemerkten uns.
    Schlagartig verstummten die Gespräche. Eine unheilschwangere Stille legte sich über das Lokal.
    Der Wirt hinter der Theke wischte sich unruhig die Hände an der Schürze ab, und die Billardspieler ließen ihre Stöcke sinken und sahen zu uns herüber.
    Die beiden Männer, die Phil bezeichnet hatte, machten sich gegenseitig auf uns aufmerksam. Der Größere mit der Haartolle starrte böse zu uns herüber. Schließlich stieß er seinem Kumpan den Ellbogen in die Seite.
    »Warum spielt ihr nicht weiter? Das sind nur ein paar Bullen, die ein wenig schnüffeln wollen. Carlos, du bist am Spiel.«
    Die Männer gehorchten seiner Aufforderung. Alle Köpfe wandten sich wieder den Tischen zu.
    Der Wirt kam hinter seiner Theke hervor und vertrat uns den Weg.
    »Was wünschen Sie?«, fragte er in hartem Englisch.
    »Irgendeinen Drink«, antwortete ich. »Bringen Sie ihn uns an den dritten Billardtisch. Wir wollen ein wenig zusehen!«
    Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Das hier ist ein Lokal für Puerto-Leute«, sagte er friedlich. »Vielleicht sollten Sie besser…«
    Ich ließ ihn nicht aussprechen. »Sie sollten besser die Verfassung studieren. Jeder Bürger der USA darf seinen Drink nehmen, wo immer er will. So ungefähr steht’s darin. Und für einen Bundesbeamten gilt das ganz besonders.«
    Ich hielt ihm den Ausweis unter die Nase. Im allgemeinen trampele ich nicht gern auf meiner FBI-Zugehörigkeit und den Vorrechten, die sie mir gibt, herum. Aber in diesem Fall legte ich Wert darauf, dass alle erfuhren, dass Phil und ich zum FBI gehörten.
    Mr. Falaro blieb nur noch der Rückzug.
    Phil und ich schoben uns gegen den dritten Billardtisch vor. Die Zuschauer rückten von selbst zur Seite und machten Platz. Wir Standen unmittelbar an der Längsseite des Tisches.
    Die Partie lief zwischen dem Burschen mit der Haartolle und einem zweiten Mann gegen den untersetzten Carlos, der seinerseits einen älteren Mann zum Partner hatte.
    Im Augenblick war Carlos am Spiel. Er ließ den Stock sinken, als wir an den Tisch traten, aber sein Kumpan brüllte ihn an: »Spiel weiter! Kümmere dich nicht um die Bullen!«
    Carlos beugte sich gehorsam über den Tisch und stieß seine Kugel. Er verpatzte sie völlig.
    »Etwas nervös, der Gentleman!«, sagte Phil laut. »Anscheinend hat er sich die Hände bei seiner letzten Beschäftigung verbogen. Wer Billard wirklich gut spielen will, darf seinen Fingern nicht solche harte Arbeit zumuten, wie das Zusammenschlagen von G-men.«
    »Unsinn«, antwortete ich ebenso laut. »Es liegt am Auge. Siehst du nicht, dass das linke Auge des Gentleman geschwollen ist? Das ergibt eine Verschiebung der Sehachse.«
    »Hölle! Dann muss ich am Ende die Partie bezahlen. An der Verschiebung bin ich schuld.«
    Dem untersetzten Carlos schoss das Blut ins Gesicht. Er warf einen Blick auf seinen Gefährten, aber dieser hatte sich mit verbissenem Eifer über den Tisch gebeugt und stieß seinerseits die Kugel.
    Auch dieser Stoß wurde ein glatter Versager. Die gestoßene Kugel traf nicht einmal die gegnerische.
    Ich brach in ein lautes Gelächter aus.
    »Haartolle« fuhr bei meinem Gelächter vom Tisch hoch.
    »Halt dein Maul, Bulle!«, schrie er mich an. »Sonst…«
    »Was… sonst?«, fragte ich ruhig.
    Jetzt hatte ich ihn, wo ich ihn haben wollte. Seine Augen glühten vor Wut. Aber er begriff, dass er nahe daran war, eine massive Dummheit zu machen.
    Ich drehte den Kopf zu Phil.
    »Eine große Klappe, aber nichts dahinter«, sagte ich laut und im verächtlichsten Ton.
    »Kein Wunder«, antwortete Phil. »Unter einem Dutzend wagen Typen wie dieser Junge es nie, sich mit einem einzelnen Mann anzubinden.«
    Die »Haartolle« rief etwas in Spanisch den Männern an den anderen Tischen zu. Phil, der Spanisch versteht, flüsterte mir zu: »Er sagt, sie sollen helfen, uns hinauszuwerfen!«
    Viel Freude schienen die anderen an dieser Aufforderung nicht zu haben. Ich sah betretene Gesichter. Nur drei oder vier rückten langsam gegen uns an.
    Der Ganove sprudelte noch einen Satz in Spanisch hervor. Ich hörte das Wort »Rallaro« heraus.
    »Hör zu«, sagte ich ruhig. »Ich gebe dir gern eine Viertelstunde, damit du die Leute, die sich für dich schlagen sollen, aus den

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